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Sprache Abi 2022: Watzlawick und Schulz von Thun einfach erklärt

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Johanna Hohmann

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Das Kommunikationsquadrat nach Schulz von Thun und die fünf Axiome der Kommunikation nach Watzlawick bilden die Grundlage für effektive Kommunikation. Der Spracherwerb durchläuft verschiedene Phasen von der Geburt bis zum Schulalter, wobei unterschiedliche Theorien die Mechanismen des Spracherwerbs erklären. Die Sprachentwicklung ist ein komplexer Prozess, der sowohl angeborene Fähigkeiten als auch Umwelteinflüsse berücksichtigt.

26.6.2022

20921

Das Kommunikationsquadrat und die Grundlagen der Sprache

Das Kommunikationsquadrat nach Friedemann Schulz von Thun bildet die Basis für effektive Kommunikation. Es beschreibt vier Ebenen einer Nachricht: Sachinhalt, Selbstoffenbarung, Beziehung und Appell.

Definition: Das Kommunikationsquadrat zeigt, dass jede Nachricht vier Aspekte enthält: Was wird gesagt (Sachinhalt), was der Sender über sich preisgibt (Selbstoffenbarung), wie der Sender zum Empfänger steht (Beziehung) und was der Sender beim Empfänger erreichen möchte (Appell).

Die Sprache selbst besteht aus verschiedenen Ebenen:

  1. Phonologie (Lautlehre)
  2. Morphologie (Wortstruktur)
  3. Lexik (Wortschatz)
  4. Syntax (Satzlehre)
  5. Semantik (Bedeutungslehre)

Highlight: Sprache ist ein wichtiges Instrument der Kommunikation, sowohl mit der Gesellschaft als auch mit sich selbst. Sie dient als Mittel des Sozialkontakts, fördert Verständigung und ein Gemeinschaftsgefühl.

Die fünf Axiome der Kommunikation nach Paul Watzlawick ergänzen das Verständnis von Kommunikation:

  1. Man kann nicht nicht kommunizieren.
  2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt.
  3. Kommunikation ist Ursache und Wirkung.
  4. Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten.
  5. Kommunikation ist symmetrisch und komplementär.

Beispiel: Selbst wenn jemand schweigt, kommuniziert er nonverbal, was das erste Axiom "Man kann nicht nicht kommunizieren" verdeutlicht.

Sender
Sprachebenen
Phonologie Morphologie
Lautlehre
Lexik
Teilgebiet der Gesamtwortschatz
Grammatik (aktiv, produktiv,
passiv-rezeptiv)
(Au

Stufen des Spracherwerbs und sprachliche Meilensteine

Die Phasen der Sprachentwicklung von der Geburt bis zum Schulalter sind entscheidend für das Verständnis des Spracherwerbs bei Kindern. Hier eine Übersicht der wichtigsten Meilensteine:

0-2 Monate: Unterscheidung zwischen Geräuschen und Klängen 2-4 Monate: Erste Lallphase mit zufälligen Muskelbewegungen und Lauten 4-10 Monate: Zweite Lallphase mit ersten Silbenketten und bewusster Steuerung der Mundbewegungen 10-12 Monate: Experimente mit Lautstärke, Klang und Tonhöhe 12-18 Monate: Einwortsätze, aktiver Wortschatz von etwa 5-20 Wörtern 18-24 Monate: Zwei- bis Dreiwortsätze, erstes Fragealter, aktiver Wortschatz von 20-50 Wörtern 2-3 Jahre: Drei- bis Vierwortsätze, Grammatik, Verben, Adjektive, zweites Fragealter, aktiver Wortschatz von 200-300 Wörtern 3-4 Jahre: Rapides Wortschatzwachstum, eigene Wortkreationen, Beherrschung der Laute 4-5 Jahre: Präpositionen, Nebensatzbildung 5-6 Jahre: Lautbildung abgeschlossen, wesentliche Grundsteine zum Erlernen von Lesen und Schreiben gelegt

Highlight: Im Alter von 5-6 Jahren sind alle Sprachebenen vollständig ausgebildet, und Kinder können korrekte Sätze und Grammatikformen bilden.

