Fächer

Fächer

Mehr

Top dogs von Urs Widmer

12.12.2022

1661

50

Teilen

Speichern

Herunterladen


Risikobereitschaft Pläne Rescen
Mitarbeiter Belastbark
Kostore
tenz
tation Geld
en Wut Gespräche Int
ZeitProzess Risikob
glichkeiten
mmunika
Risikobereitschaft Pläne Rescen
Mitarbeiter Belastbark
Kostore
tenz
tation Geld
en Wut Gespräche Int
ZeitProzess Risikob
glichkeiten
mmunika
Risikobereitschaft Pläne Rescen
Mitarbeiter Belastbark
Kostore
tenz
tation Geld
en Wut Gespräche Int
ZeitProzess Risikob
glichkeiten
mmunika
Risikobereitschaft Pläne Rescen
Mitarbeiter Belastbark
Kostore
tenz
tation Geld
en Wut Gespräche Int
ZeitProzess Risikob
glichkeiten
mmunika
Risikobereitschaft Pläne Rescen
Mitarbeiter Belastbark
Kostore
tenz
tation Geld
en Wut Gespräche Int
ZeitProzess Risikob
glichkeiten
mmunika
Risikobereitschaft Pläne Rescen
Mitarbeiter Belastbark
Kostore
tenz
tation Geld
en Wut Gespräche Int
ZeitProzess Risikob
glichkeiten
mmunika
Risikobereitschaft Pläne Rescen
Mitarbeiter Belastbark
Kostore
tenz
tation Geld
en Wut Gespräche Int
ZeitProzess Risikob
glichkeiten
mmunika
Risikobereitschaft Pläne Rescen
Mitarbeiter Belastbark
Kostore
tenz
tation Geld
en Wut Gespräche Int
ZeitProzess Risikob
glichkeiten
mmunika
Risikobereitschaft Pläne Rescen
Mitarbeiter Belastbark
Kostore
tenz
tation Geld
en Wut Gespräche Int
ZeitProzess Risikob
glichkeiten
mmunika
Risikobereitschaft Pläne Rescen
Mitarbeiter Belastbark
Kostore
tenz
tation Geld
en Wut Gespräche Int
ZeitProzess Risikob
glichkeiten
mmunika
Risikobereitschaft Pläne Rescen
Mitarbeiter Belastbark
Kostore
tenz
tation Geld
en Wut Gespräche Int
ZeitProzess Risikob
glichkeiten
mmunika
Risikobereitschaft Pläne Rescen
Mitarbeiter Belastbark
Kostore
tenz
tation Geld
en Wut Gespräche Int
ZeitProzess Risikob
glichkeiten
mmunika
Risikobereitschaft Pläne Rescen
Mitarbeiter Belastbark
Kostore
tenz
tation Geld
en Wut Gespräche Int
ZeitProzess Risikob
glichkeiten
mmunika
Risikobereitschaft Pläne Rescen
Mitarbeiter Belastbark
Kostore
tenz
tation Geld
en Wut Gespräche Int
ZeitProzess Risikob
glichkeiten
mmunika
Risikobereitschaft Pläne Rescen
Mitarbeiter Belastbark
Kostore
tenz
tation Geld
en Wut Gespräche Int
ZeitProzess Risikob
glichkeiten
mmunika
Risikobereitschaft Pläne Rescen
Mitarbeiter Belastbark
Kostore
tenz
tation Geld
en Wut Gespräche Int
ZeitProzess Risikob
glichkeiten
mmunika
Risikobereitschaft Pläne Rescen
Mitarbeiter Belastbark
Kostore
tenz
tation Geld
en Wut Gespräche Int
ZeitProzess Risikob
glichkeiten
mmunika
Risikobereitschaft Pläne Rescen
Mitarbeiter Belastbark
Kostore
tenz
tation Geld
en Wut Gespräche Int
ZeitProzess Risikob
glichkeiten
mmunika
Risikobereitschaft Pläne Rescen
Mitarbeiter Belastbark
Kostore
tenz
tation Geld
en Wut Gespräche Int
ZeitProzess Risikob
glichkeiten
mmunika
Risikobereitschaft Pläne Rescen
Mitarbeiter Belastbark
Kostore
tenz
tation Geld
en Wut Gespräche Int
ZeitProzess Risikob
glichkeiten
mmunika
Risikobereitschaft Pläne Rescen
Mitarbeiter Belastbark
Kostore
tenz
tation Geld
en Wut Gespräche Int
ZeitProzess Risikob
glichkeiten
mmunika

Risikobereitschaft Pläne Rescen Mitarbeiter Belastbark Kostore tenz tation Geld en Wut Gespräche Int ZeitProzess Risikob glichkeiten mmunikation Kom tenz fähigkeiten Motivitatio Sch Reisen Ress 'Komi Kation Fähigkeiten M Sch MANAGER nikation lita Motivitat Schreien Wi Reisen Luxus Schreien Wut Luxus $1 Vera tiv t ortug läge stbarkeit m Grundlegende Inhalte über das Drama: Urs Widmer - Top Dogs Handlungsort: Outplacementcenter. Ein Outplacementcenter ist eine Chance für entlassene Topmanager wieder zurück in ihr Berufsleben zu gelangen oder einen neuem Beruf vermittelt zu werden dient als Karriere-Fortsetzung Atmosphäre eines Outplacementsbüros: als ob der Entlassene nie entlassen wurde; Gangübungen/ Rollenspiele werden durchgeführt Bietet Hilfe, die Entlassung zu verarbeiten; ist keine direkte Arbeitsvermittlung, sondern gewährt psychische und logistische Unterstützung Ähnelt einem, bereits eingerichteten und vertrauten Büro (Computer stehen bereit, Schreibtische, etc.) Übergangsort für die Entlassenen: vermittelt außerdem das Gefühl eine Aufgabe zu haben, Tätigkeiten nachzugehen, um nicht ganz so schwach zu wirken: "Gipfelkonferenz" →gibt den Teilnehmern ein Gefühl von Bedeutung/ Wichtigkeit (NCC bietet gleiches "Niveau" wie zu vorigen Arbeitsplatz) Finanzierung des Outplacement - Büro durch ehemalige Arbeitgeber: möchte jedoch einzig das eigene "Image" bewahren = guter Umgang mit Mitarbeitern. Ritual (e), etwas spirituelles, ähnlich einer Selbsthilfegruppe (Therapie), beschämende Atmosphäre → Outplacement - Büro wirkt als eine Illusion bzw. eine Brücke zur Realität (soll als neue Chance wirken (L.H. ist damit mehr zufrieden)) Kontext/Inhalt Das Drama Top Dogs handelt von acht gekündigten Spitzenmanagern, die nach ihrer Entlassung ihr Leben schwer in den Griff bekommen. Das Theaterstück bringt die Schattenseiten der...

Nichts passendes dabei? Erkunde andere Fachbereiche.

Knowunity ist die #1 unter den Bildungs-Apps in fünf europäischen Ländern

Knowunity wurde bei Apple als "Featured Story" ausgezeichnet und hat die App-Store-Charts in der Kategorie Bildung in Deutschland, Italien, Polen, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich regelmäßig angeführt. Werde noch heute Mitglied bei Knowunity und hilf Millionen von Schüler:innen auf der ganzen Welt.

Ranked #1 Education App

Laden im

Google Play

Laden im

App Store

Knowunity ist die #1 unter den Bildungs-Apps in fünf europäischen Ländern

4.9+

Durchschnittliche App-Bewertung

13 M

Schüler:innen lieben Knowunity

#1

In Bildungs-App-Charts in 11 Ländern

900 K+

Schüler:innen haben Lernzettel hochgeladen

Immer noch nicht überzeugt? Schau dir an, was andere Schüler:innen sagen...

iOS User

Ich liebe diese App so sehr, ich benutze sie auch täglich. Ich empfehle Knowunity jedem!! Ich bin damit von einer 4 auf eine 1 gekommen :D

Philipp, iOS User

Die App ist sehr einfach und gut gestaltet. Bis jetzt habe ich immer alles gefunden, was ich gesucht habe :D

Lena, iOS Userin

Ich liebe diese App ❤️, ich benutze sie eigentlich immer, wenn ich lerne.

Alternativer Bildtext:

