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Werkvergleich - Der goldne Topf/Steppenwolf

Werkvergleich - Der goldne Topf/Steppenwolf

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Werkvergleich - Der goldne Topf/Steppenwolf

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Abiturzusammenfassung 2021, Baden-Württemberg, G8

 

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A le by Lain e his Abitur 2021 CKTREAC your Al con- cause... to know, have that Because is died, it is his troubled is before him: hy has become estion begins to why? How far an Explanation if only for a fight it -V RERIA APK 201 THERESA MAY pendenti. Remecany alternatives to demorary iden of dimicry as first ecracy PHILOSE PHY OF LAWA POLITICS reality lation de ruby and vile ANA ALEXEVITCH mill sound and time uncoranty face of wor SAID Brule of this broader polit dealismy communication politics inseparable from tent never what are days for ? live. days are where we where can we live but days? une presel or The Novel and the MARK CURRIE esc WERKE - abiturzusammenfassung - - 5 7 O › fn AVIA 1 1 Fang Heer H Q 26 A control The Beginni At the end of this essay I am going to say some in the future of narrative theory. To begin, we might consider al is a model of time, and more specifically that it is a Marens, or the "moving now Seme W N 3- S option Hermann Hesse Der Steppenwolf Suhrk E.T.A. Hoffmann Der goldne Topf Reclam Gliederung DER GOLDNE TOPF -> E.T.A. Hoffmann -> Inhalt -> Aufbau & Form -> Figuren -> -> Interpretation -> Triardisches Geschichtsmodell/Serapiontisches Prinzip Bilder/Symbole/Motive/Ironie DER STEPPENWOLF -> Hermann Hesse -> Inhalt -> Aufbau & Form -> Figuren -> Symbole/Motive -> Hauptthemen -> Interpretation -> Figurenkonstellation -> Psychoanalyse ● • VERGLEICHSASPEKTE KURZÜBERBLICK *24. Januar 1776 in Königsberg • 1792-1800 -> Jura-Studium und anschließende Referendariatszeit 1792-1806 -> Verschiedene Ortswechsel, u.a. aufgrund von als Strafe gedachter Versetzung • 1807-1814 -> Besetzung Warschau; Leben als Künstler • 1814 -> Veröffentlichung von „Der goldne Topf" als 1. erfolgreiches ● E.T.A. Hoffmann Werk 1815-1821 -> Anstellung Berliner Gericht, parallel dazu literarisch produktive Lebensphase • 1822 -> Disziplinarverfahren wegen Veralberung einer öffentlichen ● Person gestorben 25. Juni 1822 in Berlin (durch Krankheit) Leben...

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als Künstler => Berlin/Bamberg/Dresden (1807-1814) finanziell schwierige Lebenssituation in Berlin // Arbeit als Musiker, Zeichner, Autor • 1808: Kapellmeister Theater Bamberg Musiklehrer - Julia Marc (15) //Hoffmann verliebt sich (Literarisierung in Werken) • 1809: Veröffentlichung erster wichtiger Erzählungen 1813: Umzug nach Dresden mit Aussicht, eine Erzählsammlung zu veröffentlichen Herbst 1813: intensive Arbeit am goldenen Topf + vorübergehend Musikdirektor 1814: Beendigung + Veröffentlichung „Der goldne Topf" Wiederaufnahme Arbeit Jurist • 1814: Antritt einer Stelle als Richter im Berliner Kammergericht • 1816: Beförderung zum Kammergerichtsrat in Berlin • 1816-1821: produktive Zeit mit zahlreichen literarischen Veröffentlichungen • ab 1819: erste Anzeichen seiner Erkrankung • gegen seinen Willen zum Mitglied einer Komission, die gegen politische Störfriede vorgehen soll, ernannt. Hoffmann lebt ein Doppelleben -> Jurist und Künstler (Schriftsteller/Musiker/Zeichner) = Anselmus -> angehender Hofrat und Künstler (Schriftsteller) Studium/Referendariat ab 1792. Jura-Studium in Königsberg • 1795: 1. juristisches Staatsexamen, danach Referendar am Obergericht Königsberg //künstlerische Tätigkeit als Musiker 1796: Bekanntgabe Liebe zu älteren, verheirateten Musikschülerin Dora Hatt-> Versetzung Glosgau 1798: 2. juristisches Staatsexamen, Referendariat am Berliner kammergericht • 1800: 3. juristisches Staatsexamen