Die Kritik am Behaviorismus im Spracherwerb: Humboldts Perspektive und moderne Erkenntnisse
Der Behaviorismus Spracherwerb stellt eine bedeutende, wenn auch umstrittene Theorie dar, die bereits von Wilhelm von Humboldt kritisch betrachtet wurde. Diese Theorie, die später im 20. Jahrhundert systematisch entwickelt wurde, basiert auf der Annahme, dass Kinder Sprache hauptsächlich durch Imitation ihrer Eltern und Bezugspersonen erwerben.
Definition: Der Behaviorismus versteht das Gehirn als "Black Box" und erklärt den Spracherwerb ausschließlich durch beobachtbare Reiz-Reaktions-Muster.
Die fundamentale Kritik an dieser Theorie bezieht sich auf mehrere Aspekte. Erstens wird die kreative Komponente des kindlichen Spracherwerbs völlig außer Acht gelassen. Wilhelm von Humboldt Sprache ist der Schlüssel zur Welt - dieser Grundsatz verdeutlicht, dass Sprache mehr ist als pure Nachahmung. Kinder entwickeln eigenständige sprachliche Strukturen und Ausdrucksweisen, die über den reinen Input ihrer Umgebung hinausgehen.
Highlight: Die moderne Spracherwerbsforschung zeigt, dass Kinder aktive Konstrukteure ihrer sprachlichen Fähigkeiten sind und nicht passive Empfänger.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die wissenschaftliche Methodik des Behaviorismus. Die unreflektierte Übertragung von Tierversuchsergebnissen auf den menschlichen Spracherwerb wird als unwissenschaftlich eingestuft. Neuropsychologische Forschungen haben gezeigt, dass komplexe kognitive Prozesse beim Spracherwerb eine zentrale Rolle spielen, die durch das behavioristische Modell nicht erklärt werden können.