Es gibt verschiedene Spracherwerbstheorien, die den Prozess des Spracherwerbs zu erklären versuchen:

  1. Behaviorismus: Spracherwerb durch Imitation und Konditionierung
  2. Nativismus: Angeborener Spracherwerbsmechanismus
  3. Interaktionismus: Spracherwerb durch Interaktion mit der sozialen Umwelt
  4. Kognitivismus: Spracherwerb basierend auf kognitiven Fähigkeiten
  5. Konstruktivismus: Wechselwirkungen zwischen genetischer Anlage und Interaktion

Definition: Spracherwerb ist ein unbewusster Prozess, der beim Erlernen der Muttersprache in natürlicher Umgebung stattfindet.

Sender
Sprachebenen
Phonologie Morphologie
Lautlehre
Lexik
Teilgebiet der Gesamtwortschatz
Grammatik (aktiv, produktiv,
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Spracherwerbstheorien und Erstspracherwerb

Die gängigsten Spracherwerbstheorien bieten unterschiedliche Erklärungsansätze für den komplexen Prozess des Spracherwerbs:

  1. Behaviorismus (B.F. Skinner, 1950): These: Spracherwerb erfolgt durch Imitation und Konditionierung. Kinder reagieren auf Lob und Kritik. Kritikpunkt: Sprache ist zu komplex und vielschichtig für diesen einfachen Ansatz.

  2. Nativismus (Noam Chomsky, 1960): These: Spracherwerb erfolgt durch angeborene Sprachmechanismen (Universalgrammatik). Kritikpunkt: Keine Beachtung der Sprachevolution und Sprachverarbeitung.

  3. Kognitivismus (Jean Piaget, 1920): These: Spracherwerb basiert auf kognitiven Fähigkeiten, die sich durch Sinneserfahrungen mit der Welt bilden. Kritikpunkt: Monokausalität - berücksichtigt nicht alle Faktoren.

  4. Interaktionismus (Jerome Bruner, 1969): These: Spracherwerb erfolgt durch die Interaktion mit der sozialen Umwelt, besonders zwischen Eltern und Kindern. Kritikpunkt: Berücksichtigt nur die Erwerbsbedingungen.

Beispiel: Ein Kind lernt das Wort "Hund" nicht nur durch Nachahmung (Behaviorismus), sondern auch durch angeborene Sprachfähigkeiten (Nativismus), kognitive Entwicklung (Kognitivismus) und soziale Interaktion (Interaktionismus).

Der Erwerb der Erstsprache zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

  • Intuitiv und spontan
  • Erlernen der Sprachvariante der Familie und Umgebung
  • Invariante Verlaufsmuster
  • Unbewusstes Lernen und Anwenden von Grammatikregeln
  • An Entwicklungsfenster gekoppelt

Highlight: Der Erstspracherwerb unterscheidet sich deutlich vom Erlernen einer Zweitsprache, welches oft bewusst und mit speziellen Instruktionen erfolgt.

Sender
Sprachebenen
Phonologie Morphologie
Lautlehre
Lexik
Teilgebiet der Gesamtwortschatz
Grammatik (aktiv, produktiv,
passiv-rezeptiv)
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Definition und Grundsätze des Spracherwerbs

Spracherwerb ist ein komplexer Prozess, der die Aneignung einer ersten Sprache und das Erlernen der Regeln der Muttersprache umfasst. Es ist auch möglich, zwei oder mehrere Sprachen gleichzeitig zu erwerben, was als doppelter oder mehrfacher Spracherwerb bezeichnet wird.

Definition: Spracherwerb bezieht sich auf den Prozess, bei dem ein Kind seine erste Sprache erlernt und die Regeln der Muttersprache verinnerlicht.