Leben als Jurist => Posen/Plock/Warschau (1800-1806) • 1800: Gerichtsassessor (Richter auf Probe) in Posen • 1802: (Straf-)Versetzung nach Plock wegen Karikaturen über Posener Offiziere 1804: Ernennung zum Regierungsrat in Warschau • 1806: franz. Besetzung der Stadt durch Napoleon -> Verlust der Arbeit wegen Weigerung, auf die neue Regierung einen Eid abzulegen Der goldne Topf - INHALT VIGILIE 1. Vigilie 2. Vigilie 3. Vigilie 4. Vigilie 5. Vigilie - - - - HANDLUNG - Dresden am Himmelfahrtstag Prophezeiung durch Äpfelweib: dem Studenten Anselmus stehe ein „Fall ins Kristall" bevor Erscheinen 3 goldgrüner Schlänglein in einem Holunderbaum -> Verzückung Anselmus Anselmus' Bootsfahrt mit Registrator Heerbrand, Konrektor Paulmann und dessen Tochter Veronika -> erneute Vision von den 3 Schlänglein Vorschlag Paulmanns und Heerbrands an Anselmus: Arbeit als Kopist beim Archivarius Lindhorst Verhinderung der 1. Begegnung mit Lindhorst durch verhexte Klingelschnur und Türklopfer mythische Erzählung Lindhorsts von Phosphorus, der die geliebte Feuerlilie im Kampf gegen einen schwarzen Drachen wiedergewinnen konnte -> Heerbrands Abwertung der Erzählung als Schwulst -> Lindhorsts Bestehen auf Realitätsgehalt -> emotionale Berührtheit Anselmus Heerbrand vermittelt Begegnung Anselmus' mit Lindhorst, der diesen beschäftigen will Anselmus in melancholisch-sehnsüchtiger Stimmung wegen Liebe zu dem Schlänglein Gespräch mit Lindhorst: -> Schlänglein = Lindhorsts Töchter -> Anselmus habe sich offenbar in Serpentina verliebt) -> Aussicht für Anselmus bei guter Kopistentätigkeit Begegnung mit seinen Töchtern -> Zugang zu seinem Haus dank Flüssigkeit, die gegen bösen Zauber an der Tür wirkt Tagtraum Veronikas von gem. Zukunft mit Anselmus, den sie sich als Hofrat vorstellt Beeinträchtigung des Tagtraums durch eine feindliche Gestalt, sie sich in ihre Vision drängt Veronikas Sehnsucht nach Hilfe bei Frau Rauerin (= Äpfelweib) -> Offenbarung durch Äpfelweib: Lindhorst ist ihr Erzfeind und hat Anselmus an sich gebunden -> Plan, die Bindung zu brechen Der goldne Topf - INHALT VIGILIE 6. Vigilie 7. Vigilie 8. Vigilie HANDLUNG problemloser Zugang Anselmus' zu Lindhorsts zauberbehaftetem Haus mithilfe der Flüssigkeit blauer Saal: goldener Topf, in dem Anselmus seine erste Begegnung mit dem Schlänglein sieht - müheloses Gelingen der schweren Kopierarbeiten mit Lindhorsts magischem Schreibwerkzeug Erklärung Lindhorsts, dass der Liebe zwischen Anselmus und Serpentina feindliche Kräfte entgegenstünden -> Möglichkeit, diese durch Beständigkeit der Liebe zu Serpentina zu besiegen - auf freiem Felde Zauberritual Veronikas mit der Rauerin -> Gießen eines Metallspiegels - fieberhafte Zustände Veronikas - Lindhorsts Warnung: großes Unheil bei auch noch so kleinem Kopierfehler Ermutigung durch Lindhorst: Erfolg durch Beständigkeit der Liebe zu Serpentina Erscheinen Serpentinas bei Kopierarbeit und mythsiche Erzählung: -> Geschichte ihres Vaters, der (eigentlich ein Salamander) von Phosphorus aus Atlantis verbannt worden sei, weil er dessen Garten nach Verlust seiner Geliebten, einer Schlange, verheert hätte -> Vermählung Serpentinas mit Mann mit poetischem Gemüt -> Beendigung der Verbannung -> goldener Topf als Spiegel des wundervollen Lebens im Zauberreich Anselmus Liebesgeständnis, Serpentinas Warnung vor Drachen (von dem Äpfelweib abstammt) Der goldne Topf - INHALT VIGILIE 9. Vigilie 10. Vigilie 11. Vigilie 12. Vigilie HANDLUNG Auswirkung des Zaubers von Veronika: Anselmus denkt immer mehr an sie - Anselmus' Blick in Veronikas Metallspiegel (Geschenk des Äpfelweib) -> Liebesbegehren und Heiratsversprechen gegenüber Veronika -> Abwertung der mythischen Welt als Einblidung - ausartende Abendgesellschaft (Paulmann, Heerbrand, Anselmus): Rausch dank Punsch Veränderung von Lindhorsts zuvor wunderbarem Haus hin zum Normalen Klecks bei Kopierarbeit -> Anselmus wird in eine Kristallflasche gesperrt Anselmus erkennt eigenen Fehler: Abkommen vom Glauben an die Liebe zu Serpentina Angebot des Äpfelweib, ihn bei Entscheidung für Veronika zu befreien -> Anselmus¹ Absage eigentliches Anliegen des Äpfelweib: Zerstörung Serpentinas, Besitz des goldenen Topfs - „Endkampf": Vernichtung des Äpfelweibs durch Lindhorst Befreiung Anselmus aus der Flasche -> Vereinigung mit Serpentina Heerbrand hält als neu ernannter Hofrat um die Hand Veronikas an -> Veronikas Einwilligung - - - Anselmus und Serpentina Leben im Wunderreich Atlantis -> Anselmus ist nun Dichter Selbstzweifel des Erzählers, von Atlantis erzählen zu können -> Lindhorst lässt ihn mit einem Zauber Anselmus und den goldenen Topf erblicken -> Sehnsucht des Erzählers nach Atlantis Der goldne Topf - INHALT BÜRGERLICHE WELT POETISCHE WELT Bürger: Paulmann Heerbrand VERONIKA ARCHIVARIUS LINDHORST = SALAMANDER Liebe durch Verhexung Hilfe (Ziel, Anselmus von Serpentina zu entfernen) Hoffnung, Hofrätin zu werden Hilfe (Ziel der Rückkehr nach Atlantis) ANSELMUS = DICHTER? feindliche Macht ÄPFELWEIB = HEXE Ein Brief Hoffmanns aus der Entstehungszeit zeigt, dass der Autor sein Werk bisweilen nicht ganz ernst nahm: Anselmus ,,bekommt zur Mitgift einen goldenen Nachttopf mit Juwelen besetzt - als er das erste Mail hineinpisst, verwandelt er sich in einen Meerkater..." SERPENTINA Kampf der Erzfeinde um den goldenen Topf mythische Hintergründe: Verbannung des Salamanders durch Phorsphorus, Kampf zwischen Gut und Böse (Phosphorus/ Drache) Der goldne Topf - Aufbau & Form multiperspektivisches Erzählen Subjektivität des Erzählens Unbestimmtheitsformuli erungen 1 2 szenisches Erzählen 3 4 EXPOSITION Einführung der Figuren und der beiden Handlungswelten ,,Versinnlichung" des Erzählten (z.B. klanglich) Unbeteiligter Ich-Erzähler -> direkte Leseranspruche Kommentare zum Realitätsgehalt 5 6 7 SPANNUNGSBOGEN Hoffmann ließ den Vertrag über die Fantasiestücke auf den 18.03 - den Geburtstag seiner Musikschülerin | Julia Marc - datieren => ein Zeichen für seine Liebe, aber auch dafür, dass sie für sein literarisches Schaffen eine Rolle spielt ENTFALTUNG des Konflikts: Kampf der Welten (bürgerliche vs. poetische Welt) und mythischer Kampf zwischen Gut und Böse EINTRETEN IN DIE GESCHICHTE 8 9 10 11 12 LÖSUNG des Konflikts: Lindhorsts Sieg über Äpfelweib, Anselmus mit Serpentina in Atlantis Modernes Märchen: Kunstmärchen mit Nähe zur Novelle Der goldne Topf - Figuren ● AUFTEILUNG DER FIGUREN IN VERTRETER DER BÜRGERLICHEN UND MYTHISCHEN WELT Das Prinzip des Dualismus gilt auch für die Figuren der Erzählung ● Einige Figuren gehören der realen Welt an, andere der mythischen • Die Figuren der mythischen Welt können sogar vers. Rollen einnehmen, doch nicht alle haben die Fähigkeit, sich in beiden Welten zu bewegen • Die Aufteilung der Figuren spiegelt den Gegensatz zwischen Bürgern und Künstlern wieder (romantischer Künstler <-> Philister) • Anselmus' Entwicklung geprägt von Begegnungen mit den verschiedenen Personen (wenig Handlungsantrieb) DIE FIGUREN DER MÄRCHENWELT ● › Anselmus, Archivarius, seine Töchter und die Rauerin gehören zu den Figuren, die Zugang zur Märchenwelt haben • Die Figuren, die ursprünglich aus der Märchenwelt stammen, können ihre Gestalt verändern • Die Märchengestalten können sich zwischen beiden Welten hin- und herbewegen • Sie werden in Vertreter der weißen und der schwarzen Magie unterschieden FIGUR Anselmus Archivarius Lindhorst Serpentina Die Rauerin Zusammenfassung steht im Zentrum des Geschehens erlebt geistige/räumliche Veränderung - Außenseiter in Gesellschaft + Einsamkeit Offenheit mit ungeschicktem Verhalten kein Bürgerideal übernatürliche Fähigkeiten Mitglied der realen/magischen Welt ,,forschender Antiquar“ <-> Geisterführst wechselt Gestalt bildet Anselmus zum Dichter aus Person mit geringster