globalisierten Industriegesellschaft auf die Bühne. Auch die Spitzenmanager sind in diesem System nur eine Ressource und der Unsicherheit plötzlich arbeitslos zu werden ausgesetzt. Die Top Dogs, die in der Wirtschaftswelt Macht ausübten, begreifen ihre Situation kaum, selbst eine Entlassung erlebt zu haben. Sie fielen selber völlig unerwartet der global bedingten Umstrukturierung der Unternehmen zum Opfer. So befinden sie sich als Klienten in Therapiesitzungen im Outplacement Büro der New Challenge Company (NCC), um sich möglichst schnell beruflich neu orientieren zu können, um das Selbstbewusstsein zu stabilisieren und um sich auf die anstehende ,,Selbstvermarktung" (Richard, S. 153) vorzubereiten. Ihnen gelingt es aber nicht, sich von ihrem durch das Geschäftsleben geprägten Denken völlig zu befreien. Immer wieder versuchen sie, ihre Fassade als erfolgreiche Topmanager zu bewahren und ihre Ängste klein zu halten. Sie verdrängen die Demütigung und ihre Scham. Widmer recherchierte mit dem Intendant Volker Hesse zusammen in Outplacement Firmen und interviewte die Betroffenen. Die Ergebnisse verwendete Widmer als Quelle und bezeichnete den Text als ,,das Echo vieler Gespräche" (Widmer, S. 87), die beide mit Betroffenen und Beratern führten. Nach Widmer geht es in Top Dogs nie um ,,einseitige Schuldweisung oder ideologische Parolen" (Widmer, S. 88). Menschen werden entlassen, nur weil die Industrie- und Dienstleistungsunternehmen immer radikaler ohne Menschen zu können meinen" (Widmer, S. 88). Die Zuschauer sollten einfach hinschauen, was auf der Bühne los ist. Das Drama beginnt mit der Aufnahme eines neuen Klienten und endet mit der Verabschiedung eines erfolgreich vermittelten Klienten. Die zwölf aus Rollenspiel-, Sprech- und Aktionssequenzen entstandenen Szenen fügen sich collagenartig zusammen und bilden einen Kreislauf. Epoche Urs Widmer wird zu den postmodernen Autoren gezählt. Auch im Theaterstück Top Dogs wird laut Wrobel eine Reihe von Kennzeichen postmoderner Literatur realisiert. Die Vermischung unterschiedlicher Text- und Darstellungsformen, die collagenhafte Anordnung verschiedener Textsorten, die Figuren in flexiblen Rollen sowie die spielerische Raumgestaltung sind als Kennzeichen eines postmodernen Spiels anzusehen Anlass Alle Charaktere sind hochrangige Topmanager gewesen, die in ihren Unternehmen viel Jahrzehnte gearbeitet haben. Nun kommen diese in dem Outplacement Büro zusammen, um über ihre Entlassung zu sprechen und die Hilfe zu erfahren, wieder in die moderne Arbeitswelt einzusteigen. Gründe für die Entlassung sind oft der schnelle Fortschritt der heutigen Zeit. Um das Image des Unternehmens nicht zu schaden und die Entlassung besser verarbeiten zu können, bezahlt die Firma das Outplacementcenter. Folglich wird dadurch die Entlassung beschönigt. Sinn Im Outplacementbüro werden die Figuren mithilfe von Gangübungen und Rollenspielen wieder auf den harten Buisnessalltag vorbereitet. Die ältere generation ist zu schwach, um sich mit der Konkurrenz aus den jüngeren Generationen auseinanderzusetzen. Die Entlassenen sollen auf emotionslose, kalte und starke Menschen getrimmt werden, die nur so eine Chance haben, auf dem Markt zu überleben. Worum geht es wirklich? Die entlassenen Topmanager können die Entlassung nicht verkraften und suchen nun unbewusst nach einer Lösung für die Leere, Hilflosigkeit und Unbestimmtheit, die sie nach ihrer Kündigung beherrscht. Dabei hilft das Outplacement Büro, ihnen den Umgang damit leichter zu gestalten. Das Center besitzt eine ähnliche Struktur wie ein Büro, dass folglich für alle Beteiligten eine angenehme und vertraute Atmosphäre bietet. Eine konsequent durchhaltende Sprachregulierung hilft ihnen dabei, sich weiterhin wichtig und bedeutend zu fühlen. Ein Manager wird nicht entlassen" er „trennt sich von der Firma". Bedeutung Kritik an Wirtschaftswelt, strukturelle Entlassungen, Menschen werden auf kalte/ herzlose Manager getrimmt, Business = Krieg, Kapitalismus - Globalisierung Charaktere: Urs Widmer - Top Dogs Wrage temparementvoll (S. 8) Beraterin der NCC (S. 8) direkt/ harsch (S. 9) benutzt häufig Anglizismen merkwürdig, fördernd (S. 10) erfahren, verwendet überwiegend Phrasen - professionelle Wirkung flapsig sagen kann - gleiches Niveau wie die entlassenen Mitarbeiter (nicht besonders eloquent) nennt Informationen die oberflächlich betrachtet nicht relevant sind aber auf lange Sicht manipulieren bzw. beeinflussen Susanne Wrage [früher als Finanzanalytikern bei der Chase Manhattan Bank tätig] Analystin Chase Manhattan /schriftliche Entlassung/ Hawaii/Mutter/ Psychologie-Leiterin des Outplacementcenters /Will den Männern durch Reize und Köpfchen sich durchsetzen/ handelt ohne jegliche Moral für einen Job (Anti-Personen Minen) kann Entlassung nicht aussprechen Karibik Urlaub: "Strafe für sich selber" Julia Jenkins [war Projektleiterin] Mutter glaubt, sie wäre eine Edelnutte→ schlechte Familienbasis/ Einzelkämpferin. Frau Jenkins, erhält am Ende des Dramas ein Job. Angebot in Asien, muss dafür aber ihren Ehemann zurücklassen → Einzelkämpferin. Uhr Bihler White-Collor Schrott/Chef wollte nur Geld sparen/will auch ein Monster werden/kennt seine treue Frau nicht wirklich/nur Sex und Affären - Chef: Monster "Heute sind die Churchills gefragt" E. Heinrich Krause Abteilungsleiter durch seinen Vater/ missachtet im Beruf und Famile/ ungeliebt/ungeachtet/Selbstmordgedanken/Zuckungen/emotional instabil/ möchte ein Held sein, aber nur zur Selbstinszenierung 1. Verhalten bei der Entlassung: fassungslos, betroffen, schockiert, weinerlich 2. Reaktion auf die Entlassung: frustriert, depressiv, verzweifelt, traurig 3. Selbsteinschätzung: überrascht über seine eigene Fassungslosigkeit; psychisch und körperlich krank (emotional), weiß nicht wie mit der Entlassung umzugehen ist; einsam, weil seine Familie ihn verlassen hat, Frau hat Kinder ebenfalls mitgenommen; keine Ablenkung durch etwa Familie/ Hobby/ Job Deer Nostalgische Verhaltensweise, Nostalgie gegenüber ehemaligen Arbeitsplatz zeigt keine Persönlichkeit, identifiziert ausschließlich sich über seine Arbeit, kein privates Leben (arbeitet 16h am Tag, keine Zeit für anderes) sozial isoliert arrogant und egoistisch, abwertend den anderen entlassenen Arbeitnehmern. erwidert die Gesprächsinhalte der Frau Wrage nicht, entgegnet nur mit wenigen Worten und kurzen Sätzen, sehr distanziert beide bedienen sich häufig an Phrasen (Baukasten des eigenen Wortschatzes) - hartnäckig, unbelehrbar Dodo Deer [einst im Catering der Swissair-Fluggesellschaft tätig] Hat seine Entlassung nicht realisiert/ist neu im Outplacementcenter/Swissair ist sein Leben und seine Leidenschaft/war zu alt und zu unflexibel/zu teuer/ Will ein Tierwärter sein -seine Beziehung wird auf Sexualität runtergeschraubt animalisches Verhalten macht ihn an /Mag keine Menschen, lieber Tiere/auf die Instinkte reduziert/stillt nur seine Bedürfnisse; fragt nicht nach den Bedürfnissen seiner Mitmenschen/ Familie kommt neu in das Outplacement Center: versteht nicht, dass er entlassen wurde: verdrängt die Wahrheit (jmd. sitzt schon auf seinem Stuhl) Michael Neuenschwander [war zuständig für die Freizeitkultur eines Konzerns] Profitennistrainer/ kann nichts/ seine Frau hat sich von ihm getrennt/ fährt sein Auto nicht/ihm fehlt menschliche Nähe neuen Porsche gekauft, fährt ihn aber nicht. Frau mit Kindern abgehauen, fährt nun den GTI Gilles Tschudi [war an der Börse tätig] Börsenspekulant/schlägt seine Frau, als er erfährt, dass sie die ganze Zeit von Entlassung wusste/ Traum: Glanz der hohen Zahlen → Macht/Erfolg/Reichtum geht heimlich ins Kino: erzählt aus Scham seiner Frau von Entlassung nicht entlädt Wut: Nachbarn: grausam (schlägt seine Frau) kündigt, weil er keine illegalen Geschäfte machen will Hanspeter Müller [Projektleiter bei einer Turbinenfirma] Projektleiter bei einer Turbinenfirma/Sadist/Racheplan (Traum) Chef umbringen/Frau erleidet einen psychischen Zusammenbruch tut als hätte er keine Probleme Autopilot: geschwächt Eisenstange ins Genick Frau hat mehr Probleme (emotional und mental = psychisch instabil), wird in die Psychiatrie eingewiesen Urs Widmer - TOP DOGS 2. Szene Nachspielen des Entlassungsgesprächs von Bihler Bihler übernimmt die Rolle seines ehemaligen Chefs "Business, das ist Krieg" → Amoralische Geschäftswelt "neue Härte" in der Wirtschaft "die fetten Jahre and vorbei" Internationalisierung der Wirtschaft Bihler möglicherweise zu alt (?!) kaum Wertschätzung ("Alibi" - Vertrag mit Hälfte des Gehalts, Teilzeitvertrag) Bihler Charaktereigenschaften seit 6 Monaten arbeitslos - spielen seine Entlassung nach Chef Pose: analoge Kommunikation/ Hierarchie wird festgelegt sieht sich selbst als Leistungsträger arrogant, überzeugt, egoistisch → Unternehmen hat zu viele Manager, kauft jüngere, da die für weniger Geld arbeiten Bihler ist unflexibel, nicht fähig seiner Arbeit gerecht zu werden und ist zu alt um ein ,,Global Player" zu werden Chef bestimmt/dominiert das Gespräch und lässt sachliche Einwände unkommentiert bzw. übergeht sie wahrer Grund der Entlassung: Geld muss gespart werden, nicht um Wirtschaft/ Effizienz und Qualität (White Collar-Schrott) Bihler bricht aus der Rolle aus und ist tief emotional verletzt. "Der Markt, das ist ein Schlachtfeld. Der Handel ist Krieg. Blut und Tränen" → will nun selber zum Monster (wie sein Chef) werden um sich zu beweisen, dass er hart genug ist ⇒rebelliert passt sich an ohne das Ganze zu hinterfragen → keine kritische Beurteilung Management Sprache Kriegsmotive Waffen Flammenwerfer, voll Rohr (... wegfegen), Panzer Bihler - Gebrauch von Personalpronomen 1. Gebrauch von "ich" - bei persönlichen Dingen, bspw. Begrüßung ... "Ich muß mich... von Ihnen trennen" (S. 20) "Ich löse es" (Ich Fokussierung) "Ich - Fähigkeit" als eigentlicher Widerspruch seiner Entlassung 2. Gebrauch "wir" äußere Umstände, die die Firma betreffen (z.B. "Global Player", S. 20) Hintergrund der schlechten Lage → Teil der Firma, Identifikation mit Firmal "wir" → neue Struktur mit neuen Managern "Wir haben ein Problem" → Rückzug aus der Verantwortung; Teil des Mechanismus sein, damit das ganze System funktioniert Krieg und Gewalt Methode ausräuchern, draufhalten, wegfegen, Tschudi übernimmt die Rolle von Bihler plattfahren, abfackeln - Versuch der Gegenwehr (Ende; verbal; S.22) bricht aus der Rolle aus kaum Redeanteil; wird ständig unterbrochen - Widerspruch zu den Aussagen Bihlers. kaum Durchsetzungsvermögen Tschudi Charaktereigenschaften "Glanz der hohen Zahlen" Zählt eine Reihe von Zahlen auf: Geld = Werte in Wirtschaft sehnt sich danach wieder so hohe/ Zahlen zu produzieren, Zahlen werden immer größer = möchte immer mehr, hohe Zahlen = Profit kündigt weil er keine illegalen Geschäfte machen will Sprache und Stil Mit den Mitteln der dramatischen Ironie, Komik, Parodie und Groteske wird gezeigt, wie die Figuren eine unsoziale, inhumane Vorgänge beschönigende, Wirtschaftssprache so weit verinnerlicht haben, dass sie keine intellektuelle Basis für deren Reflexion mehr besitzen Kriegsmetaphorik Dramatische Ironie, Komik, Parodie, Groteske, Wirtschaftssprache, Anglizismen (satirischer Ton) Größenwahnsinnig - Unzufriedenheit = will immer mehr Ihm fehlt es an Kreativität, seinen Traum in eine Geschichte/ Metapher zu verpacken, steckt in seinem Beruf noch immer tief drinnen, entkommt seiner Berufung nicht sieht sich selber als derjenige, der der Firma diesen Erfolg/ Profit/ Umsatz ermöglicht durch die Bestätigung "Ja." am Ende seiner Erzählung Tod Leichensäcke, Blut, Schlachtfeld, Infanterienester Urs Widmer - TOP DOGS 3. DIE SCHLACHT DER WÖRTER JENKINS/WRAGE Slump, slump, slump. MÜLLER Management-buyout. KRAUSE Break-even-point. WRAGE Kreativität. NEUENSCHWANDER Point-of-no-return. DEÉR Competition. MÜLLER New-public-Management. DEER Cash-flow. JENKINS Unternehmensphilosophie. WRAGE Firmenkultur. NEUENSCHWANDER Anforderungsprofil. MÜLLER Marketingstrategie. KRAUSE Produktqualität. TSCHUDI Einsatz. MÜLLER Finanzrahmen. DEÉR Revolution. KRAUSE Umstrukturierung. JENKINS Umsatzwachstum. BIHLER Produktionsausstoß. NEUENSCHWANDER Leistungsanreiz. DEÉR Projektmanagement. BIHLER Kostenkontrolle. KRAUSE Motivation. TSCHUDI Belastbarkeit. WRAGE Kostenvorgabe. KRAUSE Produkttraining. DEÉR Investitionsstrategie. NEUENSCHWANDER Marktabklärung. BIHLER Mitarbeiterzufriedenheit. WRAGE Optimierung. MÜLLER Echtzeitdatenbank. NEUENSCHWANDER Leistungsbeurteilung. JENKINS Job-sharing. NEUENSCHWANDER Karriereanker. WRAGE Arbeitsmarktfähigkeit. KRAUSE Hot-line. JENKINS ob-Porttolio. WRAGE Effizienzsteigerung. MÜLLER Total quality management. KRAUSE Business reengeneering. DEÉR Lean Management. TSCHUDI Review-Kultur. WRAGE Emotionsorientierte Führung. BIHLER Kostenoptimierung. MÜLLER All-you-can-afford-Methode. JENKINS Cash-cow. BIHLER Cross-Cultural-Management. DEÉR Humankapital. TSCHUDI Just-in-time-delivery. JENKINS Reframing. etc... WIRKUNG alle Klienten werfen einander Begriffe - meist Anglizismen - aus dem Bereich Wirtschaft und Management zu. - Konkurrieren, wer die meisten und zutreffenden Wörter findet → Schlacht = Krieg → Ähnlich wie der Beruf selber - Anstrengend, sowohl die Wörter zu finden, als auch diese einzuwerfen Müssen alle schlagfertig sein, an der Entwicklung der Arbeitswelt angepasst sein und die damit einhergehende Konkurrenz