Grundlagen des Spracherwerbs und Kognitivismus
Der Spracherwerb bezeichnet das Erlernen der Regeln der Muttersprache, um Gedanken und Gefühle auszudrücken und zu verstehen. Dies umfasst sowohl verbale als auch nonverbale Kommunikation.
Die Spracherwerbstheorien unterscheiden zwischen Phylogenese SprachursprungderMenschheit und Ontogenese individuelleSprachentwicklung. Der Fokus liegt auf der Ontogenese, insbesondere der frühkindlichen Sprachentwicklung.
Der Kognitivismus, begründet von Jean Piaget, ist ein historischer Vorläufer der Spracherwerbsmodelle. Diese Theorie betrachtet den Spracherwerb als Teil der geistigen Gesamtentwicklung und basiert auf kognitiven Fähigkeiten, die sich durch Umwelterfahrungen entwickeln.
Definition: Kognition beschäftigt sich mit Vorgängen der Aufnahme, Verarbeitung und Speicherung von Informationen aus der Umwelt.
Wichtige kognitive Fähigkeiten für den Spracherwerb sind:
Vocabulary:
- Objektpermanenz: Das Verständnis, dass Objekte auch existieren, wenn sie nicht sichtbar sind 7.−8.Lebensmonat
- Symbolverständnis: Die Fähigkeit, Zeichen mit Objekten zu verbinden 18−24Monate
- Theory of Mind TOM: Die Fähigkeit, Annahmen über die Gedanken und Gefühle anderer zu machen 4−5Jahre
Highlight: Der Kognitivismus geht davon aus, dass es kein spezifisches Sprachorgan gibt, sondern ein allgemeines kognitives Organ "Allzweckgeist", das auch für den Spracherwerb zuständig ist.
Die Theorie betont die Bedeutung konkreter Erfahrungen für die kognitive und sprachliche Entwicklung. Durch Sinneserfahrungen werden Vorstellungen von Gegenständen erworben, verfeinert und schließlich durch Worte symbolisiert.