Anzahl an Widersprüchen - gehört zur höheren Welt des Guten Sinnbild der Vollkommenheit (POESIE) ,,figura serpentinata“ -> Kaligraphie Teil der magischen Welt Vertreterin der schwarzen Magie Antagonistin Lindhorst hilft Veronika um Erlösung AL zu verhindern DIE BÜRGERLICHEN ALS GEGENPOL ZU DEN MAGISCHEN FIGUREN ● • Zu den Figuren der realen Welt gehören der Konrektor Paulmann mit seiner Tochter Veronika sowie der Registrator Heerbrandt • Sie bilden den gegenpol zu den poetischen Wesen aus der Zauberwelt von Atlantis Meist entstammen sie dem bürgerlichen Mittelstand und üben Tätigkeiten im Bereich der Bürokratie aus • Ihr Denken und Handeln ist begrenzt und steht unter gewissen Nützlichkeitsaspekten Ihre Charakterisierung ist humoristisch und ironisch gefärbt FIGUR Veronika Konrektor Paulmann Registrator Heerbrand Zusammenfassung älteste Tochter des Konrektor Paulmanns Kunst (Musik) lediglich als Abwechslung zum bürgerlichen Alltag - Lebensziel: Ehemann mit hohem gesell. Status - Gegenpol zu Serpentina ist bemüht, Anselmus in die bürgerliche Welt einzubinden plastisch Bestreben, Töchter zu verheiraten möchte Verbindung zwischen Anselmus und Veronika stiften Anselmus Verhalten als behandlungsdürftige seelische Krankheit übersinnlichen Phänomen gegenüber aufgeschlossener als Paulmann meint Anselmus Verhalten nachvollziehen zu können kein Zugang zu außergewöhnlichen Phänomenen Der goldne Topf - Interpretation PSYCHOLOGISCH -> Anselmus als psychisch Kranker -> Serpentina als unbewusster, weiblicher Seelenanteil (Anima) A VOUS DE JOUER POETOLOGISCH -> Entwicklung zum Dichter -> Durchdringung von Realität und Poesie keine Allgemeingültigkeit nur eines Deutungsansatzes!!! IMMER ein Zusammenspiel mehrerer Lesearten M SOZIOLOGISCH Widerstreit zwischen bürgerlichem und künstlerischem Lebensentwurf Goethe notierte nach Lektüre de ,,Goldenen Topfes" in sein tagebuch: ,,Den goldnen Becher angefangen zu lesen. Bekam mir schlecht, ich verwünsche die goldenen Schlänglein". Er hatte allerdings auch nur die englische Übersetzung gelesen BIOGRAPHISCH ->Julia Marc als Vorbild für Serpentina -> geistige Flucht aus real historischer Situation PHILOSOPHISCH -> Nähe zu Schuberts Naturphilosophie -> Infragestellung der Entsprechung von äußerer und innerer Wirklichkeit Der goldne Topf - Triardisches Geschichtsmodell Das triardische Geschichtsmodell - Vorstellung eines goldenen Zeitalters Viele Romantiker verarbeiteten ein dreistufiges (triadisches) Geschichtsmodell in ihren Texten. Die erste Stufe bezeichnet dabei eine Art goldenes Zeitalter, in der sich Mensch und Natur und alle Wesen in einem Zustand vollkommener Harmonie befinden. Dieser ursprüngliche Zustand ist noch nicht durch das Bewusstsein bzw. das Denken geprägt, so dass eine vollkommene Einheit aller Wesen und der Natur besteht. Einige Dichter setzen diesen idealen Zustand in der griechischen Antike an, andere im christlichen Mittelalter und wieder andere benutzen den auf den griechischen Philosophen Platon zurückgehenden Mythos von Atlantis als Chiffre zur Bezeichnung dieses goldenen Zeitalters. Auf der zweiten Stufe zerstört das Bewusstsein und Denken die ursprüngliche Harmonie und Einheit: In der Reflexion erkennt der Mensch, dass er sich von der Natur und anderen Wesen unterscheidet. Er entfremdet sich von der Natur und, da er nun vergeblich versucht, seine eigene Identität durch die Selbstreflexion zu ergründen, schließlich auch von sich selbst. Das goldene Zeitalter scheint verloren. Diese zweite Stufe bezeichnet die trostlose Gegenwart, die die Romantiker durch kaltes Vernunft- und Nützlichkeitsdenken geprägt sahen. In dieser öden Gegenwart herrscht die Sehnsucht nach dem verlorengegangenen goldenen Zeitalter. Die dritte Stufe bedeutet die Rückkehr in das goldene Zeitalter und die Wiedererlangung der verlorenen Einheit. Die Poesie als schöpferische Vorstellungskraft soll dazu beitragen, das goldene Zeitalter wenigstens bildlich wiederherzustellen. Der Dichter wird also zu einer Art Schöpfer und Erlöser. Die Poesie bildet nicht mehr eine Welt ab, sondern bringt selbst eine Welt hervor. Die Reflexion und das Denken werden dabei nicht wieder abgelegt, sondern ergänzt durch das Gefühl, v.a. durch die Kraft der Liebe. 