Grundsätze aller Spracherwerbsmodelle:

  1. Sprache ist humanspezifisch und hat eine biologische Basis.
  2. Kinder erlernen während der vorsprachlichen Phase grundlegende kommunikative Fähigkeiten.

Highlight: Die Fähigkeit zum Spracherwerb ist eine einzigartige menschliche Eigenschaft, die auf biologischen Grundlagen beruht.

Diese Grundsätze bilden die Basis für das Verständnis des Spracherwerbs bei Kindern und sind entscheidend für die Entwicklung effektiver Sprachförderungsmethoden.

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Das Kommunikationsquadrat und die Grundlagen der Sprache

Das Kommunikationsquadrat nach Friedemann Schulz von Thun bildet die Basis für effektive Kommunikation. Es beschreibt vier Ebenen einer Nachricht: Sachinhalt, Selbstoffenbarung, Beziehung und Appell.

Definition: Das Kommunikationsquadrat zeigt, dass jede Nachricht vier Aspekte enthält: Was wird gesagt (Sachinhalt), was der Sender über sich preisgibt (Selbstoffenbarung), wie der Sender zum Empfänger steht (Beziehung) und was der Sender beim Empfänger erreichen möchte (Appell).

Die Sprache selbst besteht aus verschiedenen Ebenen:

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Die fünf Axiome der Kommunikation nach Paul Watzlawick ergänzen das Verständnis von Kommunikation:

  1. Man kann nicht nicht kommunizieren.
  2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt.
  3. Kommunikation ist Ursache und Wirkung.
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Stufen des Spracherwerbs und sprachliche Meilensteine

Die Phasen der Sprachentwicklung von der Geburt bis zum Schulalter sind entscheidend für das Verständnis des Spracherwerbs bei Kindern. Hier eine Übersicht der wichtigsten Meilensteine:

0-2 Monate: Unterscheidung zwischen Geräuschen und Klängen 2-4 Monate: Erste Lallphase mit zufälligen Muskelbewegungen und Lauten 4-10 Monate: Zweite Lallphase mit ersten Silbenketten und bewusster Steuerung der Mundbewegungen 10-12 Monate: Experimente mit Lautstärke, Klang und Tonhöhe 12-18 Monate: Einwortsätze, aktiver Wortschatz von etwa 5-20 Wörtern 18-24 Monate: Zwei- bis Dreiwortsätze, erstes Fragealter, aktiver Wortschatz von 20-50 Wörtern 2-3 Jahre: Drei- bis Vierwortsätze, Grammatik, Verben, Adjektive, zweites Fragealter, aktiver Wortschatz von 200-300 Wörtern 3-4 Jahre: Rapides Wortschatzwachstum, eigene Wortkreationen, Beherrschung der Laute 4-5 Jahre: Präpositionen, Nebensatzbildung 5-6 Jahre: Lautbildung abgeschlossen, wesentliche Grundsteine zum Erlernen von Lesen und Schreiben gelegt

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Es gibt verschiedene Spracherwerbstheorien, die den Prozess des Spracherwerbs zu erklären versuchen:

  1. Behaviorismus: Spracherwerb durch Imitation und Konditionierung
  2. Nativismus: Angeborener Spracherwerbsmechanismus
  3. Interaktionismus: Spracherwerb durch Interaktion mit der sozialen Umwelt
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Spracherwerbstheorien und Erstspracherwerb

Die gängigsten Spracherwerbstheorien bieten unterschiedliche Erklärungsansätze für den komplexen Prozess des Spracherwerbs:

  1. Behaviorismus (B.F. Skinner, 1950): These: Spracherwerb erfolgt durch Imitation und Konditionierung. Kinder reagieren auf Lob und Kritik. Kritikpunkt: Sprache ist zu komplex und vielschichtig für diesen einfachen Ansatz.

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