Zusammenfassung des 2. Aufzugs, 5. Auftritts in "Nathan der Weise"
Der fünfte Auftritt des zweiten Aufzugs in Lessings "Nathan der Weise" stellt eine zentrale Szene des Dramas dar. Sie zeigt die erste Begegnung zwischen Nathan, dem jüdischen Kaufmann, und dem christlichen Tempelherrn, der Nathans Tochter Recha aus einem brennenden Haus gerettet hat.
Highlight: Die Szene erstreckt sich von Vers 1191 bis 1326 und ist ein Schlüsselmoment für die Entwicklung der Charaktere und die Vermittlung von Lessings aufklärerischer Botschaft.
Der Auftritt beginnt damit, dass Nathan den Tempelherrn aufsucht, um ihm für die Rettung seiner Tochter zu danken. Der Tempelherr zeigt sich zunächst abweisend und von Vorurteilen gegenüber Juden geprägt. Nathan lässt sich davon jedoch nicht entmutigen und versucht, eine Verbindung zum Tempelherrn aufzubauen.
Beispiel: Der Tempelherr äußert sich anfangs sehr kurz und elliptisch, was seine abweisende Haltung unterstreicht: "Kann ich's wehren? Doch nur kurz." Vers1202
Im Verlauf des Gesprächs gelingt es Nathan durch seine Beharrlichkeit und Weisheit, die Vorurteile des Tempelherrn zu erschüttern. Er lehrt ihn, dass der Wert eines Menschen nicht durch seine Religionszugehörigkeit bestimmt wird, sondern durch seine inneren Qualitäten.
Zitat: Nathan belehrt den Tempelherrn: "Der Mensch wird nicht von seiner Religion definiert."