Aufbau einer Romanauszug-Analyse
Eine gelungene Romanauszug-Analyse besteht aus drei klar strukturierten Teilen: Einleitung, Hauptteil und Schluss. Diese Dreiteilung hilft dir, deine Gedanken zu organisieren und eine nachvollziehbare Interpretation zu entwickeln.
In der Einleitung nennst du zunächst die Basisdaten: Titel, Autor, Textsorte, Thema und Erscheinungsjahr des Romans. Falls möglich, ordnest du das Werk einer literarischen Epoche zu. Anschließend fasst du den Gesamtinhalt des Romans kurz zusammen und erläuterst, welchen Ausschnitt du analysierst. Wichtig ist auch die Einordnung des Auszugs in den Gesamtkontext sowie eine erste Deutungshypothese.
Der Hauptteil bildet das Kernstück deiner Analyse und gliedert sich in mehrere Bereiche. Beginne mit einer prägnanten Zusammenfassung der bisherigen Romanhandlung. Die inhaltliche Analyse befasst sich mit zentralen Inhalten, der Gliederung des Auszugs und der inneren Verfassung der Figuren. Bei mehreren Personen solltest du ihre Beziehungen zueinander beschreiben, gegebenenfalls mit einer Figurenkonstellation.
Tipp: Formuliere deine Deutungshypothese präzise, aber halte sie offen genug, um sie im Verlauf der Analyse zu überprüfen und gegebenenfalls zu modifizieren.
Die formale Analyse untersucht die Erzähltechnik und ihre Wirkung. Dazu gehören Angaben zu den Figuren (äußere Merkmale, sozialer Status, Charakterzüge) sowie zur Erzählsituation. Bestimme die Erzählform (z.B. Ich-Erzählung), die Erzählperspektive (Außen- oder Innensicht), den Erzählstandort (Distanz oder Nähe zum Geschehen) und das Erzählverhalten (personal oder auktorial). Auch die Darbietungsformen wie Erzählbericht oder verschiedene Arten der Personenrede sind wichtige Aspekte.
Die sprachliche Analyse betrachtet den Satzbau, die verwendeten sprachlichen Mittel und die Wortwahl des Romanauszugs. Belege all deine Beobachtungen mit passenden Zitaten und erläutere deren Funktion für den Text. Achte besonders darauf, auf die thematischen Schwerpunkte einzugehen, die in der Aufgabenstellung genannt werden.
Im Schluss fasst du deine Ergebnisse zusammen und bietest eine abschließende Deutung an. Hier solltest du auch die Funktion der analysierten Szene für den gesamten Roman erläutern und so den Bogen zum Anfang schließen.