Die Charakterentwicklung von Veit Kolbe in "Unter der Drachenwand"
Die komplexe Charakterentwicklung von Veit Kolbe steht im Zentrum der Unter der Drachenwand Analyse. Zu Beginn erscheint er als gebrochener Soldat, geplagt von Kriegstraumata und tiefen psychischen Wunden. Seine anfängliche Hoffnungslosigkeit und die Überzeugung, dass keine Besserung möglich sei, prägen die ersten Kapitel des Romans.
Im Verlauf der Handlung durchläuft Veit eine bemerkenswerte Transformation. Seine psychische Verfassung verbessert sich durch mehrere Faktoren: die heilsame Beziehung zu Margot, die ihm emotionalen Halt gibt, die Einnahme von Pervitin gegen seine Angstzustände und die bedeutsame Freundschaft zum Brasilianer. Diese Entwicklung macht ihn von einem Anti-Helden zu einer zunehmend aufgeschlossenen Persönlichkeit.
Hinweis: Die moralische Ambivalenz von Veit Kolbe zeigt sich in seinen Handlungen: Einerseits kämpfte er an der Ostfront und tötete Menschen, andererseits entwickelt er sich zu jemandem, der die NS-Ideologie kritisch hinterfragt.
Die Frage nach Veits Schuld oder Unschuld bleibt komplex. Zu seinen belastenden Handlungen gehören sein Dienst an der Ostfront, das makabere Fußballspiel mit einem Totenkopf und seine anfängliche Bewunderung für Hitler. Gleichzeitig zeigt er Entwicklung durch die Übernahme von Verantwortung, besonders für Lilo, sowie durch seine zunehmend kritische Reflexion der NS-Ideologie und seiner eigenen Kriegsbeteiligung.