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Szenenanalyse 1.3 Nathan der Weise

21.12.2020

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SZENENANALYSE 1.3 €
Das Drama ,,Nathan der Weise" von G.E. Lessing, uraufgeführt im Jahr 1779, spielt in der Zeit des dritten Kreuzzuges (11

SZENENANALYSE 1.3 € Das Drama ,,Nathan der Weise" von G.E. Lessing, uraufgeführt im Jahr 1779, spielt in der Zeit des dritten Kreuzzuges (1189-1192) während eines Waffenstillstandes in Jerusalem. In dem Stück wird die misstrauische und teilweise feindselige Haltung der Angehörigen der großen Weltreligionen - Christentum, Judentum und Islam - gegenüber den Angehörigen der jeweiligen anderen Religionsgemeinschaften thematisiert. Im dritten Auftritt im ersten Aufzug treffen Nathan und der Derwisch Al-Hafi aufeinander. Al-Hafi trägt statt seiner Bettelmönchkleidung nun aufwendigere Kleidung, welche zeigt, dass er nun ein Schatzmeister ist. Dies erzählt er auch Nathan in deren Gespräch, trotz seiner Angst, dass sie nun nicht mehr befreundet seien. Doch Nathan weist diese Angst ab. Al-Hafi erzählt ihm, dass ihn der Sultan zu diesem Amt verholfen hat, ihm jedoch verschwiegen hat, wie leer seine Kassen sind. Deswegen bittet er Nathan um Hilfe, genauer darum, dem Sultan Geld zu leihen. Doch Nathan weist diese Bitte ab, woraufhin Al-Hafi sagt, er sei bald kein Schatzmeister mehr, stattdessen könne er sein Traum leben. Nathan meint, er könne kaum noch seinen Freund in Al- Hafi erkennen und rät ihm zu seinem alten Leben zurückzukehren, da das Amt des Schatzmeisters negative Auswirkungen auf ihn habe. Zu Beginn begrüßen sich die beiden ausgewogen und Nathan möchte den Derwisch umarmen mit den Worten ,,Lass dich umarmen,...

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Mensch!" (Z.389). Dies lässt auf eine gute Freundschaft der beiden schließen, da Nathan kaum einen entfernt bekannten umarmen würde. Daraufhin sprechen die beiden über das neue Amt, das Al-Hafi nun ausübt. Nathan zeigt deutlich, dass ihm nicht wichtig ist wo oder als was sein Freund arbeitet, sondern sein Charakter von Bedeutung ist. Dies wird deutlich durch seine Aussage ,,Wenn dein Herz noch Derwisch ist [...]" (Z. 394) deutlich. Im Weiteren schildert Al-Hafi die Situation des Sultans und die seiner leeren Kassen. Er versucht Nathan zu überzeugen dem Sultan Geld zu leihen durch verschiedenste Argumente, unter anderem bietet er ihm sogar Zinseszinsen an, was nichts gewöhnliches zu der Zeit war (vgl. Z. 425 ff.). Doch diese Argumente können Nathan nicht umstimmen, was durch seine ironische und sarkastische Aussage ,,Mein Kapital zu lauter Zinsen wird." (Z. 430) deutlich wird. Daraufhin droht der Derwisch mit der Auflösung ihrer Freundschaft. Es wird deutlich, dass er mehr von Nathan erwartet hatte und seine Enttäuschung in der Aussage rauslässt (vgl. Z. 431 ff.). Danach macht Nathan jedoch deutlich, dass es nicht an Al-Hafi liegt, sondern am Sultan, den er anscheinend nicht sehr mag. Nathan sagt, dass er dem Derwisch durchaus Geld leihen würde, dem Sultan hingegen nicht (vgl. Z. 439 ff.). Auch Al-Hafi stimmt ihm zu, es sei klug von Nathan dem Sultan kein Geld zu leihen. Außerdem erzählt er, dass er bald sein Amt wieder ablegen würde (vgl. Z. 443 ff.). Dies lässt deutlich werden, dass auch der Derwisch den Sultan nicht sehr mag und eine negative Einstellung gegenüber ihm hat. Nathan unterstützt diese Aussage durch eine weitere kurze Aussage, welche zugleich eine Ellipse ist. Daraufhin versucht Al-Hafi dennoch zu rechtfertigen, warum er diese Stelle angenommen hat. Er schiebt dies auf die Überredungskünste des Sultans, welcher ihm zudem noch geschmeichelt hat (vgl. Z. 460 ff.). Al-Hafi regt sich immer mehr über den Sultan und seine Art ihn dazu zubringen für ihn zu arbeiten auf. Deutlich wird dies zum einen durch seinen Wortlaut, aber auch durch die vielen Ausrufezeichen (vgl. Z. 469 ff.). Daraufhin versucht Nathan ihn zu beruhigen, beim ersten Versuch geht Al-Hafi jedoch nicht weiter darauf ein, sondern ärgert sich weiter. Erst bei Nathans zweitem Versuch geht Al-Hafi drauf ein (vgl. Z. 479 ff.). Dies lässt erneut auf eine enge Freundschaft zwischen den beiden schließen. Nathan sagt daraufhin, dass Al-Hafi durch sein neues Amt seine Menschlichkeit verlöre, bzw. verlernt habe unter Menschen zu sein (vgl. Z. 499). Würden die beiden sich nicht gut kennen, wäre Nathan wahrscheinlich nicht mal aufgefallen, dass Al-Hafi sonst nicht so drauf ist. Daraufhin geht Al-Hafi, ohne dass Nathan ihn nach dem Tempelherrn fragen kann. Im Verlaufe des Gesprächs hat sich zudem die Replikenlänge deutlich verändert. Zu Beginn haben sich beide recht kurzgefasst und über die neuesten Geschehnisse ausgetauscht, erst als sich das Gespräch in Richtung des neuen Amtes von Al-Hafi wendet, verändert sich die Replikenlänge. Nathan fasst sich immer noch recht kurz und lässt überwiegend seinen Freund reden. Dessen Anteile an dem Gespräch werden immer länger, was wohl daran liegt, dass er die Situation schildert und Nathan alles erzählen möchte. Zum Ende des Gesprächs hin, sind seine Geprächsanteile am längste, was auch darauf zurückzuführen ist, dass er sich sehr aufregt. Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass die Freundschaft zwischen Nathan und dem Derwisch Al-Hafi eine sehr gute und auch enge ist. Beide mögen den Sultan Saladin nicht besonders, und das obwohl Al-Hafi bei ihm arbeitet. Dies jedoch nur auf Grund der Überredungskünste des Sultans. Deutlich wird dies beides durch die Art wie beide reden, aber auch durch ihren Ton.