Sprachvarietäten und Innere Mehrsprachigkeit: Ein umfassender Überblick
Die Sprachentwicklung manifestiert sich in verschiedenen Varietäten, die das komplexe System einer Sprache bereichern. Sprachvarietäten sind unterschiedliche Ausprägungen und Erscheinungsformen einer Sprache, die sich gegenseitig ergänzen und erweitern, jedoch nicht unabhängig von der Grundsprache existieren können. Diese Vielfalt wird als innere Mehrsprachigkeit bezeichnet und wurde maßgeblich von Helmut Henne theoretisch fundiert.
Definition: Die innere Mehrsprachigkeit beschreibt die Fähigkeit eines Menschen, innerhalb seiner Muttersprache zwischen verschiedenen Sprachvarietäten situationsangemessen zu wechseln.
Im Zentrum steht die Standardsprache Hochsprache, die als überregionale Norm gilt und im öffentlichen Sprachgebrauch verbindlich ist. Sie wird ergänzt durch verschiedene Varietäten wie Dialekte, Soziolekte und Funktiolekte. Besonders interessant ist der Genderlekt, der geschlechtsspezifische Unterschiede im Sprachgebrauch aufzeigt, sowie der Mediolekt, der die mediengebundene Kommunikation charakterisiert.
Die Sprachvarietäten lassen sich nach verschiedenen Parametern kategorisieren: räumlich Dialekte,Regiolekte, sozial Soziolekte,Gruppensprachen, funktional Fachsprachen,Wissenschaftssprache und situativ formell/informell. Jede dieser Varietäten erfüllt spezifische kommunikative Funktionen und trägt zur sprachlichen Vielfalt bei.