Seite 2: Sprachliche Gestaltung und Deutung der Ringparabel
Die zweite Seite analysiert die sprachliche Gestaltung des Dialogs zwischen Nathan und Saladin und bietet eine Deutung der Ringparabel.
In der sprachlichen Analyse wird Saladins wechselndes Interesse an Nathans Erzählung hervorgehoben. Lessing verwendet Enjambements und Unterbrechungen, um den Lesefluss zu beeinflussen und Raum für Reflexion zu schaffen.
Example: Saladins Ausrufe wie "Ich versteh dich. Weiter" und "Mich verlangt zu hören" zeigen sein Interesse, während "Komm mit deinem Märchen nur bald zu Ende.-Wird's?" Ungeduld ausdrückt.
Die Deutung der Ringparabel offenbart ihre tiefere Bedeutung:
Highlight: Die Ringe symbolisieren die drei monotheistischen Weltreligionen: Judentum, Christentum und Islam. Der Vater steht für einen liebevollen Gott, der alle Menschen gleich liebt.
Nathan, in der Rolle des neutralen Richters, plädiert für Toleranz zwischen den Religionen und betont ihre Gleichwertigkeit. Die Parabel unterstreicht, dass keine Religion "wahrer" oder "richtiger" ist als die andere.
Vocabulary: Monotheistische Religionen sind Glaubensrichtungen, die an einen einzigen Gott glauben.
Die Ringparabel in "Nathan der Weise" wird als Schlüsselaspekt für religiöse Toleranz und Religionsfreiheit interpretiert. Sie verdeutlicht Lessings aufklärerisches Ideal der Gleichberechtigung aller Religionen und Menschen.