Seite 1: Das lyrische Ich und zentrale Motive
Das Gedicht "Todesfuge" von Paul Celan präsentiert ein komplexes lyrisches Ich, das als Erzähler fungiert, ohne direkt in der ersten Person zu erscheinen. Ein wiederkehrendes Motiv ist die Erwähnung des schwarzen (verbrannten) Haares einer Frau namens Sulamith, was auf eine jüdische Identität hindeutet.
Das lyrische Ich scheint in Sulamith verliebt zu sein, was besonders im letzten Vers deutlich wird. Daraus lässt sich schließen, dass es sich um einen jüdischen Gefangenen handelt, der sich mit seiner Geliebten und anderen Juden in einem Lager befindet. Die Gruppe wird durch die Verwendung des "Wir" in vielen Versen betont.
Highlight: Die "schwarze Milch" ist ein zentrales Bild, das sowohl Bedrohung als auch trügerische Sicherheit symbolisiert.
Die Umgebung wird als gleichzeitig bedrohlich und scheinbar sicher beschrieben, was durch das wiederkehrende Bild der "schwarzen Milch" verdeutlicht wird. Dieses Oxymoron steht für die Unwirklichkeit der Situation im Lager.
Example: "Schwarze Milch der Frühe wir trinken sie abends" - dieser Vers wird in verschiedenen Variationen wiederholt und zeigt die Allgegenwärtigkeit des Schreckens.
Ein weiterer wichtiger Protagonist ist ein Wachmann "im Haus", der die Gefangenen zwingt, Musik zu spielen, während andere ihre eigenen Gräber ausheben müssen. Dies symbolisiert die grausame Realität des Lagerlebens, in dem der Tod allgegenwärtig ist.
Vocabulary: Todesfuge - Ein Gedicht von Paul Celan, das die Schrecken des Holocaust in einer musikalischen Struktur darstellt.