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22.3.2021
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Szenenanalyse Wilhelm Tell - Aufzug 2, Szene 1 Die 1. Szene des 2. Aufzuges des Werkes ,,Wilhelm Tell" von Friedrich Schiller, welches im Jahr 1804 veröffentlicht wurde, beschreibt den Streit zwischen dem Freiherr von Attinghausen und seinem Neffen Ulrich von Rudenz, welcher einen Übertritt zu den Habsburgern plant. Der Freiherr Werner von Attinghausen sitzt mit seinen Knechten zusammen im gotischen Saal und trinkt mit ihnen den Frühtrunk. Sein Neffe Ulrich von Rudenz kommt hinein und ist bereit nach Altdorf in die Herrenburg aufzubrechen. Attinghausen möchte dies verhindern, indem er ihn bittet nicht in den Dienst der Habsburger überzutreten und nennt ihm mehrere Gründe, warum er dies nicht tun sollte. Unteranderem versucht er ihm zu erklären, dass er auf der gegnerischen Seite alleine sei, noch zusätzlich dazu seine Freunde und seine Familie gegen sich gestellt. Zudem unterstreicht er mehrmals, dass er mit dieser Aktion sein Vaterland verraten würde. Doch Rudenz bringt ebenfalls viele Gegenargumente: beispielsweise fühle er sich wie ein Fremder in seinem Hause (vgl. Z.776), zudem vertraut er nicht mehr in sein Land und glaubt nicht mehr an einen Sieg gegen den Reichsvogt, weshalb er lieber auf der Gewinnerseite stehen wollen würde. Sein jedoch schwerwiegendstes Argument, welches er bis zum Schluss geheim hält, ist, dass er das Herz von Berta von Bruneck für sich gewinnen...
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möchte, diese ist jedoch eine reiche Erbin, auf der Seite der Habsburger. Diese Szene ist eine entscheidende Szene im Drama, da in dieser Szene die Perspektive des Adels gezeigt wird. Friedrich Schiller möchte mit dem Verrat Rudenz' vermutlich zeigen, dass der Adel sich selbst nicht sonderlich bedroht fühlt, da Rudenz zum Feind übergeht. Dies würde er jedoch nicht tun, wenn er die gegenwärtige Lage der bäuerlichen Bevölkerung verstehen würde. In Vers 764 sieht man, dass Rudenz nicht die gleiche Verbindung zum Volk hat, wie sein Onkel, da er dort nicht aus dem gleichen Kelch trinken möchte, wie die Knechte. Dadurch gibt er preis, dass er sich für etwas Besseres hält und seinen Stolz hat, weswegen er nicht wie restliche Bevölkerung behandelt werden möchte. Werner von Attinghausen sagt von sich selbst, er habe dieses Problem nicht, da er jahrelang zusammen mit dem Volk gelebt und an ihrer Seite gekämpft hat. Außerdem drückt Rudenz unmissverständlich aus, dass er sein eigenes Volk aufgegeben hat und nicht mehr an einen Sieg glaubt und sich aus diesem Grund auf die Seite der Unterdrücker schlägt, um sich selbst in Sicherheit zu wissen. Insgesamt zeigt es sich in dieser Szene, dass von dem Adel angesichts der Gefahren, durch die Unterdrückung, nicht viel zu erwarten ist, es zeigt sich ein direkter Kontrast in der folgenden Szene, in welcher die Völker der drei Waldstätten den Rütlischwur ablegen, um für gegenseitige Unterstützung zu sorgen. In diesem Kontrast diskutiert Friedrich Schiller im Jahr 1804 vermutlich einige Probleme der Französischen Revolution, welche sich einige Jahre zuvor 1789 ereignete. Zum Ende dieser Szene (Zeile 893 ff.) erkennt man an der Verteilung des Sprachumfanges, dass Attinghausen sehr viel mehr redet, um Rudenz zum Bleiben zu bewegen. Rudenz hingegen verhält sich in diesem Teil der Szene eher wortkarg, dies kommt vermutlich daher, dass seine Argumente alle dargelegt waren und er eingeschnappt war, dass sein Onkel ihn lächerlich dastehen lässt. Dies ist auch an Rudenz abwendender Position (zwischen Zeilen 934 und 935 als Regieanweisung angegeben) zu erkennen und an seinem abrupten Abgang. Schiller sagt in der Szene 1 des 2. Aufzugs, es sei kein Verlass auf den Adel, da dieser die Gefahr der Lage nicht identifizieren kann. Mit dieser Aussage zeigt er die Probleme der Französischen Revolution 1789 auf. Man kann dies sehr gut nachvollziehen, da in der zweiten Szene dieses Aufzuges der starke Kontrast zum Volk veranschaulicht wird und die Lage, in der ersten Szene, von den zwei Protagonisten der Szene gut erläutert wird.