Der Roman "Unter der Drachenwand" von Arno Geiger spielt im Jahr 1944 während des Zweiten Weltkriegs und erzählt die Geschichte des verwundeten Soldaten Veit Kolbe.
In diesem bewegenden Werk flüchtet der Protagonist Veit Kolbe nach einer schweren Kriegsverletzung in das österreichische Dorf Mondsee, das unter der imposanten Drachenwand liegt. Dort versucht er, sich von seinen körperlichen und seelischen Wunden zu erholen. Die Figurenkonstellation entwickelt sich um mehrere zentrale Charaktere: Veit Kolbe selbst, die junge Margot, die aus Darmstadt geflohen ist, und die geheimnisvolle Brasilianerin Nanni. Durch verschiedene Erzählperspektiven und Briefwechsel wird die Geschichte aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet, wobei der Erzähler zwischen persönlichen Schicksalen und dem größeren historischen Kontext wechselt.
Der historische Kontext des Romans ist von besonderer Bedeutung, da er die letzten Kriegsjahre des Nationalsozialismus authentisch darstellt. Die Charaktere kämpfen nicht nur mit ihren persönlichen Schicksalen, sondern auch mit den Auswirkungen des Krieges auf ihr alltägliches Leben. Besonders die Beziehung zwischen Veit und Margot entwickelt sich vor diesem düsteren Hintergrund zu einer zarten Liebesgeschichte. Die Analyse des Werks zeigt, wie Geiger meisterhaft die Grenzen zwischen persönlichem Schicksal und historischen Ereignissen verwischt und dabei Themen wie Hoffnung, Überleben und menschliche Beziehungen in Zeiten größter Not behandelt. Die verschiedenen Charaktere wie Oskar Meyer, Kurt Ritler und Onkel Johann tragen dazu bei, ein vielschichtiges Bild der damaligen Gesellschaft zu zeichnen.