Begriff und Entstehung des Realismus
Der Realismus als literarische und künstlerische Epoche erstreckte sich von 1848 bis 1890. Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort "res" Sache,Ding,Wirklichkeit ab und steht für eine ungeschminkte Darstellung der Realität.
Zentrale Merkmale des Realismus waren:
- Objektive, sachliche und distanzierte Darstellungsweise
- Abgrenzung von vorherigen Epochen wie Romantik und Vormärz
- Fokus auf die Wirklichkeit ohne Verklärung oder Idealisierung
Definition: Der Realismus strebt eine möglichst objektive und wirklichkeitsgetreue Darstellung der Welt an, im Gegensatz zu idealisierten oder verklärten Darstellungen früherer Epochen.
Die Entstehung des Realismus war eng mit wichtigen historischen Entwicklungen verknüpft:
- Scheitern der Märzrevolution 1848
- Fortschreitende Industrialisierung
- Zunehmende soziale Spannungen und Massenarmut
- Neue naturwissenschaftliche Erkenntnisse wie Darwins Evolutionstheorie
- Rückgang des kirchlichen Einflusses und Infragestellung traditioneller Werte
Highlight: Der Realismus entwickelte sich als Reaktion auf tiefgreifende gesellschaftliche und wissenschaftliche Umwälzungen in der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Diese Faktoren führten zu einem verstärkten Bedürfnis nach einer realistischen Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit in Literatur und Kunst.