schnell, rasant, aggressiv, kampflustig, kriegerisch, wettbewerbsfähig, streitlustig, offensiv, angreiferisch, streitbar, furios, erbarmungslos Sprache und Stil Mit den Mitteln der dramatischen Ironie, Komik, Parodie und Groteske wird gezeigt, wie die Figuren eine unsoziale, inhumane Vorgänge beschönigende, Wirtschaftssprache so weit verinnerlicht haben, dass sie keine intellektuelle Basis für deren Reflexion mehr besitzen Kriegsmetaphorik Dramatische Ironie, Komik, Parodie, Groteske, Wirtschaftssprache, Anglizismen (satirischer Ton) Kriegsmetaphorik [,,Meine Arbeit ist ein täglicher Kampf. Ich steh auf Kriegsfuß mit meinem Kollegen - ständig wird von allen Seiten geschossen!"] - Krieg an allen Fronten: mit sich selber und mit der Konkurrenz ["Krieg ist die Austragung eines Konfliktes, und zwar mit Gewalt. Es geht darum die körperliche Unversehrtheit von Menschen anzugreifen. Krieg heißt, Verletzung, Leid und Tod als Mittel zur Durchsetzung von Interessen einzusetzen. Management ist der Versuch, Interessen zu koordinieren - auch widerstrebende. Macht ist dabei immer im Spiel. Gewalt ist nicht zulässig. Das stimmt zwar nicht immer. Debatten über Machtmissbrauch, Mental Health und Psychological Safety müssen geführt werden. Tod durch Überarbeitung (Karoshi) oder Selbsttötungen im Unternehmen sind beschämende Tatsachen. In der Regel aber gehen wir davon aus, dass in modernen Unternehmen und Organisationen Verletzung, Leid und Tod keine Mittel zur Durchsetzung von Interessen sind. "]- "War for Talents" Urs Widmer - TOP DOGS Merkmale eines Dramas Welcher Dramen-bzw Theaterkonzeption ist TopDogs zuzuorden. Zu vergleichen ist das Drama "TopDogs - Urs Widmer" mit der aristotelischen [klassischen], brechtschen [epischen], der lessischen Dramentheorie und der schillerschen [moralische] Konzeption. Kriterien, die Top Dogs erfüllt: Schiller's Dramentheorie: das Stück belehrt und unterhält Es vermittelt Vorbilder Aristoteles' Dramentheorie: dem Zuschauer werden Emotionen ermöglicht - Die Welt wird so dargestellt, wie sie ist eine geschlossene Form (mit 5 Akten) ist nur bedingt vorhanden; zwar sind Einheit von Zeit und Ort eingehalten, jedoch ist die Person des Psychiaters [und damit die Handlung] nicht einheitlich; es könnte also auch von einer offenen Form die Rede sein (s.Brecht) Lessing's Dramentheorie: etwickelte die aristotelische Theorie weiter Zeit der Aufklärung ,,Hamburgischen Dramaturgie" Zuschauer soll sich mit den Figuren und der Handlung identifizieren Fühlen von Mitleid erweitern Katharsis → einen besseren Menschen machen Brecht: [offene Form] der veränderliche Mensch wird gezeigt; Zuschauer wird zum Beobachter, Distanz gegenüber der Handlung, kritisches Denken und politisches Handeln Jede Szene steht für sich Inhaltliche Merkmale - große gesellschaftliche Themen (Krieg, wirtschaftliche Probleme, ...) Bezug zum Alltag, unser Lebenswirklichkeit Ziel: die Welt verbessern [Kernaussagen der Dramentheorie nach Lessing] 1. Vorbild ist die Antike die Spannung ist auf den Gang gerichtet [bei aristotelisch wärs auf das Ende] das gesellschaftliche Sein der TonDogs bestimmt ihr Bewusstsein. s. Sprache der Wirtschaft (Schlacht der Wörter) ... (bei einer aristotelische Konzeption stünde im Vordergrund, dass das Bewusstsein das gesellschaftliche Sein bestimme] - Episodenhafte Form, episches Theater, moderne Tragödie; kein durchgängigen Handlungsstrang Der V Effekt - Verfremdungseffekt 2. Gefühl von Mitleid erweitern 3. Identifikation mit der leidenden Figur 4. Verbesserung des Menschen 5. Keine Ständeklausel Besonderes Stilmittel Bekanntes, aus ungewohnter Perspektive zeigen Überraschung, staunen oder Ablehnung Identifizierung des Zuschauers mit der Figur verhindern Formale und sprachliche Merkmale offene Dramenform Sprünge und Wendungen im Handlungsverlauf Szenen müssen nicht aufeinander aufbauen Verschmelzung von Epik und Dramatik Erzähler Techniken - Chorgesang Erzählerkommentare zum Publikum Prolog und Epilog Projektion von Bildern und Schriften Einblendung von Film Sequenzen Montage verschiedene Arten von Text und Sprache → TopDogs erfüllt mehrere Kriterien der verschiedenen Konzeptionen, folglich ist es nicht eindeutig einzuordnen. Um das Stück [unabhängig von der Konzeption] in die Gattung "Drama" einzuordnen kann man sagen, dass es ein abgeschlossenes Geschehen ist, das sich durch Dialog und Monolog entwickelt. Es hat einen szenischen Aufbau und ist für die Bühenendarstellung vorgesehen [uraufgeführt 1996] Urs Widmer - TOP DOGS 7. Kontextualisierung Der Dramenausschnitt und das Drama im Kontext seiner Epoche Das Stück von Urs Widmer kann als moderne Tragödie interpretiert werden, in der Kennzeichen der postmodernen Literatur realisiert werden. Die literarische Epoche der Postmoderne findet seinen Ursprung in Beginn der 1990er Jahre, zum Ende des Kalten Krieges. Die Zeit der Postmoderne war geprägt von den politischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten, wie die Wiedervereinigung Ost- und Westdeutschland und die Suche nach der eigenen Individualität. Zudem gewann die Technik an weiterem Fortschritt und auch die Medien weitete sich aus und wurden populärer. Außerdem ist die literarische Epoche von negativen Eindrücken und einer pessimistischen Weltansicht bestimmt, sowie von Unsicherheiten und den Veränderungen in Kultur und Gesellschaft. Spezifisch in der Dramatik werden gesellschaftliche und soziale Konflikte thematisiert. Des Weiteren zeichnet sich das Drama durch die Intertextualität aus. In den Texten wird auf andere verwiesen oder auf geschichtliche Ereignisse mithilfe von Collagen (auch Montagen). Die Collagentechnik wird eingesetzt, um die kathartische Endzeitstimmung der letzten Therapiesitzung der hervorzuheben. In dieser Szene werden Bibelauszüge, Aufrufe von Firmennamen und Zahlen von allen Figuren aufgezählt. Dieser Szene wird durch eine ausführliche Regieanweisung angeführt: Die Ausrufe sollen wimmernd beginnen und sich zum ,,pathetischen Flehen zu den Göttern unserer Tage" steigern. Die Vermischung unterschiedlicher Text- und Darstellungsformen, die collagenhafte Anordnung verschiedener Textsorten, die Figuren in flexiblen Rollen zu setzten sowie die spielerische Raumgestaltung sind als Merkmale eines postmodernen Spiels zu kennzeichnen. 8. Reflektierte Schlussbetrachtung Die Szenen 4.1., 4.2. und 4.3 sind entscheidende Grundlagen, für den weiteren Handlungsverlauf des modernen Dramas. In diesen Szenen berichteten gekündigte Top Manager von ihrer Entlassung, ihren Gefühlen und Eindrücken diesbezüglich. Zudem sind diese Eingeständnisse und Erinnerungen relevant, um am Ende des Dramas herausstellen zu können, ob und inwieweit der jeweilige Manager sich entwickelt hat und die Therapie des Outplacement der NCC erfolgreich war. Es wird darauf hingearbeitet, dass die Entlassenen mithilfe verschiedener Rollenspiele und Gangübungen an die moderne Arbeitswelt angepasst werden, um später wieder weitervermittelt werden zu können. Das Dramenschema von Freytag gliedert ein Drama in fünf verschiedene Abschnitte. Zuallererst die Exposition, in der alle wesentlichen Informationen, und Gegebenheiten präsentiert werden. Darauf folgt der 2. Akt, die steigende Handlung, der 3. Akt stellt den Höhepunkt dar. Im weiteren Verlauf des Dramas ist eine fallende Handlung zu erkennen, die am Ende des Dramas in einer Katastrophe endet. Das moderne Drama von Urs Widmer lässt sich in diese Einordnung nach Freytag nicht gliedern. Die Dramatik der Postmoderne zeichnet sich durch einen experimentellen Stil aus, in der traditionelle Formen mit Neuen vermischt werden. Die Erzählweise ist überwiegend nicht einheitlich, die Dramatik wird nicht in chronologischer Reihenfolge wiedergegeben. Aufgrund dieser Uneinheitlichkeit ist kein strukturierter Aufbau des Dramas möglich, weshalb die Einordnung in Freytags Dramenschema nicht gelingt. Die Charaktere sind meisten keine heldenhaften Hauptfiguren, sie weisen eher negative Charaktereigenschaften auf, die gesellschaftliche und soziale Konflikte repräsentieren sollen. Die Fiktion der Dramatik und die Realität verschwimmen oft miteinander. Um das Stück [unabhängig von der Konzeption] in die Gattung "Drama" einzuordnen kann man sagen, dass es ein abgeschlossenes Geschehen ist, das sich durch Dialog und Monolog entwickelt. Es hat einen szenischen Aufbau und ist für die Bühnendarstellung vorgesehen [uraufgeführt 1996]. Die Charaktere berichten von ihrer Entlassung, wobei deutlich wird, dass diese dabei nicht ganz ehrlich sind. Sowohl sich, als auch alle anderen Beteiligten der Sitzung belügen. Deutlich wird, dass die Top Manager ihrer Kündigung nicht verkraften können und sie sich äußerst schwer damit tun, diese zu verarbeiten und zu realisieren. Durch die Therapiesitzungen", die im Drama präsentiert werden, soll deutlich werden, wie die Entlassenen sich im Handlungsverlauf entwickeln, und sich der unangenehmen Situation annehmen. Diese Gespräche sind die Grundlage für das gesamte Drama, an denen zudem auch der eigentliche Konflikt des moderneren Dramas deutlich wird. Anders zu gewohnter Lyrik, die sich mit den Schwierigkeiten der Armen auseinandersetzt, thematisieren Urs Widmer hier im Gegensatz die, der Reichen. Das Drama legt die sozialen und gesellschaftlichen Probleme der reichen Gesellschaftsschicht dar. Sowohl die Konflikte, die die wohlhabenden Entlassenen mit sich selber führen, als auch soziale und familiäre Probleme, die sich eben aus dieser Kündigung ergeben. Als eine Moral dieses Dramas kann erfasst werden, dass je mehr Privilegien ein Mensch gewöhnt ist, je mehr man seinen eigenen Lebensstandard wertzuschätzen weiß, desto tiefer ist der Fall, sollte eines Tages dieses Standard nicht mehr gegeben sein. Das Drama "Top Dogs" wird auch in Zukunft noch von allgemeiner Bedeutung sein. Kündigungen und Arbeitslosigkeit wird immer ein wichtiges Thema unserer Gesellschaft bleiben, vor allem in Hinblick auf den technischen Fortschritt. Künstliche Intelligenzen werden in naher Zukunft Arbeitsplätze ersetzen und einfache Arbeitskräfte werden nicht mehr von Nöten sein. Folglich nimmt die Jobvielfalt stetig ab und das Angebot ist zu gering, für die hohe Nachfrage an Arbeitssuchenden. "Top Dogs" kann als ein "Königsdrama der Wirtschaft" bezeichnet werden. Alle Top Manger sind aus ihrer hohen Position tief gefallen. Je erfolgreicher man in seinem Leben ist und daraus eine hohe Machtposition einnimmt, umso tiefer kann man fallen. Analyse einer Dramenszene (Top Dogs, Szene 4.1-4.3) Das Drama "Top Dogs" von Urs Widmer, das am 14. Mai 1996 in Zürich uraufgeführt wurde, handelt von der Arbeit eines Outplacement Büros, das versucht, entlassenen Managern, den sogenannten ,Top Dogs", zu helfen, mit dem Verlust ihrer Machtposition klarzukommen, und ihnen darüber hinaus eine neue Position zu vermitteln. Diese ,,Top Dogs" müssen nun am eigenen Leib erfahren, was sie zuvor vielen Arbeitnehmern angetan haben, indem sie sie entlassen haben. In den Szenen 4.1, 4.2 und 4.3 versammeln sich einige der Top Dogs" um über ihre Entlassungen zu sprechen. In dem Drama dreht sich alles um die Arbeit des Outplacement Büros, das versucht, sieben ehemalige Spitzenmanager nach ihrer Entlassung zu betreuen und wieder in das Berufsleben einzugliedern. Die Protagonisten des Stückes warten auf ihre Wiedereinstellung. Zwei weibliche und sechs männliche Charaktere lassen sich auf die Therapie ein. Unter anderem mittels Gruppengesprächen und Rollenspielen lernen sie mit ihrer Entlassung und den daraus resultierenden privaten Veränderungen umzugehen und werden auf den Wiedereinstieg in das Managerleben vorbereitet. Einige von ihnen haben nicht nur ihren Job verloren, sondern auch ihre Familie und ihren Besitz. Eine klare Handlung lässt sich in diesem Drama nicht erkennen. In den Szenen 4.1, 4.2 und 4.3 beginnt Frau Jenkins als Psychologin, einzeln mit verschiedenen Protagonisten über deren Probleme zu reden, die sie nach der Entlassung hatten. In allen drei Szenen gibt es keinen echten Höhepunkt schildert jeder, wie seine Entlassung ablief. In der Szene 4.1 spricht Herr Müller als erstes mit Frau Jenkins über seine Probleme, die mit seiner Entlassung einhergingen. Zu Beginn der Szene sagt er, dass er emotional eher stabil sei. Er wirkt zunächst etwas verunsichert und versucht sich für seine Entlassung zu rechtfertigen und den anderen zu erklären, weshalb er entlassen wurde. Der zweite Fall ist Frau Wrage, die vor ihrer Entlassung Finanzanalystin war. Ähnlich wie beim ersten Fall schildert sie ebenfalls, wie sie Ihre Entlassung empfunden hat, nur deutlich kürzer. Des Weiteren ist es Frau Wrage im Gegensatz zu Herrn Müller scheinbar ziemlich gleichgültig, dass ihr gekündigt wurde. Herr Neuenschwander, der dritte Fall, war für das Freizeitangebot eines großen Konzerns zuständig. Auch er erzählt von seiner Entlassung, versucht sie aber zu verdrängen und fängt an, über seinen neuen Porsche 911 zu erzählen, den er sich kurz vor seiner Entlassung noch gekauft hat. In den drei Szenen sind einige Merkmale eines Dramas zu finden: Zum einen gibt es keinen Erzähler und auch kein lyrisches Ich. Alle Informationen erfährt man aus den Dialogen beziehungsweise den Monologen der Protagonisten. Ein weiteres Merkmal sind die Regieanweisungen, die häufig vor den Szenen vorkommen und angeben wie sich die Figuren zu verhalten haben oder was sie gerade tun. Die Szenen 4.1, 4.2 und 4.3 finden alle