Arno Geigers Roman "Unter der Drachenwand" ist ein bewegendes Werk der Gegenwartsliteratur, das im Jahr 2018 erschienen ist und die Geschichte des verwundeten Soldaten Veit Kolbe während des Zweiten Weltkriegs erzählt.
Der Roman spielt hauptsächlich im österreichischen Dorf Mondsee, das unter dem imposanten Bergmassiv der Drachenwand liegt. Die Charaktere entwickeln sich vor dem Hintergrund des Krieges: Veit Kolbe, der Protagonist, erholt sich von einer Kriegsverletzung und lernt dabei Margot kennen, eine junge Frau aus Darmstadt, sowie Margarethe, eine verheiratete Grundschullehrerin. Die Figurenkonstellation ist komplex und zeigt verschiedene Perspektiven auf den Krieg und das Leben in dieser Zeit. Der Roman wird durch mehrere Erzähler und Perspektiven dargestellt, wobei Veit Kolbe die zentrale Figur bleibt.
Die Leitmotive des Romans umfassen Themen wie Überleben, Liebe in Kriegszeiten und die Suche nach Normalität in einer zerrütteten Welt. Das Erzählverhalten wechselt zwischen verschiedenen Perspektiven und Briefen, die das Geschehen aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten. Besonders bemerkenswert ist die detaillierte Darstellung des Alltags während des Krieges, die historische Fakten mit persönlichen Schicksalen verwebt. Die Epoche der Handlung ist zwar der Zweite Weltkrieg, doch der Roman selbst ist ein Beispiel moderner Gegenwartsliteratur, die historische Ereignisse neu interpretiert und für heutige Leser zugänglich macht. Die verschiedenen Handlungsstränge und Perspektiven ermöglichen eine vielschichtige Analyse der menschlichen Natur in Extremsituationen.