1. STUFE = Goldenes Zeitalter Harmonie zwischen Natur, Mensch und Tier 2. STUFE = trostlose Gegenwart Selbstreflexion + Vernunft 3. STUFE = Neues goldenes Zeitalter Rückkehr in die 1.Stufe mit Ergänzung Erkenntnisse der 2. Stufe Der goldne Topf - Das serapiontische Prinzip Erzähltheoretische Richtlinien in formaler und inhaltlicher Hinsicht • Der Begriff des serapiontischen Prinzips bezieht sich auf E.T.A. Hoffmanns Sammlung von Erzählungen und Märchen „Die Serapions-Brüder", die als modellhaft für dieses Prinzip galt Es umfasst mehrere Einzelaspekte, die für die erzählende Literatur der Romantik eine entscheidende Rolle spielen • Dazu gehören: die Fähigkeit zur Imagination, eine die Sinne ansprechende Darstellungsweise und die Gleichberechtigung von Innen- und Außenwelt • Ein wesentlicher Aspekt ist, eine Erzählung zu einem synästhetischen Erlebnis zu machen DE GRUYTER E. T. A. Hoffmann GESAMMELTE SCHRIFTEN BAND 4: DIE SERAPIONSBRÜDER E Fähigkeit zur Imagination eine die Sinne ansprechende Darstellungsweise Gleichberechtigung von Innen- und Außenwelt SERAPIONTISCHES PRINZIP = Erzählung wird zum synästhetischen Erlebnis KURZÜBERBLICK • *02. Juli 1877 in Calw (Württemberg) Einengungserfahrung in Familie, Schule und Ausbildung. und sehr viele Orientierungswechsel • 1904-> Roman „Peter Camenzind“ als Beginn freien Schriftstellertums ● Hermann Hesse 1916-1927-> Schwierigkeiten in Ehen (2 Scheidungen) + psychische Krisen • 1927 -> Veröffentlichung von Roman ,,Der Steppenwolf" · 1931 -> Heirat Ninon Doblins • 1943 -> Veröffentlichung „Das Glasperlenspiel" nach sehr langer Arbeit daran · 1946 -> Nobelpreis für Literatur gestorben 09. August 1962 in Montagnola (Schweiz) ● Kindheit, Jugend und Ausbildung Geburt am 2. Juli 1877 in Calw (Württemberg) als Sohn eines Missionars Ausrichtung des Lebens am Pietismus (protestantische Bewegung); einengende Erziehung, Dominanz religiöser Lebensweise, abschottende Frömmigkeit • 1881-1886: Wohnort Basel, Beginn Schulzeit • ab 1886 Besuch des Reallyzeums (Realschule) in Calw, ab 1890 der Lateinschule in Göppingen - Abschluss Landexamen 1891 -> Voraussetzung für kostenlose Pfarrer-Ausbildung • 1891/92: theologische Ausbildung am Seminar des evang. Klosters Maulbronn -> Gefühl großer Einengung -> Suizidversuch Besuch vers. Einrichtungen (z.B. Gymnasium Cannstatt) - Abbruch der Schule durch den rebellisch auftretenden Schüler • stetige Verschlechterung des Verhältnisses zu seinen Eltern • 1894/95: Praktikum als Mechaniker in einer Turmuhrenfabrik ● • 1895-1898: Buchhändlerlehre (Tübingen) • 1986: 1. Veröffentlichung eines Gedichts Tübingen/Basel/Bodensee ab 1898: Weiterbeschäftigung Sortimentsgehilfe Buchhandlung Tübingen 1898/99: größere lit. Publikationen (u.a. Gedichtband) -> kein wirtschaftlicher Erfolg • ab 1899: Umzug Basel - Anstellung Buchhandlung (unterbrochen von Italienreise) • zunehmend schriftstellerische Tätigkeit: Veröffentlichung kleinerer literarischer Arbeiten ● • 1904: Ehe mit Fotografin Maria Bernoulli + 3 Söhne 1907: Gefühl familiärer Einengung -> Reisen (u.a. Indien) -> nach Rückkehr Schwierigkeit, weiter auf dem Land zu leben => Umzug Bern Leben in Tessin • Versuch der Bewältigung der Lebenskrise u.a. durch Umsiedlung nach Tessin ● psychische Krisen Eheleute -> psychoanalytische Behandlung Hesse als Kriegsgegner in den Jahren des 1.WK (1914-1918) 1919: Trennung von Frau (Scheidung 4 Jahre später) • Inspiration durch neue Lebensumstände + Landschaft der neuen Heimat • 1924: Erhalt der Schweizer