höchstwahrscheinlich tagsüber im Camp in einem Halbkreis statt (vgl. S. 29). In der Szene 4.1 sind Jenkins und Müller Gesprächspartner, wobei Jenkins die Psychologin spielt und Müller den Klienten, in der darauffolgenden Szene Wrage und abschließend Neuenschwander. Der Anlass für diese Gespräche ist das Verarbeiten von den traumatischen Erfahrungen des Jobverlustes. Die Klienten sollen die Erfahrungen nach und nach verdauen, indem sie in der "Therapie" offen darüber sprechen. In Szene 4.1 wird Müller von Jenkins dazu aufgefordert, über seine Entlassung zu reden. Das ist der einzige Anteil, den Jenkins zum Gespräch beiträgt. Müller fängt damit an, zu beschreiben, dass er "persönlich keine Probleme (hatte)" (S. 29). Dann fährt er fort, indem er beschreibt, wie der Tag war, an dem er entlassen worden ist. Während der Erzählung bleibt er ziemlich ruhig. Jedoch kann er das Wort entlassen - oder gefeuert - nicht aussprechen. Danach redet Müller direkt wieder in seiner scheinbar "emotional stabile(n)" (S. 29) Art und Weise. Er gibt nur kurz zu, dass ihm "schlecht war" (S. 31) und erzählt direkt von seiner "emotional schwieriger(en)" (S. 31) Frau, um die Aufmerksamkeit von ihm selbst abzulenken. Zum Schluss wiederholt er nochmals, dass es "im wesentlichen keine Probleme (...) bei" (S. 31) ihm gab, was so klingt, als ob er es sich nur selbst einredet. Man kann daraus schließen, dass Müller versucht, die Geschichte seiner Entlassung so lässig wie möglich darzustellen, was die monotone Erzählweise begründet. In der Szene 4.2 fängt Wrage direkt an, von ihrer "überraschend(en)" (S. 31) Kündigung zu erzählen, ohne von Jenkins dazu aufgefordert zu werden. Das ganze Kapitel bleibt hierbei ein Monolog. Sie fängt mit der Beschreibung ihres damaligen Jobs an, wie lange sie im Geschäft war (vgl. S.31) und wofür sie zuständig war (vgl. S.32): eine normale Einleitung in eine Geschichte. Ziemlich schnell und abrupt kommt sie zum Zeitpunkt ihrer Kündigung - dem eigentlichen Höhepunkt der Geschichte - die sie gelassen und schnell erwähnt (vgl. S. 32). Dadurch, dass sie ihre Kündigung so abrupt erwähnt hat, hat es die Struktur, beziehungsweise Erwartung des Spannungsbogens zerbrochen, was der Geschichte die Spannung nimmt. Interessant ist, dass sie genau wie Müller nicht aussprechen kann, dass ihre Firma wollte, "daß (sie) nicht mehr für sie" (S. 32) arbeitet. Sie verweilt auch nicht lange darauf und erzählt direkt weiter von ihrer tollen "dreiwöchigen Reise in die Karibik" (S. 32). Am Ende sagt sie noch "Hätt ich nie gehabt ohne die Kündigung. Nein." (S.32), was daraufhin deutet, dass auch sie sich versucht einzureden, dass alles gut sei. Auch Wrage versucht die Geschichte von ihr kurz, professionell und förmlich zu halten. Dies gelingt ihr, indem sie nicht allzu sehr auf ihre Gefühle eingeht, die sie während und nach der Kündigung verspürt hat. Jedoch kann man anhand des letzten Satzes erkennen, dass sie sich eigentlich nur einredet, dass alles gut sei. Analyse einer Dramenszene (Top Dogs, Szene 4.1-4.3) Die Szene 4.3 handelt dann von der Geschichte Neuenschwanders. Auch er fängt an, zu erzählen, ohne aufgefordert zu werden (vgl. S. 32). Zuerst erzählt Neuenschwander von seinem Job in der Freizeitkultur seines ehemaligen Konzerns (vgl. S.32). Im Gegensatz zu den anderen kann man bei Neuenschwander eine Spannungskurve erkennen, die die Struktur der Geschichte vorgibt. Denn er erzählt davon, wie alles gut gelaufen ist, bis es dem Business nach und nach immer schlechter ging, bis hin zu seiner Entlassung (vgl. S. 33), dem Höhepunkt und gleichzeitig dem Wendepunkt der Geschichte: Dann ging alles den Berg hinab. Zwar kaufte er sich "genau an dem Tag einen Porsche 911" (S.33), es verließ ihn jedoch seine Frau, die auch seinen alten Wagen mitnahm (vgl. S.33). Am Ende spricht Neuenschwander von den zwei Autos und vergleicht sie miteinander. Er behauptet, dass er nie mehr den GTI - den alten Wagen - zurückhaben wolle, weil der "911er" (S. 33) doch so toll sei. Dies beweist, dass - obwohl er es nicht zeigt - er auch noch im Prozess der Verarbeitung des Jobverlusts ist. Denn auch Neuenschwander redet am Ende nicht darüber, wie er sich nach dem Verlust des Jobs gefühlt hat, sondern lenkt vom Thema ab - genauso wie die anderen zwei. Zudem versucht er sich auch einzureden, dass der neue Porsche 911 doch besser sei als der alte GTI. Die beiden Autos stehen einmal für sein altes Leben (der GTI) und sein neues (der Porsche). Er redet sich also auch ein, dass sein neues Leben viel besser sei als sein altes. Es fällt auf, dass alle drei ehemaligen Manager ihre Geschichten in kurzen und knappen, oft auch elliptischen, parataktisch angeordneten Sätzen darstellen, was vor allem Wrage in Szene 4.2 exzessiv praktiziert. Ihr Redeanteil besteht zu ungefähr einundneunzig Prozent aus Hauptsätzen. Nebensätze zweiten Grades tauchen gar nicht auf, weder bei ihr noch bei Müller noch bei Neuenschwander. Dadurch erhalten ihre Geschichten einen nüchternen Ton, der den Inhalt, nämlich den Jobverlust, der laut Psychologen dem Tod eines nahen Verwandten gleichkommen kann, kontrastiert - beziehungsweise die positive Stimmung, die die ehemaligen Manager versuchen, zu erzeugen, indem sie, wie Neuenschwander, über ihre schicken Autos sprechen oder, wie Wrage, über den Karibikurlaub: „Alles fünf Sterne. Ich blieb da drei Wochen. Toll. Doch, war eine tolle Zeit. Hätt ich nie gehabt ohne die Kündigung. Nein" (S.32). Wrage beginnt außerdem viele ihrer Sätze mit ,,Ich" (S.31, fünf Mal) oder ,,Meine" (S.31), was offensichtlich ihre Selbstfokussierung, aber durch die Wiederholung der Satzanfänge einen Mangel an Kreativität zur Schau stellt. Zu dem Eindruck der Nüchternheit trägt bei, dass sich die die frisch Entlassenen äußerst direkt und ungeschmückt (aber eher präzise als unbeholfen) ausdrücken, anders als es in älteren, klassischen Dramen der Fall gewesen ist. Nur einmal wird bildhafte Sprache verwendet, nämlich von Müller, als er sich auf dem Weg zu seiner Entlassung mit einer Jungfrau auf dem Weg zur Schlachtbank vergleicht (vgl. S.30) - keine sehr gängige Redewendung, was zeigt, wie sehr Müller durch den Wind ist (es heißt schließlich eigentlich wie ein Lamm zur Schlachtbank") oder, dass er, wenn er schon versucht, eine Metapher zu verwenden, die falsche benutzt und die Sprache daher einfach nicht sein Metier ist. Da benutzen Müller, Wrage und Neuenschwander schon lieber Anglizismen. Davon tauchen sehr viele auf, und zwar bei allen dreien: ,,Hardware", ,,Software" ,Outplacement" (jeweils S.30), „Winner-Typ", ,,ein Must" (jeweils S.32) und ,,road-shows" (S.31) sind nur einige Beispiele. Die ehemaligen Manager kommen also nicht aus ihrer alten Denkweise (Mindset) heraus und fühlen sich noch immer ihrer alten Beschäftigung (Job) zugehörig. Müller und Wrage brechen außerdem einige Sätze in der Mitte ab, sodass unvollständige, grammatikalisch inkorrekte Fragmente übrigbleiben. Weil sie immer genau den Teil des Satzes weglassen, in dem sie in Worte ausdrücken müssten, dass sie entlassen worden sind, wird dabei deutlich, dass die Thematik des Jobverlusts den neuerdings Arbeitslosen doch an die Herzen geht - trotz der nüchternen Hauptsatzstruktur ihrer Monologe. So wird auch sprachlich betont, dass sie dieses dunkle Kapitel ihrer Vergangenheit zwar nicht vergessen haben, aber vor sich und vor allem vor anderen verstecken wollen und es verleugnen. Müller erzählt beispielsweise: ,,Und so hatte ich dann keine Probleme, als mein Chef mir das sagte, dass ich jetzt" (S.30). An der Stelle beendet er den Satz, ohne den offensichtlichen, aber für ihn schmerzvollen Teil auszusprechen. Es entsteht auch ein Eindruck des Herumdrucksens und der Unsicherheit der ehemaligen Manager. Man weiß also, dass sie sich noch lange nicht von ihrer Entlassung erholt haben. Das wird auch dadurch gezeigt, dass vor allem Neuenschwander und Wrage oft das noch einmal bestätigen, was sie im Satz zuvor schon gesagt haben, wie, als ob sie wüssten, dass sie sich nur selbst belügen und sich darin bestärken müssten. Neuenschwander zum Beispiel nennt seinen neuen Porsche einen „[t]olle[n] Wagen", muss dann aber noch einmal hinzufügen: ,,Ja wirklich, toller Wagen" (jeweils S.33). Das unterstreicht noch einmal den psychisch labilen Zustand der Manager nach ihrer Entlassung. Das Stück von Urs Widmer kann als moderne Tragödie interpretiert werden, in der Kennzeichen der postmodernen Literatur realisiert werden. Die literarische Epoche der Postmoderne findet seinen Ursprung in Beginn der 1990er Jahre, zum Ende des Kalten Krieges. Die Zeit der Postmoderne war geprägt von den politischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten, wie die Wiedervereinigung Ost- und Westdeutschland und die Suche nach der eigenen Individualität. Zudem gewann die Technik an weiterem Fortschritt und auch die Medien weitete sich aus und wurden populärer. Außerdem ist die literarische Epoche von negativen Eindrücken und einer pessimistischen Weltansicht bestimmt, sowie von Unsicherheiten und den Veränderungen in Kultur und Gesellschaft. Spezifisch in der Dramatik werden gesellschaftliche und soziale Konflikte thematisiert. Des Weiteren zeichnet sich das Drama durch die Intertextualität aus. In den Texten wird auf andere verwiesen oder auf geschichtliche Ereignisse mithilfe von Collagen (auch Montagen). Die Collagentechnik wird eingesetzt, um die kathartische Endzeitstimmung der letzten Therapiesitzung der hervorzuheben. In dieser Szene werden Bibelauszüge, Aufrufe von Firmennamen und Zahlen von allen Figuren aufgezählt. Dieser Szene wird durch eine ausführliche Regieanweisung angeführt: Die Ausrufe sollen wimmernd beginnen und sich zum ,,pathetischen Flehen zu den Göttern unserer Tage" steigern. Die Vermischung unterschiedlicher Text- und Darstellungsformen, die collagenhafte Anordnung verschiedener Textsorten, die Figuren in flexiblen Rollen zu setzten sowie die spielerische Raumgestaltung sind als Merkmale eines postmodernen Spiels zu kennzeichnen. Analyse einer Dramenszene (Top Dogs, Szene 4.1-4.3) Die Szenen 4.1., 4.2. und 4.3 sind entscheidende Grundlagen, für den weiteren Handlungsverlauf des modernen Dramas. In diesen Szenen berichteten gekündigte Top Manager von ihrer Entlassung, ihren Gefühlen und Eindrücken diesbezüglich. Zudem sind diese Eingeständnisse und Erinnerungen relevant, um am Ende des Dramas herausstellen zu können, ob und inwieweit der jeweilige Manager sich entwickelt hat und die Therapie des Outplacement der NCC erfolgreich war. Es wird darauf hingearbeitet, dass die Entlassenen mithilfe verschiedener Rollenspiele und Gangübungen an die moderne Arbeitswelt angepasst werden, um später wieder weitervermittelt werden zu können. Das Dramenschema von Freytag gliedert ein Drama in fünf verschiedene Abschnitte. Zuallererst die Exposition, in der alle wesentlichen Informationen, und Gegebenheiten präsentiert werden. Darauf folgt der 2. Akt, die steigende Handlung, der 3. Akt stellt den Höhepunkt dar. Im weiteren Verlauf des Dramas ist eine fallende Handlung zu erkennen, die am Ende des Dramas in einer Katastrophe endet. Das moderne Drama von Urs Widmer lässt sich in diese Einordnung nach Freytag nicht gliedern. Die Dramatik der Postmoderne zeichnet sich durch einen experimentellen Stil aus, in der traditionelle Formen mit Neuen vermischt werden. Die Erzählweise ist überwiegend nicht einheitlich, die Dramatik wird nicht in chronologischer Reihenfolge wiedergegeben. Aufgrund dieser Uneinheitlichkeit ist kein strukturierter Aufbau des Dramas möglich, weshalb die Einordnung in Freytags Dramenschema nicht gelingt. Die Charaktere sind meisten keine heldenhaften Hauptfiguren, sie weisen eher negative Charaktereigenschaften auf, die gesellschaftliche und soziale Konflikte repräsentieren sollen. Die Fiktion der Dramatik und die Realität verschwimmen oft miteinander. Um das Stück [unabhängig von der Konzeption] in die Gattung "Drama" einzuordnen kann man sagen, dass es ein abgeschlossenes Geschehen ist, das sich durch Dialog und Monolog entwickelt. Es hat einen szenischen Aufbau und ist für die Bühnendarstellung vorgesehen [uraufgeführt 1996]. Die Charaktere berichten von ihrer Entlassung, wobei deutlich wird, dass diese dabei nicht ganz ehrlich sind. Sowohl sich, als auch alle anderen Beteiligten der Sitzung belügen. Deutlich wird, dass die Top Manager ihrer Kündigung nicht verkraften können und sie sich äußerst schwer damit tun, diese zu verarbeiten und zu realisieren. Durch die ,,Therapiesitzungen", die im Drama präsentiert werden, soll deutlich werden, wie die Entlassenen sich im Handlungsverlauf entwickeln, und sich der unangenehmen Situation annehmen. Diese Gespräche sind die Grundlage für das gesamte Drama, an denen zudem auch der eigentliche Konflikt des moderneren Dramas deutlich wird. Anders zu gewohnter Lyrik, die sich mit den Schwierigkeiten der Armen auseinandersetzt, thematisieren Urs Widmer hier im Gegensatz die, der Reichen. Das Drama legt die sozialen und gesellschaftlichen Probleme der reichen Gesellschaftsschicht dar. Sowohl die Konflikte, die die wohlhabenden Entlassenen mit sich selber führen, als auch soziale und familiäre Probleme, die sich eben aus dieser Kündigung ergeben. Als eine Moral dieses Dramas kann erfasst werden, dass je mehr Privilegien ein Mensch gewöhnt ist, je mehr man seinen eigenen Lebensstandard wertzuschätzen weiß, desto tiefer ist der Fall, sollte eines Tages dieses Standard nicht mehr gegeben sein. Das Drama "Top Dogs" wird auch in Zukunft noch von allgemeiner Bedeutung sein. Kündigungen und Arbeitslosigkeit wird immer ein wichtiges Thema unserer Gesellschaft bleiben, vor allem in Hinblick auf den technischen Fortschritt. Künstliche Intelligenzen werden in naher Zukunft Arbeitsplätze ersetzen und einfache Arbeitskräfte werden nicht mehr von Nöten sein. Folglich nimmt die Jobvielfalt stetig ab und das Angebot ist zu gering, für die hohe Nachfrage an Arbeitssuchenden. "Top Dogs" kann als ein "Königsdrama der Wirtschaft" bezeichnet werden. Alle Top Manger sind aus ihrer hohen Position tief gefallen. Je erfolgreicher man in seinem Leben ist und daraus eine hohe Machtposition einnimmt, umso tiefer kann man fallen. 