Figuren in "Unter der Drachenwand"
Der Roman "Unter der Drachenwand" präsentiert eine Vielzahl von Charakteren, deren Schicksale sich im Kontext des Zweiten Weltkriegs entfalten. Die Figurenkonstellation zeigt ein komplexes Netzwerk aus Beziehungen, die von Liebe und Hoffnung bis zu Fatalismus und Abstumpfung reichen.
Veit Kolbe – der Hauptprotagonist:
- Nach fünf Jahren an der Front erhält er Genesungsurlaub in Mondsee
- Leidet unter Panikattacken und nimmt Pervitin zur Bekämpfung
- Entwickelt sich im Laufe des Romans vom traumatisierten Soldaten zum hoffnungsvollen Menschen
- Findet in der Natur und später in der Beziehung zu Margot einen Ausweg aus seiner Krise
Margot Neff:
- Verheiratete Frau mit Tochter Lilo, die in Mondsee im gleichen Quartier wie Veit lebt
- Entwickelt eine Beziehung zu Veit, die ihr neue Hoffnung gibt
- Lässt sich schließlich von ihrem Mann scheiden, um mit Veit zusammen zu sein
Leitmotiv: Das Gewächshaus fungiert als wichtiges Symbol im Roman. Es repräsentiert einen Rückzugsort vor dem Kriegsalltag und steht für Schönheit, Entwicklung und Wachstum – ist jedoch gleichzeitig zerbrechlich und von Zerstörung bedroht.
Weitere wichtige Charaktere:
- Der Brasilianer RobertRaimundPeters: Antifaschist und Pazifist, der als Katalysator für Veits Entwicklung wirkt
- Kurt Ritler: 16-jähriger Junge in einer nicht akzeptierten Liebesbeziehung mit Nanni; stirbt später im Krieg
- Nanni Schaller: 13-jähriges Mädchen, das nach Mondsee evakuiert wurde; selbstbewusst und achtsam
- Oskar Meyer: Jüdischer Zahntechniker, der die Gräuel des Holocaust repräsentiert
Die historischen Kontexte werden durch die Figuren lebendig: Vom Frontalltag über Bombardierungen deutscher Städte bis hin zur Judenverfolgung spiegeln die Charaktere verschiedene Aspekte des Krieges wider.
Für eine erfolgreiche Klausur zu "Unter der Drachenwand" ist es wichtig, die Entwicklung der Figuren zu verstehen:
- Veit wandelt sich vom traumatisierten, medikamentenabhängigen Soldaten zu einem hoffnungsvollen Menschen
- Die Charaktere zeigen unterschiedliche Reaktionen auf den Krieg: Widerstand, Anpassung, Verzweiflung oder Hoffnung
Diese verschiedenen Perspektiven machen den Roman zu einem vielschichtigen Werk, das sich hervorragend für eine vergleichende Analyse mit anderen Kriegsromanen wie "Im Westen nichts Neues" eignet.