Szenenanalyse Woyzeck Szene 5: Der Hauptmann und Woyzeck
Die fünfte Szene aus Georg Büchners "Woyzeck" spielt sich zwischen dem Protagonisten Woyzeck und seinem Vorgesetzten, dem Hauptmann, ab. Die Szene ist Teil des Dramas, das aus verschiedenen Fragmenten besteht und nach Büchners Tod zusammengefügt wurde. Sie gehört zur Epoche des Vormärz und beleuchtet die gesellschaftliche Situation des 20. Jahrhunderts, insbesondere aus Woyzecks Perspektive.
Vocabulary: Vormärz - Bezeichnet die Zeit zwischen 1815 und 1848 in der deutschen Literatur und Geschichte.
Im Kontext der Handlung rasiert Woyzeck den Hauptmann, um zusätzliches Geld zu verdienen. Dies unterstreicht Woyzecks prekäre finanzielle Lage und seine Verantwortung gegenüber seiner Partnerin Marie und ihrem gemeinsamen Sohn.
Highlight: Die Rasierszene symbolisiert das Machtverhältnis zwischen Woyzeck und dem Hauptmann und dient als Rahmen für ihre Unterhaltung.
Der Dialog in dieser Szene ist ungleich verteilt. Anfangs dominiert der Hauptmann das Gespräch, während Woyzeck nur kurze, zustimmende Antworten gibt. Im Verlauf der Szene wird der Dialog ausgewogener, wobei der Hauptmann weiterhin mehr Redeanteil hat.
Quote: "Red er doch was, Woyzeck" - Diese Aufforderung des Hauptmanns zeigt seinen Versuch, Woyzeck in ein tieferes Gespräch zu verwickeln.
Die Szene offenbart die unterschiedlichen Weltbilder und Lebensrealitäten der beiden Figuren. Der Hauptmann philosophiert über Langeweile und die Vergänglichkeit der Zeit, während Woyzeck die harte Realität des Lebens als armer Mensch thematisiert.
Example: Der Hauptmann spricht von einem nicht existierenden "Süd-Nord Wind", um Woyzecks vermeintliche Dummheit zu demonstrieren.