2.515 Wörter Müller kommt in die Psychiatrie SZENE 1 (MUELLER UND WRAGE IM OUTPLACEMENTBÜRO) WRAGE Herzlichen Glückwunsch, Herr Muellerl Sie haben eine neue Stelle! Nicht ganz das ursprünglich Geplante, aber tolle Sache! Ist vom Staat finanziert! MÜLLER Ja. Ja, also, was werde ich den tun, dann, Beamter werden? WRAGE Sie kommen in die Psychiatrie! Wrage ist dabei, abzugehen MÜLLER Ja. Ja, also, das ist doch mal eine einzigartige Gelegenheit, ja. Dass ich so schnell wieder eine führende Rolle einnehmen werde. Das hätt ich nicht gedacht. Manager einer Psychiatrie, toll, nicht? SZENE 2 (MUELLER UND PFLEGEKRAFT MARCO AM EINGANG DER PSYCHATRIE) MÜLLER Ja: Ja, also, guten Tag. MARCO Guten Tag. Handschlag. MÜLLER Ja. Ja, also, ich bin der neue Manager. Bringen Sie mich bitte in mein Büro. MARCO Der Manager? Da sind Sie heute schon der fünfte. Kommen Sie mit. Ich bringe Sie auf Ihr Zimmer. Richten Sie sich schön ein. In einer Stunde gibt es Mittagessen SZENE 3 (MUELLER UND FRAU MUELLER IN DER MENSA DER PSYCHIATRIE) MÜLLER Ja. Ja, also, das war ein eigentümliches Büro. Alles weiß. Ja, weiß. Und karg. Und gepolstert. Kein Computer, kein Schreibtisch, nein. Aber schön und gemütlich, ja. Setzt sich an den Mittagstisch und bemerkt seine Frau, die ihm gegenübersitzt und lethargisch auf ihren vollen Teller starrt. MÜLLER Schatzipupsi? Sahnehäubchen? Mein Kartoffelpüfferchen! Das ist aber eine nette Überraschung, ja, eine nette Überraschung. FRAU MÜLLER fängt an, zu weinen MÜLLER Ja. Ja, also, ich bin jetzt der Manager hier. Das ist meine neue Stelle, ja. Ist schwierig zu leiten, so eine Psychiatrie, mental schwierig, meine ich. Aber ich bin ja der emotional stabile Typ, da hab ich einfach Glück, ja. Macht eine kurze Pause. FRAU MÜLLER weint und zittert MÜLLER Ja. Ja. Also, ich hab da ein gutes Gefühl bei meinem neuen Job. Ein gutes Gefühl. Bin schon ganz aufgeregt. Ist wie, wenn man sich verliebt. Mit den Schmetterlingen im Knie, und so. Also, im Wesentlichen, keine Probleme, per saldo, bei mir. Ein bisschen gedämpft vielleicht, aber alles in allem geht es sehr gut. FRAU MÜLLER weint und zittert MÜLLER Ja. Ja, also. Und bei dir? Harro Müller-Michaels: Traumarten 1. Prophetische Träume stammen aus den Mythen der Antiken und der heiligen Schriften der Religionen, sie sind aber auch in Erdrutschen Literatur zu finden - Prophetische Träume sind die Überzeugung, dass zwischen dem Geträumten und göttlichen Weissagungen oder Botschaften eine Verbindung gibt - eine höhere Macht erlaubt es folglich Menschen, ihre Botschaften zu empfangen und an andere weiterzugeben 2. Wunschträume Widerspricht der Traumdeutung/ Kontinuitätshypothese von Freud, dass der Mensch in seinen Träumen unerfüllte Wünsche durchlebt. Hartman hingegen behauptet, dass durch Träume alle verschiedenen Empfindungen verbindliche werden, die jedoch keinen tieferen Sinn haben Träume geben aber etwa unsere Welt wieder, so wie wir sie im Wachleben wahrnehmen, was hier den persönlichen Zusammenhang zwischen Geträumten und Träumer darstellt Träume spiegeln jedoch das wieder, was wir uns im Wachleben wünschen, sie sind somit ideale Abbildungen unserer Vorstellung Unsere Vorstellungskraft und Kreativität mag allerdings nachlassen, durch den ständigen Einfluss der digitalen Medien, der wir tagtäglich ausgesetzt sind das menschliche Gehirn benötigt folglich keine ideal Vorstellungen mehr, da diese bereits durch die Medien präsentiert wurden 3. Angstträume - Digitale Medien nehmen uns die Möglichkeit, eigenständig im Traumerlebnis unsere persönlichen Ängste zu verarbeiten und sich diesen zu stellen (= Horror Filme) - sie liefern unser jedoch Material, das wir später verarbeiten, allerdings sind es keine individuellen Ängste mehr bevor die Medien unseren Alltag bestimmten, hat die Literatur und die Kunst den Menschen Material und Bilder geliefert wichtig zu unterschieden seien aber die Angstträume von den Alpträumen, die Angsträume finden während der REM Schlafphasen statt = Rapid Eye Movement, die Phase, in der die Gehirnaktivität am stärksten ist, das dafür sorgt, dass uns Bilder vor dem inneren Auge erscheinen. Alpträume hingegen in der Tiefschlafphase, in der das Gehirn Reize wahrnehmen und diese verarbeiten kann, ohne dass das Bewusstsein dafür aktiv seien muss. Das bedeutet, dass das Unterbewusstsein den Menschen Erlebnisse verarbeiten lässt, auf die dieser im Wachzustand keinen Zugriff hat 4. Tagträume - Versuch, dem beschwerten Alltag zu entkommen und sich für kurze Zeit in idealen dern und Landschaften zu verlieren, Ausgleich zur gegenwärtigen Situation - stellt keine Lösung zum eigentlichen Problem dar ideale Vorstellung der tatsächlichen Problemlösung, die jedoch so nicht umzusetzen ist, Tagträume dienen als Ausweg und Entkommen Harro Müller-Michaels: Merkmale der Träume Merkmale der Träume Träume sind erzählte Geschichten beim Wiedergeben der eigenen Träume werden Lücken neu konstruiert und eingesetzt, um dem ganzen Traumgeschehen einen Sinn zu verliehen und dieses vollständig zu machen Wiedergabe der eigenen Träume dient auch als Selbstreflexion, die aber reine Fiktionen sind; nur einzelne Bruchstücke die zusammengesetzt werden manifester Trauminhalt und der latente Trauminhalt latente Traumgedanke: Wunsch manifester Traumgedanke: endgültige Überzeugung topographisches Modell von Freud: unbewusst, vorbewusst und bewusst der latente Traumgedanke entsteht zwischen den beiden psychischen Instanzen unbewusst und vorbewusst, nur wenige Träume bleiben unzensiert Umwandlung von latent in manifest: Traumarbeit Traumarbeit dient dazu das Unangenehme auszublenden und zu verdrängen, das Über-Ich spielt dabei eine entscheidenen Rolle, sowie auch bei der Erzählung des Traumgeschehens im Wachleben 1. Die Verdichtung alles Geträumte wird in einem Zusammenhang verbracht, damit alles einen Sinn ergibt Metaphorisierung 2. Die Verschiebung das Menschliche Gehirn gesichtet nun die Gegebenheiten neu und zensiert diese nach eigenen Ermessen, und verändert so das tatsächliche Traumgeschehen 3. Die Darstellungsmittel - Traumsymbole werden nun analysiert, individuelle Interpretationen der einzelnen, auffälligen Elementen allgemeine Interpretationen der Traumsymbolik (Bedeutungen sehr oberflächlich, meistens nicht zutreffend) 4. Die sekundäre Bearbeitung eine erneute Verarbeitung und Bearbeitung des Traumgeschehens Lücken müssen gefüllt werden, Zusammenhänge dargestellt werden, damit der manifeste Traum in Erinnerung bleiben kann Arbeit der Psychoanalyse: Traumdeutung auf umgekehrte Weise, vom manifesten zum latenten Trauminhalt, analytischen Gespräch, in dem Wünsche des Träumers herausgestellt werden Die Träume der Top Dogs Herr Krause sehnt sich nach menschlichen Beziehungen möchte mal etwas anderes tun, Freizeit und Freiheit genießen, die er in der Arbeitswelt nicht hat. - Gleitfliegen = Einzelsport = Widerspruch erinnert sich nicht an Namen, generell an Informationen der Menschen, die er online kennengelernt hat keine Zwischenmenschlichen Kompetenzen unfähig Beziehungen aufzubauen Herr Bihler möchte Frau in Honeymoon Suite bringen: mit Luxus verwöhnen hat sie vernachlässigt über die Jahre, keine Zeit neben der Arbeit, viel unterwegs (auf Geschäftsreisen) orientiert sich an Klischees = ignoriert aber Bedürfnisse seiner Frau möchte eigentlich nur Sex Herr Neuschwander - spielt Mundharmonika: Mozart - Friedfertigkeit steht im Kontrast zu Müllers brutaler Vorstellung wird im Orchester gespielt: er macht es jedoch alleine wertloser Traum = Fluchtverhalten Frau Jenkins Glanzvolle Karriere sehnt sich nach höherer Position: Luxus unternehmen mit ihrem Namen: alle unterstehen ihr Mutter sieht sie als Edelnutte: hat ihr eingeredet, dass sie zu nichts taugt - wünscht sich Anerkennung von ihrer Mutter Vorstellung, dass sie ihre Mutter zu sich einlädt und ihr von ihrem Rum und Erfolg zeigt, dass sie sie so von dem Gegenteil überzeugen kann Herr Tschudi "Glanz der hohen Zahlen" zählt eine Reihe von hohen zahlen auf: Geld = Werte in Wirtschaft sehnt sich danach, wieder so hohe Zahlen so produzieren Herr Müller - Bergwanderung mit Chef oben angekommen möchte er seinen Chef (=Monster) in die Tiefen der Klippe stürzen, ihn dabei zuschauen, wie er um Hilfe schreit und am Gletscher unten aufschlägt sardistischer Traum (Sarkasmus) erfreut sich am Sturz vom Chef = möchte, dass er ebenfalls Leid erfährt, wie er, als er entlassen wurde, möchte sein Leben beenden - möchte sich an ihm rächen: Blutbad; teile fliegen nur so rum Herr Deer möchte sich aus dem Management zurückziehen; möchte als Tierpfleger arbeiten; besitzt dann Macht und Kontrolle Überlegenheit mehr soziale Kontakte und Nähe zu Tieren als zu Menschen (Affen, die dem Menschen trotzdem sehr ähnlich sind) - vergleicht seine Frau mit Gorillas: animalisches Verhalten: will Macht ausüben (nur in einer anderen Art und Weise) Die Utopie vom Menschen Menschen behandeln sich mit Achtung und Würde, ohne Kampf um mehr Tiere müssen nicht gemordet werden, Bäume nicht gefällt, Wässer nicht getrübt werden jeder Mensch hilft den anderen gleich Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann Menschen tuen das, was ihnen beliebt und liegt, in Freiheit ohne Druck Herzen = Sehnsucht, Liebe, Leidenschaft als essentielle Lebensquelle Arbeit, Herstellung nur von dem, was benötigt, gewollt wird = Berücksichtigung der Bedürfnisse aller keiner wird alles haben, aber keiner wird nichts haben nur notwendige Handel soll betrieben werden keine Verschmutzung der Erde, aber die Städte sind trd schön Es wird Leid geben, aber der Trauer wird geteilt, man wird nicht alleine sein, wenn sich eines Schicksals erfüllt Bedeutung Alle Klienten erzählen der Reihe nach ihre Träume: zuerst wirken weisen alle Träumen einen Hauch von Menschlichkeit auf, doch der Schein über die Normalität, die eigentlich versucht ausgedrückt zu werden, trügt. Betrachtet man die Träume genauer, ist in allen Träumen ein Widerspruch zu erkennen, alle zielen darauf ab, Macht in unterschiedlicher Form auszuüben, Geld, Ruhm und Erfolg sind ebenfalls von zentraler Bedeutung. Es sind vielmehr Fantasien, die sie gerne ausleben würden, Irrgespinster ihrer tiefen Sehnsüchte. Nicht futuristisch Rückbezug aufs Menschliche Ökologische soziale Wirtschaft mit indivualistischer Gesellschaft materieller wert ist nicht mehr Ähnlichkeiten Definition des Ichs nicht über Vergleich mit anderen Konsumkritik Rückkehr zum Ursprung (keine Technik) Umwelt wird gut behandelt kein Egoismus der Menschen Abwertung/ Unterdrückung. Zwang der Selbstbestätigung Gewalt Die Utopie Bihlers MACHT Alle sind gleich-Kommunismus Menschen leben vegetarisch Sehnsucht nach Erfolg Entkommen aus der Buisness Welt Optimismus Hilfsbereitschaft der Gesellschaft Rache Gleichberechtigung Endämmung der Ger Keiner ist alleine Zusammenhalt und Liebe Aggressive Sexualität/ Dominanz Ausnahme: Neuschwandner (sehnt sich nach Harmonie) Krause (teilweise): Sehnsucht nach menschlichen Beziehung (zwigespalten) 16. Nov: Bibelzitate im Bezug zum Drama Zitate - Top Dogs „Und der dritte Teil des Meeres ward Blut und dritte Teil der lebendigen Kreaturen im Meer storben und das dritte Teil der Schiffe wurden verderbet." (S. 80) - Gruppe, bzw. Spalt der sich zwischen den Arbeitenden und den Arbeitslosen öffnet, die mit einer Entlassung so tief fallen, dass es einem apokalyptischen Untergang nahe kommt. Jedoch gelingt es nicht allen, aus der Tiefe wieder empor zu steigen „Und es fiel ein großer Stern vom Himmel auf das dritte Teil der Was- serströme. Und der Name des Sterns hieß Wermut, und viel Menschen storben von den Wassern." (S. 81) - Der große Stern Wermut (Heilpflanze) der auf die Erde fällt, symbolisiert in dem Kontext die Hilfe und Unterstützung, die die Top Dogs in dem Drama erfahren, manche jedoch nehmen sich dieser Hilfe nicht an und gehen abermals unter ,,Weh weh weh denen, die auf Eden wohnen!" (S. 81) - Besondere Achtung sei geboten, wenn das privilegierte Lebe das einer führen mag, einst zu Ende geht, denn die erfahren nun das größte Leid es werden die kritisiert, die noch die Vorzüge ihrer Machtposition genießen ,,Und Heuschrecken kamen auf Erden, und ihnen ward Macht gegeben wie die Skorpione auf Erden Macht haben. Und es ward ihnen gegeben, dass sie nicht töteten, sondern sie quälten fünf Monate lang. Und die Menschen werden den Tod suchen und nicht finden und werden begehren zu sterben, und der Tod wird vor ihnen fliehen!" (S. 81/82) manch einer mag sich an dem Leid der Entlassenen ergötzen, die nun in dem Sinne einer höhere Machtposition einnehmen, gegenüber denen, die einst höher standen. Und die Scham, die sie ertragen müssen, ist zu groß, dass man in Erwägung ziehen könnte, seinem Leid eigenständig ein Ende zu setzten - gesellschaftlicher Tod ,,Und die auf den Rossen saßen, hatten feurige und gelbe und schweflige Panzer. Und die Häupter der Rosse waren wie die Häupter der Leuen, und aus ihrem Mund ging Feuer und Rauch und ward getötet das dritte Teil der Menschen, von dem Feuer und Rauch und Schwefel, der aus ihrem Mund ging." (S. 82) - Großkonzerne, die ihre Mitarbeiter auswechseln, um ihre Führungspositionen zu erneuern und aufzufrischen, die keinen Skrupel haben, loyale Mitarbeiter gegen neue und junge auszutauschen. Die Entlassenen werden dann wohl oder übel ihrem eigenen Schicksal überlassen, die von nun an auf sich allein gestellt sind und ungeachtet dessen, "überleben" oder aufgrund der Scham "umkommen" ,,Und es wurden Donner und Blitz. Und war eine große Erdbebung, dass solche nicht gewesen ist seit die Menschen auf Erden gewesen sind. Und alle Städte zerfielen. Und alle Inseln versanken. Und keine Berge blieben über." (S. 83) Bibelzitate Off 8, 7 Der erste Engel blies seine Po-saune. Da fielen Hagel und Feuer, die mit Blut vermischt waren, auf das Land. Es verbrannte ein Drittel des Landes, ein Drittel der Bäume und alles grüne Gras. Off 8, 9 Und ein Drittel der Ge-schöpfe, die im Meer leben, kam um und ein Drittel der Schiffe wurde ver-nichtet. 