Staatsbürgerschaft - Heirat mit Ruth Wenger • Ehe erneut mit Krisen (und auch Suizidgedanken) verbunden -> Kuraufenthalte und wiederum psychoanayltische Therapie • 1925-1927: Arbeit am Steppenwolf => Verarbeitung seiner Lebenskrise und kritische Auseinandersetzung mit der einschnürenden bürgerlichen Welt • 1927: Scheidung von Ruth Wenger, erste Hesse-Biographie von Hugo Ball (zum 50. geburtstag) • Intensivierung des Kontakts zur Kunsthistorikerin Ninon Doblin • 1931: Hochzeit mim Ninon + Umzug in gem. Haus Einstufung von Hesses Werken in Nazideutschland als „unerwünscht" ab 1943: Verschlechterung des Gesundheitszustandes (u.a. Sehschwäche) -> zunehmender Rückzug aus lit. Leben: keine größeren literarischen Veröffentlichungen mehr • wichtige Ehrungen: Literaturnobelpreis (1946) + Friedenspreis es Deutschen Buchhandels (1955) Der Steppenwolf - INHALT TEIL VORWORT DES HERAUSGEBERS HARRY HALLERS AUFZEICHNUNGEN TEIL I INHALT (fiktiver) Herausgeber als Ich-Erzähler: Beschreibung der etwa zehnmonatigen Zeit, die er mit HH im selben Haus (im Haus der Tante des Herausgebers) gewohnt hat allmähliches Kennenlernen und Besuch eines Vortrags -> Entlarvung des Redners durch Haller Charakterisierung Hallers: ungesellig, scheu, sonderbar, aber auch geistvoll und - - sinnlich - Lebenswandel: Ausschlafen, kein geregelter Beruf, Büchermensch, Zigarren-/ Alkoholkonsum - Hallers Faszination für Bürgerlichkeit, Ordnung und Sauberkeit (ohne diese bei sich zu haben) - Besuch eines Sinfoniekonzerts: Hallers Glücksempfinden bei Musik von Friedemann Bach - Besuche einer Frau, offenbar von Hallers Geliebter Hallers zurückbleibende Aufzeichnungen als „Dokumente" mit überpersönlicher Bedeutung Haller als Ich-Erzähler: Darstellung des Alltags zur zeit des Schreibens an den Aufzeichnungen Ambivalenz der Bürgerlichkeit: Attraktivität des Bürgerlichen und Abneigung dagegen Wechsel mäßig positiver und schmerzvoll-negativer Tage, Bedürfnis nach intensivem Fühlen - Entdecken des verschlossenen „Magischen Theaters“ bei Abendspaziergang -> Einkehr in Kneipe -> auf Heimweg Begegnung mit Träger eines Plakats, das auf das ,,Magische Theater" hinweist -> Übergabe des Buches Tractat vom Steppenwolf an Haller -> Lektüre des Buches Der Steppenwolf - INHALT TEIL TRACTAT VOM STEPPENWOLF HARRY HALLERS AUFZEICHNUNGEN TEIL II INHALT Studie über geistige Verfasstheit eines unzufriedenen Mannes namens Harry -> Doppelnatur: menschliche Seite (vernünftig, kultiviert, edel) und wölfische Seite (wild, ungezähmt) im Konflikt -> innere Zerrissenheit: Wunsch nach Unabhängigkeit UND Bindung - Selbstwahrnehmung als potenzieller Selbstmörder -> Suizidvorhaben für den 50. Geburtstag Einzelgänger-Position jenseits der bürgerlichen Welt, zugleich bürgerliche Aspekte des Lebens Bürger schwach, ängstlich -> Steppenwölfe als Sicherer des Fortbestandes des Bürgerlichen Humor als versöhnlicher Ausweg für Steppenwölfe -> Möglichkeit, alle = Gegensätze zu umfassen - Belehrung: Vereinfachung des Ichs durch Zweiteilung -> Inneres aus vielen Ichs bestehend Weg zu Gott nicht durch Rückzug ins Kindliche oder Wölfische, sondern durch Vordringen in die (schuldige) Menschwerdung, durch Erweiterung der Seele, sodass sie alles zu umfassen vermag nach Lektüre des Tractats: Lesen eines selbstgeschriebenen Gedichts über den Steppenwolf Suizidgedanken und Erinnerung an frühere Phasen des Scheiterns als Gründe für Vereinsamung Mitgehen bei einem Leichenzug: Einsicht in die Verlogenheit bei Beerdigungen wegen politischer Differenzen wenig erfreuliches Essen bei nationalkonservativem Professor Kennenlernen der Prostituierten Hermine im Wirtshaus Schwarzer Adler -> Abkommen von Suizidgedanken durch lebensnahe Art, mit der sie seine vergeistigte Einstellung entzaubert Der Steppenwolf - INHALT TEIL INHALT - Einschlafen Hallers -> Goethe-Traum: Empfehlung, die große Bedeutung von Spaß anzuerkennen Gespräch