Interaktionistische Beispiele und Kritik
Typische interaktionistische Situationen zeigen, wie Spracherwerb im Alltag funktioniert. Beispielsweise versteckt eine Mutter ihr Gesicht hinter einem Tuch und sagt "Tschüss!", kommt wieder hervor und ruft "Hallo!". Das Kind brabbelt zunächst nur, doch mit etwa 14 Monaten beginnt es selbst, sein Gesicht zu verstecken und hervorzubringen, während die Mutter "Hallo!" ruft.
Ein weiteres Beispiel: Ein Erwachsener lenkt die Aufmerksamkeit eines Kindes auf ein Bild ("Oh, schau mal!"), fragt danach ("Was ist das?") und benennt es schließlich ("Das ist ein..."), nachdem das Kind mit Lächeln oder Babbeln geantwortet hat.
Der symbolische Interaktionismus nach George Herbert Mead ergänzt diese Perspektive. Mead betonte, dass der Mensch als soziales Wesen die Welt über symbolische Bedeutungen erschließt und durch Interaktion und Kommunikation lernt.
Die Kritik am Interaktionismus bemängelt, dass die Theorie zu allgemein und unpräzise sei und zu stark auf die einfache Annahme setze, Spracherwerb sei im Wesentlichen Imitation der Eltern. Zudem biete sie wenig empirische Belege und konzentriere sich zu sehr auf das Individuum.
💡 Der Interaktionismus zeigt, dass Spracherwerb nicht im luftleeren Raum stattfindet – die "Babysprache" deiner Eltern hat tatsächlich einen tieferen Sinn!