10 Der dritte Engel blies seine Posaune. Da fiel ein großer Stern vom Himmel; er loderte wie eine Fackel und fiel auf ein Drittel der Flüsse und auf die Quellen. 11 Der Name des Sterns ist „Wermut". Ein Drittel des Wassers wurde bitter und viele Menschen starben durch das Wasser, weil es bitter geworden war. Off 8, 13 Und ich sah und hörte: Ein Adler flog hoch am Himmel und rief mit lauter Stimme: Wehe! Wehe! Wehe den Bewohnern der Erde! Noch drei Engel werden ihre Posaunen blasen. Off 9, 3 Aus dem Rauch kamen Heuschrecken über die Erde und ihnen wurde Kraft gegeben, wie sie Skorpione auf der Erde haben. 4 Es wurde ihnen gesagt, sie sollten dem Gras auf der Erde, den grünen Pflanzen und den Bäumen keinen Schaden zufügen, sondern nur den Menschen, die das Siegel Gottes nicht auf der Stirn haben. 5 Es wurde ihnen befohlen, die Menschen nicht zu töten, sondern nur zu quälen, fünf Monate lang. Und der Schmerz, den sie zufügen, ist so stark, wie wenn ein Skorpion einen Menschen sticht. 6 In jenen Tagen werden die Menschen den Tod suchen, aber nicht finden; sie werden sterben wollen, aber der Tod wird vor ihnen fliehen. Off 9, 17 Und so sahen die Pferde und die Reiter in der Vision aus: Sie trugen feuerrote, rauchblaue und schwefelgelbe Panzer. Die Köpfe der Pferde glichen Löwenköpfen und aus ihren Mäulern schlug Feuer, Rauch und Schwefel. Off 9, 16 Und die Zahl der Reiter dieses Heeres war vieltausendmal tausend; diese Zahl hörte ich. [...] 18 Ein Drittel der Menschen wurde durch diese drei Plagen getötet, durch Feuer, Rauch und Schwefel, die aus ihren Mäulern hervorkamen 16. Nov: Landung in Eden + Parallelen zum Drama Wolfgang Koeppen: Landung in Eden Und Gott der Herr pflanzte einen Garten in Eden gegen Morgen und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte. Keinem hat je die Welt so gehört wie mir. Ich sah die Sonne über Wüsten und Meeren, ich sah sie am Mittag über Urwäldern und weiten Savannen, am Abend sah ich sie im Polareis versinken und im Dunstschlei-er der Tropen untergehen. Ich sah dies alles oft in s wenigen Stunden und zusammen- 5 gedrängt wie in den Bildern eines Films; manchmal flog ich mit der Morgenröte, und ihr rosiger Schein schien mich herrlich zu tragen. Kein Gott hat es vor mir vermocht. In Minuten überbrücke ich Ozeane. Der Elbrust, der Gaurisankar, der Fudschijama, der Pik von Orizaba, die Sierra Nevada, der Ätna, der Berg Sinai und der Olymp, sie waren nicht einmal mehr Wegmarken 10 für meinen Flug. In dreißigtausend Meter Höhe schwebe ich über dem Land des Feindes. Ich sehe aus meinem Himmel seine Städte nicht. Ich will sie nicht sehen. Ich will nicht wissen, ob es Menschen sind, die in ihnen wohnen. Mein Vater sagt, wenn wir sie doch vernichten könnten, wenn wir sie doch mit einem einzigen Schlag endlich vernichten könnten. Mein Vater ist 15 stolz auf mich. Er hat mir die beste Rüstung der Welt gegeben. Sie nennen mich sein Schwert. Ich diene und reise in einer engen Kammer. Ich sitze angeschnallt auf einem Stuhl, der mir kaum erlaubt, mich zu rühren. Gewaltige Flammenstöße reißen mich rasender als der Schall durch den Raum. Mein Anzug und mein Helm bewahren mein Leben. Ich atme in einem 20 von Wissenschaftlern erfundenen Klima. Keiner war schneller als ich. Niemand erreichte so viele Ziele. Mein Mund ist stumm. Ich habe nichts zu erzählen. Mein Auge hat die Erde nicht gesehen, die ich vielfach umkreiste. Ich fliege blind. Den Kurs flüstert as man mir ins Ohr. Blind folge ich den Weisungen der fernen Stimme. Ich schalte. Ich drücke Knöpfe. Ich halte stumme 25 Zwiesprache mit den Leuchtzeichen der Instrumententafel vor meinen Knien. Ich bin Wächter; aber noch ist Frieden. Erst wenn der Kommandant meines Horstes' das Wort Zebaoth in mein Ohr spricht, wird Krieg sein. Zebaoth, ein geheimnisvolles Wort, eine Erinnerung an Kindestage und schon vergessen, was kümmert es mich, so seltsam und so fremd? Mir genügt es, 30 dass Zebaoth das Zeichen ist. Meine Hände werden dann tun, was sie in der Instruktionsstunde geübt haben. Unter dem Gehäuse, das mich jagend trägt, hängt ein blankes Projektil. Wenn das Wort Zebaoth in meinen Ohren erklungen ist, werden meine Hände das Projektil von meinem Gehäuse lösen, wie ein Muttertier sein Junges ausstößt, und es wird Krieg sein. Ich fliege 35 heute meine hundertste Patrouille. Der Dienstplan nennt es einen Routineflug. Zum hundertsten Mal bin ich abgesprungen von meiner Herkunft; ein Sack künstlicher Luft verbindet mich mit dem Leben und das Warten auf das Wort Zebaoth mit meinem Land. Mein Kommandant spricht das Wort wieder nicht. Mein Vater würde das Wort schreien. Meine Hände 40 haben es getan. Sie haben das Projektil scharf gemacht, sie haben es vom Mutterleib gelöst so und auf eigene Bahn gesetzt. In Sekunden wird es sein: eine verwandelte Welt, unter mir ein Erdball künstlicher Sonnen. Ich bin ihr Schöpfer. Ich habe das Wort Zebaoth gesprochen. Ich habe das Wort Zebaoth allein für mich gesprochen. Der Feind wird mir mit seinem Wort 45 Zebaoth antworten, und mein Kommandant wird Zebaoth Zebaoth über Kontinente, Meere und Wolken in mein Ohr brüllen. Wo ich nun lande, ist Eden. Niemand spricht mehr von Zebaoth. Im Paradies wohnen keine Menschen. Zeile 1 - 12 paradiesische Beschreibung und Erzählung einer Weltreise, die der Protagonist zu berichten hat. es werden etliche bekannte Reisziele aufgezählt, die scheinbar nacheinander, innerhalb kürzester Zeit Besucht wurden, die jedoch auf den Kontinenten verteilt liegen der Leser wird zuerst skeptisch und nachdenklich, auf was die Handlung abzielt, bzw. inwieweit es möglich ist, dass der Protagonist sich beeindruckend schnell fortbewegt, um all diese Ziele zu erreichen auch die Handlung lässt viele Fragen offen und klärt den Leser nicht direkt auf, was die Geschichte thematisiert Zeile 13 - 25 der erste Satz dieses Paragrafen widerlegt die ursprüngliche Handlungshypothese des Lesers, in dem, mit einem Schlag, das bunte, friedliche und gesinnte Bild verschwindet. Es ist wie ein dunkler Schleier, der sich langsam über die Vorstellung der Geschichte legt, und den Leser in eine neue, dunkle Richtung weist noch immer bleibt etwas unklar, auf was der Autor hindeuten möchte. Klar wird aber, dass es sich möglicherweise um einen Kampfflugzeug Piloten handeln könnte, der seine Wahrnehmung schildert, inwieweit er der Wissenschaft ausgesetzt ist, dass sein Leben nur von der Technik allein bestimmt wird. Es ist ein kompletter Gegensatz zu dem, was in dem ersten Paragrafen beschrieben wurde Zeile 26-27 Nun wird der Leser informiert, um was sich es genau handelt. Der Protagonist ist Soldat (Pilot) im Weltkrieg, der auf den Befehl eines Kommandeurs wartet, der ihn dazu berechtigt, die erste Bombe auf das feindliche Staatsgebiet niederzulassen. Obwohl das Code Wort nicht erteilt wurden ist, entscheidet sich der Protagonist nichtsdestotrotz, eigenständig die Entscheidung zu treffen, die Bombe abzuschiessen. die friedliche und bunte Welt, die zu Beginn dargestellt wurde, ist nun endgültig verblasst, wobei der letzte Satz abermals Bezug zu der paradiesischen Vorstellung des Protagonisten nimmt, indem dieser behauptet, das Paradies sei von keiner menschlichen Seele bewohnt Bezug Top Dogs die Menschen sind verdorben und sündig; Prinzip der Machtpositionen; Versuch, der kaputten Welt zu entkommen, indem Fakten beschönigt/ verleugnet werden; Business gleicht einem politischen Krieg, Menschen sterben, auch die Unschuldigen; Bihler's Utopie = Urzustand 18. Nov: Analyse einer Dramenszene Vorgehen und zu berücksichtigende Aspekte Aspekte der Analyse 1. Einleitung 2. Textverständnis/ Themenverständnis 3. Handlungsstruktur 4. Merkmale der Textform/ Gattung 5. Figurengestaltung und -konstellation und ihrer Kommunikation 6. Untersuchung und Erläuterung der stilistischen Gestaltung des Textes 7. Kontextualisierung 8. Reflektierte Schlussbetrachtung Erläuterungen Verfasser, Titel, Textsorte/Gattung, Entstehungszeit/Veröffentlichung, Thema des Ausschnitts ggf. Einordnung in den Kontext es Dramas - Inhaltsangabe Phasen der Szene innere Struktur des Ablaufs (z.B. Einstieg, dynamische Bewegung auf einen Höhepunkt) Rückverweise, Vorausdeutungen Handlungsräume Szenenanweisungen besondere strukturelle Merkmale (z.B. des epischen Theaters) a. situativer Kontext Ort, Zeit Gesprächspartner Anlass für das Gespräch b. Analyse des Beziehungshandelns Phasen des Gesprächs (inhaltliche Gliederung, Phasen des Ge-sprächs: Art des Beginns, Steigerung, dramatische Zuspitzung, Wendepunkt, Störungen, Unterbrechungen, Art des Endes) Ziele der Gesprächspartner und Strategien, mit denen sie diese Ziele erreichen wollen Beziehung der Gesprächspartner (soziale Konstellation, Entwicklung der Beziehung während des Gesprächs, zum Ausdruck kommende Gefühle und Charaktereigenschaften) (benutze dabei u.a. die Begrif- fe symmetrisch bzw. komplementär, superior, inferior) Sprache rhetorische Figuren (Antithese, Euphemismus, Hyperbel, Ironie, Metapher usw. - Sprachebene der Personen Sprachstil (geschlechtsspezifisch, zeittypisch) - Satzzeichen (Fragezeichen, Ausrufezeichen, Pausenzeichen) semantische Struktur: Motive, zentrale Wörter, Wortfelder Körpersprache Der Dramenausschnitt und das Drama im Kontext seiner Epoche Die Szene auf das ganze Drama beziehen Welche Funktion hat die Szene im Ganzen (ggf. Einordnung in Freytags Dramenschema) Welchen Beitrag liefert die Szene für eine mögliche Gesamtinterpretation? Auseinandersetzung mit dem Thema des Dramenausschnitts Beurteilung (ggf. unter einer vorgegebenen Fragestellung) 18. Nov: Kapitalismus Kritik - Arbeitsbelastung Als Kapitalismuskritik werden Ansichten und Theorien bezeichnet, die die mit der Industrialisierung sich ausbreitende Wirtschaftsordnung, die auf Privateigentum, Marktwirtschaft, Kapitalakkumulation, abhängiger Lohnarbeit und dem individuellen Gewinnstreben beruht, grundsätzlich oder in einzelnen Aspekten kritisieren. Aus: "Manager-Magazin" - Muss der Kapitalismus vor den Kapitalisten gerettet werden? Nicht zu kritisieren: Unternehmen brauchen Kapital, die Schaffung von Kapital durch Investitionen ist eine der wichtigsten Aufgaben der Wirtschaft Funktionen, die Wachstum und Wohlstand überhaupt erst ermöglicht. Größte Kapitalvernichtungen: USA; die US-Nettoinvestitionsquoten in den vergangenen Jahren niedriger als seit dem zweiten Weltkrieg Mit Recht zu kritisieren: - Vorstellung, dass die Führung eines Unternehmens und die Leistung des Managements ausschließlich an Geldgrößen zu orientieren sei, dass die Steigerung des Shareholder Values der oberste Zweck eines Unternehmens sei, und dass die Performance von Unternehmen und Management zuverlässig am Börsenkurs zu erkennen sei. Diese Lehre ist genauso einfältig, wie das Monopoly-Spiel. Sie kann auch so schnell wie dieses begriffen werden, und daher hat sie sich genauso schnell verbreitet, wie anderer Unfug von derselben geistigen Anspruchslosigkeit. Aus: "Wikepedia" - Kapitalismuskritik Die postmodernen Ansätze brechen mit der orthodoxen Kritik des Kapitalismus als Wirtschaftssystem und verallgemeinern diese hin zu einer allgemeinen Kritik von Herrschaftsverhältnissen. Jean Baudrillard wendet sich wiederum allgemein gegen positivistische Geschichtsutopien, aber er kritisiert den globalen Kapitalismus als eine Form der ,,ungeheuren Gewalt", welche ,mehr Opfer als Nutznießer" schaffe und daher zivilisiert werden müsse, weil ansonsten im Kapitalismus jeder nichtmonetäre Wert aufgehoben" werden würde. ,,Die Abschaffung aller Regeln, genauer: die Reduzierung aller Regeln auf das Gesetz des Marktes ist das Gegenteil von Freiheit - nämlich deren Illusion. So altmodische und aristokratische Werte wie Würde, Ehre, Herausforderung, Opfer zählen darin nicht mehr." Gemäß der Kapitalismuskritik Baudrillards, die von der Sprachtheorie Ferdinand de Saussures beeinflusst ist, entferne sich der Signifikantenapparat des Kapitalismus und seiner Medienwirklichkeit von der Wahrheit und ermögliche so