Textgestaltung und sprachliche Mittel
Patrick Spät verwendet in seinem Kommentar "Sagen Sie alle Termine ab!" eine Vielzahl sprachlicher und stilistischer Mittel, um seine Kritik an der modernen Arbeitsphilosophie zu verstärken und seine Argumente eindrucksvoll zu präsentieren.
Bereits die Überschrift, ein Ausruf, verdeutlicht Späts klare Position gegen den stressigen Berufsalltag. Er nutzt starke Metaphern wie "globale[r] Trümmerhaufen" (Z. 12), um die Wirtschaftswelt zu beschreiben und seine kapitalismuskritische Haltung zu unterstreichen.
Vocabulary: Periphrase - Eine umschreibende Ausdrucksweise, die einen Begriff oder eine Sache durch charakteristische Merkmale umschreibt, anstatt sie direkt zu benennen.
Besonders auffällig sind die Periphrasen, die der Autor verwendet, um Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu charakterisieren. Er bezeichnet Arbeitnehmer als "Lohnsklaven" (Z. 13) und "Bürohengste" (Z.14), was die Ausbeutung und Entmenschlichung in der Arbeitswelt betont. Arbeitgeber werden provokant als "Kidnapper" (Z. 24) bezeichnet, was durch die hyperbole Wortwahl die Kritik an den Machtverhältnissen in der Arbeitswelt verstärkt.
Example: Die Metapher "mit unseren Kidnappern zu kuscheln" (Z. 24f) verdeutlicht Späts Kritik am zu nachgiebigen Verhalten der Arbeitnehmer gegenüber ihren Arbeitgebern.
Der Autor nutzt auch Parallelismen und Kontraste, um seine Argumente zu strukturieren und zu verstärken. Ein prägnantes Beispiel ist der Vergleich zwischen der Lebenseinstellung des Fischers und der kapitalistischen Gesellschaft:
Quote: "Der Fischer lebt nicht, um zu arbeiten - er arbeitet, um zu leben" (Z. 39f) im Gegensatz zu "Ich kaufe mir ein Auto, um zur Arbeit zu fahren und ich fahre zur Arbeit, um mir das Auto leisten zu können" (Z. 40f).
Diese Gegenüberstellung verdeutlicht den Kernpunkt von Späts Kritik an der modernen Arbeitsphilosophie: Die Verschiebung der Prioritäten vom Leben zur Arbeit.
Ein weiteres stilistisches Highlight ist der Chiasmus "Schlafen ist was für Verlierer, die Gewinner schuften bis zum Umfallen" (Z. 57f), der die von Spät kritisierte gesellschaftliche Einstellung zur Arbeit ironisch auf den Punkt bringt.
Durch den gezielten Einsatz dieser sprachlichen Mittel gelingt es Patrick Spät, seine Kritik an der vorherrschenden Arbeitsphilosophie eindrucksvoll zu formulieren und den Leser zum Nachdenken über die eigene Einstellung zur Arbeit anzuregen.