mit Vermieterin am nächsten Tag: Hallers Technik-Abneigung Hermines Lebensplan für Haller: Wiederentdecken der Freude u.a. durch Lachen und Tanzen -> Hallers Pflicht, ihren Befehlen zu folgen (mit Vorhersage, dass er sie später töten wird) - Lernen erster Tanzschritte von Hermine -> Besuch einer Tanzveranstaltung euphorisierender Tanz mit Maria, Bekanntschaft mit Saxophonist Pablo -> Rat Hermines, mit Maria zu schlafen - in Folgezeit Tanzstunden (u.a. als Vorbereitung eines Maskenballs) und Aufzeigen der Freude am Leben -> z.T. aber bitteres Gefühl der Auflösung der früheren Persönlichkeit zunehmender Kontakt mit Pablo -> Drogenkonsum und Gespräch über Musik Liebesnacht mit Maria -> Anmietung eines Zimmerchens in der Nähe => Verhältnis mit Maria - Geständnis Hallers gegenüber Hermine, zwar glücklich zu sein, aber nicht seiner Bestimmung nachzukommen -> Hermines Bekräftigung der Geistesverwandschaft zwischen ihnen beiden und ihre Einsicht, dass er wegen seiner hohen Ansprüche nicht in diese Welt passe Verfassen des Gedichts „Die Unsterblichen", letzte Liebesnacht mit Maria nach Abendessen - Besuch einer Kneipe und eines Kinos -> Versuch, sich vor dem Maskenball aufzulockern Der Steppenwolf - INHALT TEIL INHALT später Besuch des Maskenballs in den Globussälen: -> Nachricht: Ankündigung des Magischen Theaters um 4 Uhr nachts => Motivation zum Eintauchen in die Tanzgesellschaft nach vorangegangener Abneigung => Tanz mit Maria Gang in den Raum „Hölle“: Finden Hermines, die als sein Jugendfreund Hermann verkleidet ist => Gespräch über Hallers Kindheit: Sich-Verlieben Hallers (wie von Hermine angekündigt) ausschweifende, rauschhafte Stunden: ausgiebiger Tanz mit Frauen, Flirtspiele, etc „Hochzeitstanz“ mit Hermine, die nun als schwarze Pierette auftritt -> Pablos Vorbehalten eines Spiegels, der Hallers altes Ich zeigt, nach Trinken eines Rauschgetränks Betreten des Magischen Theaters im selben Gebäude -> Verlöschen des alten (Wolf-)Selbstbildes in vorgehaltenem Spiegel 0> LAchen Hallers -> Erblicken vieler eigener ichs im großen Spiegel -> Möglichkeit, vers. Räume zu betreten, die vers. Fantasien „bieten“ 1. Raum: begeisterter Kampf Hallers gegen Autos und deren Insassen 2. Raum: (,,Anleitung zum Aufbau der Persönlichkeit"):Schachspiel eines Mannes mit Hallers vielen Ichs => Lehre, dass man mit den Ichs im Leben ein Spiel spielt 3. Raum: (,,Wunder der Steppenwolfdressur"): gegenseitige Dressur von Wolf und Mensch 4. Raum:(,,Alle Mädchen sind dein"): Liebeserlebnisse mit Mädchen aus seiner Jugend -> Zurückschrecken vor 5. Raum („Wie man Liebe tötet") => Rückkehr zum großen Spiegel: Selbstgespräch und Unterhaltung mit spöttisch auftretendem Mozart -> Betreten eines Raumes: Erstechen Hermines (nach Sex neben Pablo) Der Steppenwolf - INHALT TEIL ALTES LEBEN VERZWEIFLUNG Die Bürgerlichen Professor Vermieterin Herausgeber INHALT -> letzter Raum (,,Harrys Hinrichtung"): Verurteilung zur Strafe des ewigen Lebens und des ,,einmaligen Ausgelachtwerdens" wegen Missbrauch des Theaters durch ,,Humorlosigkeit" -> Vorwurf der Humorlosigkeit auch durch Pablo, in den sich Mozart verwandelt hat -> Zuversicht Hallers, das Lachen irgendwann noch zu lernen Goethe Helfer KONFLIKT Bereitstellung von Wohnraum Herausgabe der Aufzeichnungen DIE UNSTERBLICHEN Mozart Ideal erotische Erfüllung Geistesverwandte + Helferin ,,Lehrer" im Magischen Theater NEUES LEBEN LEBENSFREUDE Die neuen Freunde Maria Hermine Pablo Struktur Sprache/Erzählweise Der Steppenwolf - Aufbau & Form Vorwort des Herausgebers Einführung Hallers von außen Aufzeichnungen HH Teil1 - Rückblick - eher nüchterner Erzählstil allgemeine Erläuterungen und Schilderungen von Situationen Einführung Hallers von innen Schwerpunkt: Status quo - Hallers Verzweiflung und Suizidgefährdung - Dominanz des Erzählberichts - Abhängigkeit des Erzählstils von jeweiliger Stimmung Tractat