eine umfassende Manipulation und Verführung des Konsumenten. Im Kapitalismus bilde sich ein Raum permanenter Simulation von Realität", die in Hyperrealität münde. kritisiert den Kapitalismus einerseits als Freiheit begrenzende, Gewalt ausübende Disziplinargesellschaft, andererseits mit seinem Konzept der ,,Bio-Politik", bei der das Subjekt und seine Lebensbedingungen den Interessen der Herrschenden unterworfen werden: ,,Für die kapitalistische Gesellschaft ist es die Biopolitik, die vor allem zählt, das Biologische, Somatische, Körperliche". Aus: "Wikepedia" - Arbeitsbelastung - Aufgabenbezogene Belastungen können durch Schwierigkeiten mit Arbeitsmitteln (beispielsweise Fehlbedienung des Personal Computer), Zeitdruck (etwa durch Häufung von Deadlines), Schichtarbeit, fehlerhafte Delegation von Aufgaben durch Führungskräfte oder Probleme mit Kollegen oder Vorgesetzten entstehen. Auch zu hohe Anforderungen an Arbeitsvolumen oder Arbeitsqualität, widersprüchliche oder fehlende Arbeitsanweisungen oder unerwartete Störungen führen zu Belastungen. Andere Belastungen sind beispielsweise die Arbeitsumgebung als das ,,räumliche Umfeld, von dem vor allem physikalische und chemische, aber auch unter anderem biologische (z. B. bakteriologische) Einflüsse auf den Menschen einwirken", mangelhafte Arbeitsorganisation, Betriebsklima, Führungsstil der Vorgesetzten, Konflikte in Familie oder mit Freunden, Interessenkonflikte mit der Aufgabe (ein Kernkraftgegner ist mit einem Kernkraftprojekt befasst) oder Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes. Bezug Top Dogs Konkurrenz mit an anderen Kollegen, aufsteigenden jüngeren Generationen, die bei (manchen) der Grund für die Entlassung gewesen sind Streben nach mehr, mehr Geld, Ruhm, Erfolg und vor allem Macht; alle sehnen sich danach, mehr Macht ausüben zu können, sowohl im beruflichen Leben, als auch im privaten Leben, Dominanz und Herrschaft Überlegenheit durch die hohe Arbeitsbelastung, die ein Manager aussetzt ist, bleibt wenig bis kaum zeit für Familie, Kinder oder Ehepartner. Durch die hohe Belastbarkeit, werden wertvolle Beziehungen zerstört, bzw. nicht aufrechterhalten oder in solche investiert, nur materielle Werte sind von Bedeutung Inhaltsangabe Top Dogs sind im Gegensatz zu den Underdogs Spitzenmanager mit einer ökonomisierten Lebens-, Denk- und Verhaltensweise bei Gipfelkonferenz (1) betreten sieben Top Dogs ein Outplacement-Büro - Susanne Wrage wendet sich schließlich als Beraterin der New Challenge Company (NCC) und achter Top Dog direkt an den Neuling Deér und klärt diesen über den Grund seines Hierseins auf - Es folgt ein Rollenspiel (2. Heute sind wieder die Churchills gefragt) zwischen Bihler (Chef) und Tschudi (zu entlassener Topmanager), das in einem emotionalen Ausbruch Bihlers eskaliert - Weitere Rituale und psychologisierende Spiele schließen sich an, neben der Schlacht der Wörter (3.) das Camp (4.), während dessen sich die Figuren im Halbkreis versammeln und 5 Fälle ergründet und reflektiert werden - Zwischengeschaltete "Gangübungen" (5.,7.,9.) unterbrechen die nächsten Szenen als groteske Pausenfüller Es folgt mit "Blöde Kuh" (6.) ein weiteres Rollenspiel Danach berichten alle acht Top Dogs der Reihe nach monologisch von ihren Träumen (8.); später (10.) tragen vier Top Dogs Märchen vor "Exerzierfeld" (11.) und "Die große Klage" (11.1) erscheinen zuletzt als kontrollierte Freilassung aufgestauter Emotionen Das Stück beendet Jenkins' Abschied (12.) von der Gruppe - Sie hat eine Möglichkeit der Karrierefortsetzung bzw. eine "new challenge" erhalten 1. Gipfelkonferenz Einzeln und ein Gipfeli essend betreten zunächst sieben Top Dogs die Bühne - ein Outplacement-Büro. Der unwissende Neuling Dodó Deér tritt hinzu und befindet sich unmittelbar in dem für ihn noch unbekannten Ritual des Outplacement-Büros. Er wird von den ehemaligen Mitgliedern der Leistungsebene großer Wirtschaftskonzerne - Julia Jenkins, Urs Bihler, Hanspeter Müller, Michael Neuenschwander, E. Heinrich Krause und Gilles Tschudi - eingekreist. Die Figuren nennen der Reihe nach ihren Nachnamen und die Dauer ihrer Arbeitslosigkeit, während Deér dieses Ritual zunächst als Bekanntmachung auffasst und die Zeitangaben nicht begreift. Erst mit dem energischen Auftritt Susanne Wrages, die sich direkt an Deér wendet und sich ihm als Beraterin der sogenannten New Challenge Company vorstellt, erhellt sich für Deér- und für das Publikum - die Situation. Deér befindet sich in dem wöchentlichen informellen Treffen (Gipfelkonferenz) der New Challenge Company (NCC), einem der "größten Outplacement-Unternehmen am Markt", das laut Wrage vom Verlust ihres Arbeitsplatzes betroffene Spitzenmanager bei ihrer "Karrierefortsetzung" logistisch und psychologisch unterstützt und den "emotionalen Prozess der Enttäuschungsverarbeitung" begleitet. Versucht Deér sich zunächst krampfhaft von den anwesenden Arbeitslosen abzugrenzen und die Hinweise Wrages auf eben denselben Grund seiner Anwesenheit zu überhören, so konfrontiert ihn Wrage energisch mit der Realität: Ohne es bewusst "gehört" zu haben, ist Deér von seiner Leistungsfunktion im Catering bei der Swissair trotz hoher Zuwachsrate entlassen, unmittelbar durch einen SAS-Mann mit gleichen äten ersetzt und plötzlich und abrupt an die New Challenge Company verwiesen worden, um nach dem Verlust seines Arbeitsplatzes über das Outplacement Unternehmen die "neue Herausforderung" seiner Situation zu "nutzen". Während sich Deér durch die direkte Konfrontation mit seiner Situation in einem Zustand des Schocks befindet, eröffnet Wrage routinemäßig das Procedere des Outplacements 2. Heute sind wieder die Churchills gefragt Bihler und Tschudi spielen ein Rollenspiel, in dem Bihler den Chef mimt, der im Rahmen der, Redimensionalisierung des Ma-nagements' (S. 19) nach einer Leistungsanalyse seinen Manager - gespielt von Tschudi - entlässt. Im euphemistischen Chefjargon begründet Bihler die Entlassung damit, dass in dem neuen Klima der globalisierten Marktwirtschaft ein Überhang an hoch verdienenden Top-Managern keinen Output erziele und somit die Konkurrenzfähigkeit des Unternehmens gefährde. Ein Manager wie Tschudi, der zwar aufgrund von Alter und Berufserfahrung Know-how besäße, werde in diesem neuen Klima nicht gebraucht. Zunehmend emphatischer und unter der Verwendung von brutaler Kriegs- und Militärmetaphorik führt Bihler Tschudi die gegenwärtig notwendigen Qualitäten eines Top-Managers, der ,,mit dem Flammenwerfer in die Konkurrenz rein und die ausräuchern" (S. 21) müsse, vor Augen: Brutalität und Rücksichtslosigkeit vom Typus Churchill, den Bihler als „Niete" (S. 21) im Frieden, aber als ,,As* (S. 21) im Krieg bezeichnet. Für die laufenden Projekte bekomme Tschudi einen Teilzeitver-trag, der ihm die Hälfte seiner bisherigen Bezüge sichere; dies sei ein begrüßenswertes Angebot vor dem Hintergrund des gegenwärtigen Top- Manager-Überschusses. Als Tschudi sein Gegenüber entsetzt als Monster bezeichnet, fällt Bihler aus seiner Rolle. Den Tränen nahe berichtet er Tschudi - und dem Publikum -, dass er selbst mit genau diesen Worten seines Chefs entlassen worden sei. Die Kriegsideologie der freien Marktwirtschaft ist von Bihler jedoch unreflektiert übernommen worden, denn seinen eigenen Worten nach würde er sich selbst als effizienter Flammenwerfer-Typ" gerade für den asiatischen Markt beweisen, hätte man ihm die Gelegenheit dafür gegeben. So zeigt er sich zuletzt in seiner Aufregung selbst als das Monster, das er in der Chefpose zunächst nur gespielt hat. 3. Die Schlacht der Wörter Es folgt die Schlacht der Wörter", in der alle Figuren Schlagwörter und Anglizismen aus Wirtschaftssprache und Manager-Jargonsprechen. 4. Camp Die Figuren versammeln sich im Halbkreis. Frau Jenkins tritt als ,,Psychologin" (S. 29) auf, die zunächst jedoch nur die folgenden Fallschilderungen einleitet. Der Reihe nach berichten vier Top Dogs - Müller, Wrage (in der Doppelrolle als Beraterin der NCC und als ehemalige Finanzanalystin, also auch ein Top Dog), Neuen-schwander und Tschudi - in einem ersten Anlauf von ihren ehemaligen Positionen und dem Hergang ihrer Entlassung. 4.1 Der erste Fall Von Müller erfahren die anderen Figuren und das Publikum zunächst nur Folgendes: Er habe ,,per saldo" keine Probleme gehabt (S. 29). Als Projektleiter bei der Interstorm sei er ahnungslos einer Einladung in die Konzernzentrale nach Ouchy nachgekommen, jedoch durch den persönlichen Referenten des obersten Chefs im Lift vorgewarnt worden, so dass er seine Entlassung problemlos und routinemäßig habe abhandeln können. Auch das Outplacement habe ihm sein Chef ohne Einwände zugebilligt. Er habe zwar eine kleine Übelkeit" verspürt, aber im Grunde sei es lediglich für seine Frau ,,nicht ganz leicht" (S. 31) gewesen. 4.2 Der zweite Fall Als zweiten Fall schildert Wrage den Ausgang ihrer Karriere wie folgt: In ihrer Position als Finanzanalystin bei der Chase Manhattan habe sie ihre Kündigung überraschend getroffen. In ein paar Zeilen sei sie ihr schriftlich mitgeteilt worden, nachdem sie ein Jahrzehnt äußerst erfolgreich für die Großbank gearbeitet habe. Als Reaktion unternahm sie eine dreiwöchige Luxus-Karibik-Reise, eine tol-le Zeit" (S. 32), die sie ohne die Kündigung ,,nie" (S. 32) gehabt hätte. 4.3 Der dritte Fall Als dritter Top Dog berichtet Neuenschwander, wie er - zuständig für die Freizeitkultur einer Großbank - bei Tennisstunden für die Top-Manager deren zunehmende Aggressionen bemerkt habe, wie sie immer unregelmäßigere Tennislektionen genommen hätten, bis sie schließlich aufgrund hohen Arbeitsanfalles ganz ausgeblieben seien. An dem Tag, an dem er sich einen Porsche 911 gekauft habe, sei ihm in der Zentrale mitgeteilt worden, dass seine Position ,,er-satzlos gestrichen worden sei" (S. 33). Seine Frau habe nach der Trennung den Golf GTI mitgenommen, den er ,,ehrlich" (S. 33) „nie mehr zurück* (S. 33) haben wolle. 4.4 Der vierte Fall Die letzte dieser ersten vier Fallschilderungen erfolgt von Tschudi, der an der Börse tätig gewesen sei, in einer führenden Position der Zürcher Außenstelle einer Finanzgruppe mit Sitz in Hongkong. Nach anfänglichen Gewinnen und einem Zuwachs an Mitarbeitern sei das Geschäft plötzlich in die ,,Nähe des Strafgesetzbuches" (S. 34) geraten und er selbst habe nicht den Sündenbock spielen wollen. Bei einem Treffen im Savoy mit 3 Männern aus der obersten Etage sei sein Nachfolger mitgebracht worden und man habe sich in "gutem Einvernehmen" getrennt. Tschudi erwähnt kurz die Familie als Stütze. 4.5 Sie sind entlassen, Krause! Als Krause zu berichten beginnt und zunehmend mit den Tränen kämpft, wird sein Fall im Dialog mit der ,,Psychologin" Jenkins erörtert. Krause schildert seine emotionale Erschütterung nach der Entlassung; er habe geschluchzt und den Kopf gegen einen Betonpfeiler in der Tiefgarage gehämmert. Nach der Entlassung habe er nacheinander Auto, Haus, Frau und Kinder, deren Namen ihm erst nach einem Zögern einfallen, verloren und sei von seiner Frau als „Ungeheuer" (S. 36) und Versager" (S. 36) tituliert worden. Die körperlichen und seelischen Folgen der Entlassung treten an Krause deutlich hervor. Er leidet unter Schlaflosigkeit, schmerzhaften Anspannungen, Ausschlägen, Allergien und hat Selbstmord- absichten. Als sich Krause in die Rolle seines Chefs versetzen und Bihler ihn, Krause, spielen soll, betrachtet Krause sich selbst aus der äußeren Perspektive des Chefs-angewidert" (S. 39) als Heul-suse" (S. 39) und ,,Waschlappen" (S. 39), den er nicht ausstehen könne, der seinem (also Krauses) Vater nie das Wasser reichen könne und auch als Liebhaber kläglich versagen würde. Es vermischen sich die imaginierte Perspektive des Chefs und seine eigene; zuletzt steht er selbst als Ursache seines beruflichen und privaten Versagens da. 4.8 Der zweite Fall (2) Auch Wrage führt ihre verkürzte Version aus. Sie habe während des ganzen Karibik-Urlaubs ,,NIE" (S. 46) das Hotelzimmer verlas-sen, den Urlaub ,,wie eine Gefängnisstrafe" (S. 46) abgesessen und sei zuletzt verschnupft und mit Telefonkosten, die den Reisekosten gleichkamen, zurückgekehrt. 4.9 Der dritte Fall (2) Neuenschwander gesteht nun, dass er den Golf GTI eigentlich gemocht habe. Der Porsche stehe ausschließlich in der Garage, er selbst lasse morgens nur den Motor aufheulen, fahre jedoch nie weg. 4.10 Der erste Fall (2) Zuletzt berichtet auch Müller von seinem Schock nach der Entlassung und der Behandlung seiner Frau in der Psychiatrie. 4.6 Manöverkritik Die Psychologin" Jenkins fordert die Klienten nun auf, das durch Herrn Krause vorgelegte Material gemeinsam in Form einer ,,Ma-növerkritik" auszuwerten, ein persönliches Feedback würde Krause später in einem persönlichen Gespräch erhalten. Zunächst kommentieren die Top Dogs die Emotionalität von Krauses Rollenspiel und die dargelegten Erfahrungen distanziert;Neuenschwander äußert seine Abneigung gegen Rollenspiele dieser Art. Allmählich deuten sie jedoch Verständnis für Krauses Verzweiflung angesichts seiner schwierigen Alterslage an, was Jenkins als ,,Psychologin" vehement als Problem negiert. Auf die rhetorische Frage Jenkins', ob Krause Spiel und Kritik etwas gegeben haben, wirkt Krauses Antwort grotesk, wenn er unter gehäuften körperlichen Zuckungen einen hohen emotionalen Druck von sich weist. 