Spracherwerbstheorien und Mehrsprachigkeit
Der Spracherwerb in der Ontogenese beschreibt die individuelle Sprachentwicklung eines Menschen und ist ein weitgehend unbewusster Prozess. Die vier Haupttheorien zum Spracherwerb bieten unterschiedliche Erklärungsansätze: Der Nativismus geht von angeborenen Sprachmechanismen aus (Universalgrammatik), während der Kognitivismus nach Piaget Sprache als Teil der allgemeinen kognitiven Entwicklung betrachtet.
Der Behaviorismus erklärt Spracherwerb durch Nachahmung und Verstärkung - auf jeden Reiz folgt eine Reaktion. Im Gegensatz dazu betont der Interaktionismus die Bedeutung sozialer Interaktion und gegenseitiger Motivation mit Bezugspersonen für den Spracherwerb.
Mehrsprachigkeit bringt zahlreiche Vorteile mit sich: Kinder entwickeln bessere kognitive Fähigkeiten, können relevante Informationen schneller erkennen und haben es leichter, weitere Sprachen zu erlernen. Wichtige Fähigkeiten mehrsprachiger Menschen sind Code-Switching (das Wechseln zwischen Sprachen), die Aufmerksamkeitskontrolle und die ausgeprägte kommunikative Kompetenz.
💡 Wichtig zu wissen: Bei der Mehrsprachigkeit besteht die Gefahr der "doppelten Halbsprachigkeit", wenn Kinder in keiner der erlernten Sprachen vollständige Kompetenz entwickeln. Dennoch können anfängliche Defizite in der Regel schnell aufgeholt werden.
Materialgestütztes Schreiben
Beim materialgestützten Schreiben formulierst du einen eigenen Text anhand mehrerer Quellenmaterialien. Es gibt zwei grundlegende Textarten: Informierende Texte (wie Berichte oder Zeitungsartikel) zielen darauf ab, Leser zu informieren, während argumentierende Texte (wie Kommentare oder Leserbriefe) eine Position vertreten.
Für die erfolgreiche Bearbeitung solltest du die Materialien farbig markieren, Randnotizen machen und die wichtigsten Informationen knapp darstellen. Verweise immer auf die verwendeten Materialien und halte einen roten Faden ein. Die angemessene Stilebene und Adressatenorientierung sind ebenfalls entscheidend.
Eine gute Gliederung umfasst: Eine interessante Überschrift, einen packenden Einstieg (z.B. mit Zitaten oder Beispielen), einen klar strukturierten Hauptteil (mit Absätzen!) und einen Schluss, der die wichtigsten Aspekte zusammenfasst und eventuell einen Appell an den Leser richtet.