4.7 Der vierte Fall (2) Die Camp-Sitzung fährt mit zweiten, ausführlichen Versionen der vier Fallschilderungen fort. Tschudi - Krause das Wort abschneidend - berichtet nun von der tatsächlich erlittenen Demütigung seiner Entlassung und dem erteilten Hausverbot. Tagelang habe er seiner Familie Alltag vorgespielt. Als er erfahren habe, dass seine Frau es von Beginn an gewusst hatte, habe er sie in einem Tobsuchtsanfall geschlagen. 5. Gangübungen Als ,,Pausenfüller" (S. 48) zwischen den Tribünenfahrten (vgl. Kapitel 3.7 dieses Bandes, S. 76 ff.) folgt die erste der drei Gang-übungs-Sequenzen, die sich von eins bis drei vom ,,Normalen" ins ,,Groteske" steigern (S. 48). Tschudi unterrichtet Deér in richtiger" Körperhaltung und Gangart, die - laut Tschudi-Deér zu einem ganz neuen Lebensgefühl verhelfen sollen. 6. Blöde Kuh In dem folgenden Rollenspiel treten Michael Neuenschwander und Julika Jenkins (,,Neuenschwander-Jenkins") als Ehepaar auf, Müller als Psychologe. Um zu erfahren, wie in einer Partnerschaft die Situation der Arbeitslosigkeit des Mannes erlebt wird, soll ein typisches Morgengespräch simuliert werden, bei dem die Figuren die Rollen jedoch tauschen. Dem Publikum präsentiert sich so anschaulich das abgestumpfte Privatleben der ehelichen Wirtschaftsgemeinschaft. Der Spitzenmanager-Gatte zeigt sich in der Perspektive der Gattin (hier also Neuenschwander) als kalter, egoistischer Chauvinist und die Ehefrau wird in den Augen des Manager-Gatten (hier also Jenkins) zur ,,blöden Kuh" ohne jeglichen ,,Buchwert" (S. 55). Nach einem emotional erregten Ausbruch mit der verbalen Absage an die jeweiligen Rollen bzw. an die Ehe gestehen beide oberflächlich eine Teilschuld ein. 7. Gangübingen (2) Bei den folgenden zweiten Gangübungen vertauschen Deér und Tschudi die Rollen. Deér ist der Berater, der Tschudi in der richtigen Körperhaltung drillt. 8. Die Träume 8.1 Menschliche Beziehungen Krauses Traum ist es, einmal Zeit für menschliche Beziehungen zu haben. Er wolle sich mal dem menschlichen Leiden" (S. 60) hinter der Hardware stellen, den Ärmsten der Armen das Sterben erleich-tern, habe es auch über das Internet versucht, sei aber dann doch in einen interkontinentalen Chat über Luxus-Hobbies abgeglitten. 8.2 Der Glanz der hohen Zahl Sehnsuchtsvoll träumt Tschudi der ehemalige Börsianer von überdimensionalen Zahlen bzw. Gewinnen. 8.3 Tierwärter Deér träumt davon, einmal etwas völlig anderes zu tun als Manage-ment, und zwar als Tierwärter das Fell eines Gorillas zu kraulen. Im Zoo, unter den ,,menschlicheren Gorillas" fühle man sich laut Deér frei; auch die ,,Managementsfotzen" (S. 63) seien ,,das Letzte" (S. 63), verglichen mit den Gorillaweibchen. Deshalb wolle er seiner Frau einen Gorillafellmantel kaufen, um der Beziehung einen Schub zu geben, wenn er ihr Fell kraule. 8.4 Waffe der Frau Die Waffe der Frau sei ihr ,,Kopf" (S. 64), meint Wrage. Da sich Männer in Führungspositionen stets weniger gescheite Nachfolger wählen würden, gebe es in zehn Jahren weibliche Führungsspit-zen, weil Männer Frauen für dumm halten würden. Wrages Rückkehr in ihre alte Firma und ihr Aufstieg an die Konzernspitze werde dann begleitet sein von Handkantenschlägen" (S. 65), die sie an die Untergebenen verteilen werde. Anti-Personen-Minen werde sie schließlich durch ihre Weiblichkeit als ,,eindeutig humaner" (S. 65) verkaufen können. 8.5 Büro aus Glas Jenkins träumt von einem ,,Büro aus Glas" in ihrem eigenen Großunternehmen - The Julika-Jenkins-Corporation, Jenkins Jenkins and Jenkins. Jenkins International" (S. 65 f.). Mit ihrem ,,Büropalast" (S. wolle sie ihrer Mutter beweisen, dass sie keine ,,Edelnutte "sei. 8.6 Honeymoon- Suite Bihler wünscht sich, endlich einmal Zeit für seine Frau Theresa zu haben, die er nach zwanzig Jahren kaum kenne. Er träumt von einem im Tele-Kiosk angebotenen Honeymoon-Arrangement in einem Luxushotel und dort stattfindendem Sex mit seiner Frau, ,,da-mit sie wieder weiß, mit wem sie verheiratet ist" (S. 68). - Theresa selbst sei ein Urlaub in den Bergen eigentlich lieber (ebd.). 8.7 Bergwanderung Miller träumt von einer Bergwanderung mit seinem Chef, bei der er ihn von dem Gipfel stoße und dessen Sturz und blutigen Aufprallaur dem Gletscher genieße. Nach dem anschließenden Picknick mache er sich auf den tieg" 70) 8.8 Mundharmonika Neuenschwander erzählt keinen Traum, sondern spielt auf einer Mundharmonika Teile aus Mozarts,, Kleiner Nachtmusik. Oder etwas Ähnliches." (S. 71) 9. Die Gangübungen In der 3. Gangübungs-Sequenz ist wieder Tschudi der Lehrer und Deér der Klient. Die Gangübungen, bei denen Deér nun ,,wie ein Vollidiot" (S. 71) gehen gelernt hat, erreichen ihren grotesken Höhepunkt. 10. Die Märchen Neuenschwander, Müller, Krause und Bihler tragen der Reihe nach ein Märchen vor. 10.1 Hans im Glück Neuenschwander berichtet von einem Hans, der nach seiner Kündigung auf dem Heimweg den Klumpen Gold, den er bekommen hatte, für ein Pferd eingetauscht hat und dementsprechend den höheren Wert immer weiter für einen niedrigeren eintauschte, bis ihm der zuletzt eingetauschte Schleifstein in einen Brunnen fiel und er ,,ohne nichts" daheim glücklich seiner Mutter um den Hals fiel. 10.2 Das Märchen von den Vätern und Söhnen Müller erzählt von Söhnen, die sich einst Vorbilder und Lehrer suchten, die wie die Väter waren, aber eben nicht die Väter selbst. So konnte der Sohn von den Dingen des Lebens lernen, ,,ohne am Vater kleben zu bleiben" und ,,seinerseits ein tüchtiger Vater" (S. 73) werden. 10.3 Der Fischer und seine Frau Krauses Märchen erzählt von einem Fischer und seiner Frau, die in einem ,,Pißpott" (S. 73) wohnten. Nachdem der Fischer einen gefangenen sprechenden Butt wieder freigelassen und sich auf Anraten seiner maßlosen Frau von diesem Butt immer Unerfüllbareres gewünscht hatte, verwies der Butt sie zurück in ihren ,,Pißpott". 10.4 Die Utopie vom Menschen Bihlers titulierter Monolog ist eine klischeehafte Vision von einer menschlichen, nicht entfremdeten Gesellschaft - ,,wenn nicht in diesem, dann im nächsten Jahrtausend", die nach den ,,Bedürfnissen aller" ausgerichtet ist. 11. Exerzierfeld Laut Regieanweisung umfasst das Exerzierfeld japanische Kampfübungen, mit gebellten Kommandos, in der Gruppe. Es führt ritualisierte Aggression und gerade noch kontrollierbare Gefährlichkeit vor. 11.1 Die große Klage Zu Beginn der „großen Klage", einer zunehmend flehentlichen Anhäufung von überlappend gesprochenen Firmennamen, Bibel-versen, Anrufungen und Zahlen, kriechen alle Figuren ,,wie die Würmer, hilflos ausgesetzt". Die Klage stellt ein ,,pathetisches Flehen zu den Göttern unserer Tage" dar. 12. Abschied Wrage gratuliert Jenkins zu ihrer ,,Karrierefortsetzung" als Koordinatorin einer Nestlé-Außenst in Kuingfong, Südko , Grenze Nordkorea. Jenkins bedankt sich für Wrages ,,effiziente Unterstützung" und freut sich auf die neue Herausforderung, auch wenn Asien nie auf ihrem Lebensplan gestanden hätte. Ihr Mann bleibe hier, nun müsse sie selbst ihren Mann stehen. Nach floskelhaften Abschiedswitzeleien über verlässt Jenkins die Gruppe. Die Szene ist der Beginn des Abends, die Figuren sehen Jenkins nach. Zuletzt folgt der „Tanz der verlorenen Seelen" Schwärze beschließt die Aufführung. 28. Nov: Rezension "Top Dogs" Auf dem Buchmarkt wird es zweimal im Jahr besonders lebendig: einmal, wenn der Handel seine Regale frei macht für die Frühjahrsproduktion der Verlage, und vor allem im Herbst, wenn die Internationale Buchmesse in Frankfurt a. M. ihre Tore öffnet. Ratlos stehen die Besucher vor dem verwirrenden Angebot der Neuerscheinungen. Ähnlich ergeht es ihnen in den Buchhandlungen daheim, denn selbst Fachleute sind ob dieser Bücherflut oft überfordert, einen gezielten Rat zu geben. Hilfe bieten da die ausführlichen Rezensionen - kritische Besprechungen neuer Bücher - in den Literaturbeilagen der großen Tages-und Wochenzeitungen und in den Fachzeitschriften. Ein stattliches Aufgebot von ,,Rezensenten" kommt hier zu Wort, um die neuen Werke bekannter Autoren und die „Erstlinge" der „Anfänger" vorzustellen. Knappe Rezensionen als Kurzinformation bieten ,,Literatur-Reports". In jedem Fall dienen die Rezensionen als Brücke vom Autor zum Leser und versuchen, mit ihren Angaben die schwierige Auswahl zu erleichtern. Sie machen mit dem Inhalt bekannt, erläu-tern, um welche Fragen es geht, welche Einstellung der Verfasser hat, wie er schreibt, wie er die Aufgabe, die er sich gestellt hat, löst und manches mehr. Eine gute Rezension beschränkt sich immer nur darauf, die Eigenart des Buches zu beleuchten; eine ausführliche Inhaltsangabe gehört nicht zu ihren Aufgaben. Sie soll nichts vorwegnehmen, sondern nur raten oder warnen. Immer aber erwartet der Leser einen klaren Standpunkt des Rezensenten. Rezension ist keine Zensur, sie ist eine Form der Meinungsbildung; das gleiche Buch kann von mehreren Rezensenten unterschiedlicher parteipolitischer und weltanschaulicher Auffassung verschieden besprochen werden. Doch auch ein völliger „Verriss", eine ganz und gar negative Rezension, bedeutet für einen Schriftsteller nicht das Ende seiner Laufbahn. Unangenehm, da öffentlich, ist sie allemal. Letztendlich muss sich der Leser, durch eine Rezension zum eigenen Lesen angeregt, selbst seine Meinung bilden. Diese kritische Meinungsbildung ist zumeist nur in demokratischen Staaten möglich. In autoritären oder totalitären Herrschaftssystemen geben die Rezensionen häufig nur die staatlichen Vorgaben weiter. A. 1 Eine Rezension ist eine kritische Bewertung eines Buches, in der das jeweilige Werk vorzustellen ist. Sie soll als unterstützende Entscheidungshilfe dienen, für unentschlossene Leser, sich einem Buch anzunehmen oder nicht. Dabei soll der Inhalt kurz wiedergegeben werden, um dem Leser einen groben Überblick über das Handlungsgeschehen zu vermittelt, außerdem soll die Thematik erläutert werden, sowie der Schreibstil des Autors. Zudem können auffällige Stilmittel, die Sprache und der Spannungsaufbau gennant werden, wobei zu beachten ist, dass dem Leser keine Informationen oder wichtige Handlungsereignisse vorweg genommen werden. Es soll lediglich das Interesse geweckt werden, das Buch eigenständig zu lesen. Der Charakter des Buches soll herausgestellt werden, der von den Rezensenten beleuchtet wird. Doch dürfen diese keine Zensur des Buches vermitteln, vielmehr eine Meinungsbildung für den Leser schaffen. Der Rezensent darf eine Leseempfehlung aussprechen, oder vom Buch ablehnen, jedoch fordert dies eine begründete Erklärung. Als Fazit wird der Leseeindruck zusammengefasst, der nochmals den Standpunkt des Rezensenten betont. In demokratischen Staaten erfolgt diese Rezension frei und vielseitig, in der eine eigene und freie Meinung gebildet werden darf. Hingegen in totalitären Staaten ist es in der Regel untersagt, ein kritisches Meinungsbild zu äußern, hierbei werden dann die politischen Interessen des Staates in den Vordergrund gestellt. A. 2 "Top Dogs", ein postmodernes Drama, von Urs Widmer, das am 14. Mai 1996 in Zürich uraufgeführt wurde, handelt von der Arbeit eines Outplacement Büros, das entlassene Manager, den sogenannten "Top Dogs", dazu verhilft, am modernen Berufsleben wieder teilzunehmen, den Verlust ihrer Machtposition zu verarbeiten und diese darüber hinaus eine neue Position zu vermitteln. Die entlassenen Manager müssen nun selber den Verlust und die Demut ertragen, was sie zuvor anderen Arbeitnehmern angetan haben, durch eine Entlassung der beruflichen Stellung. Urs Widmer, ein schweizer Autor und Übersetzer, galt als einer der vielseitigsten Schweizer Autoren der Gegenwart. Sein umfangreiches Werk umfasst Theaterstücke, Hörspiele, Romane und Erzählungen, die für seinen fantasievollen und ironischen Charakter trivialer Handlungsschemata bekannt sind. Das Drama "Top Dogs", das den Leser geführt durch das Handlungsgeschehen leitet, ermöglicht einen kurzen Einblick in die nachteiligen Lebensabschnitte eines Topmanagers, deren Leben nicht immer privilegiert und sorgenfrei verläuft, wie manch einer zu glauben scheint. Im Verlauf des Dramas wird sowohl an den vermehrten Regieanweisungen und Einschnitte der Charakter eines Mangers deutlich, sowie deren Verlust an sozialen und zwischenmenschlichen Kompetenzen. Es erlaubt dem Leser einen kurzen Einblick in das doch belastete Berufs- und Familienleben, die Probleme und Hürden die ein jener überwinden muss, sowie die persönliche Entwicklung. Sprachlich und inhaltlich wird die Verarbeitung des Verlustes der Machtposition deutlich und schafft eine freie und zugängliche Atmosphäre zu der präsentierten Thematik. Die Art der Darstellung ermöglicht es, zu dem eigenen Leben oder zu bereits gesammelten Erfahrungen Parallelen zu ziehen, die den Leser durchaus dazu anregen, über sich selbst oder über Familie, Freund, Bekannte nachzudenken und fordert den Leser dazu auf, Gemeinsamkeiten zu sammeln, um sich diesen anzunehmen. Es werden bewegende Erfahrungen und Eindrücke geteilt, die die Perspektive des Lesers verändert. Das Drama beschreibt anschaulich und interessant, die fortwährende Entwicklung der modernen Welt und deren Probleme, von denen viele Arbeitnehmer betroffen sind, oder betroffen sein können. Das Drama ist überschaubar und einfach zu lesen, weshalb es definitiv der Aufmerksamkeit neugieriger Leser wert ist. Es ermöglicht sich neuer Perspektiven anzunehmen und aus den geteilten Erfahrungen sich persönlich zu entwicklen, bzw. schafft es eine Möglichkeit, mit sich selber ins Gericht zu gehen.