vom Steppenwolf Charakterreflexion - Anschein Charakterstudie subjektiv-lockerer Ton, aber zum Teil hohe Sprachebene Aufzeichnungen HH Teil 2 Fortsetzung der Darstellung des Lebensausschnitts Vorbereitung HH - Verwandlung Magisches Theater Erzählberichte, szenische Dialogwiedergabe, (Selbst-) Reflexion - z. T. hohe Sprachintensität z.T. komplexe Syntax Multiperspektivisches Erzählen => differenziertes Bild des Protagonisten Zu einer eigentümlichen, aber positiv gemeinten Charakterisierung des Hesse'schen Werkes griff Volker Michels, Herausgeber von dessen Werkausgabe: ,,Wenn Sie das leben, was Hesse in seinen Bücher vermittelt, können Sie nie irgendwo Boni einheimsen, er stört beim Geldverdienen" (wow) Der Steppenwolf - Interpretation PSYCHOLOGISCH -> Hallers Krise als Identitätskrise -> Hermine als Seelenanteil Hallers (z. B. Anima oder Urmutter) -> Heilung durch Akzeptanz verschiedener Persönlichkeitsanteile HISTORISCH -> Kultur- und Technikkritik -> Krise Hallers als historisch representative Krise -> Fortschrittspessimismus 12 10419 90% 10412 765 keine Allgemeingültigkeit nur eines Deutungsansatzes!!! IMMER ein Zusammenspiel mehrerer Lesearten Wie gut der Roman bei den Hippies in den 1960er-Jahren ankam, teigt die Empfehlung des ,,Hippie-Gurus" Timothy Leary: ,,Von deiner LSD-Sitzung solltest du..., Steppenwolf lesen" BIOGRAPHISCH große Ähnlichkeit zwischen Hesse und Haller (Initialen, äußere Erscheinung, Lebenskrise) PHILOSOPHISCH -> „Vielheit“/„Heterogenität" des Ichs statt Einheit -> Humor als Lebenshaltung Der Steppenwolf - Psychoanalyse ANERZOGEN Forderungen Normen ANGEBOREN verdrängte Erlebnisse Wünsche Geschichten Gesetze Regeln kontrolliert Wahrnehmungen ursprüngliche Erfahrungen ÜBER-ICH Vermittler" ICH Kontaktstelle Außenwelt ES kollektives Bewusstsein Erwartungen Konventionen Sexualtrieb äußert Bedürfnisse Todes- und Gewalttrieb Mythen Sagen Vergleichsapekte - Identität/Entwicklung/Rolle Vergleichsaspekte Identität, Entwicklung, Rolle Selbstfindung, Selbstbetrachtung, Selbstkonstitution Grundkonflikt E.T.A. Hoffmann, „Der goldne Topf"2 Anselmus als Prototyp des romantischen Naiven, der weltfremd schließlich Zugang zum Reich der Poesie findet. • Selbstbild bleibt weitgehend implizit; Ganzheit der Persönlichkeit besteht in abs- traktem Leben in der Poesie als Einheits- prinzip, aber um den Preis, dass er die bür- gerliche Normalexistenz ablegen muss; in diesem Sinne keine Versöhnung der Sphä- ren möglich. • geringer Grad der Selbstreflexion hoher Grad an Fremdbestimmtheit, wenig Handlungsantrieb wichtige zitate Phantasie vs. bgl. Welt als romantischer Grund- konflikt (durchaus wiederum ironisiert) H. Hesse, „Der Steppenwolf"3 Harry Haller als zeitkritische Diagno- sefigur; Kritik am dualistischen Selbst- konzept (elitäre Geistigkeit vs. Bürger- lichkeit, aber auch vs. Leben, Vitalität, Genuss) Persönlichkeit als Vielfalt, bleibt in der Realisierung für H. abstrakt und wird nicht erreicht hohe und permanente Selbstreflexion (darin Faust ähnlich) geringer Grad an Selbstbestimmtheit und Handlungsantrieb (darin Ansel- mus ähnlich) Steppenwolfdasein vs. Leben; Realisierung der vielschichtigen Persönlichkeit, an der H.H. Dualismus scheitert Die Entwicklung des Protagonisten Unzufriedenheit zwei Seelen, inne- rer Dualismus Leben in der Theo- rie/Geistigkeit Umgang mit der Tradition Motiv der Sauber- keit und Ordnung Verjüngung Entwicklung vom unbedarften, linkischen Studenten zu einem etablierten Mitglied der Märchenwelt; zugleich Aufgabe des bürgerlichen Lebens Parodie eines überkommenen Entwick- lungsschemas (phantastisches Entwick- lungsziel, Passivität des Anselmus) nach anfänglicher Unzufriedenheit mit der ihn absondernden Blödigkeit mehr und mehr Un- zufriedenheit mit dem bürgerlichen Leben; utopisches Ziel in Atlantis erreicht implizit: Dualismus von Realismus und Phan- tasie. Konstruktion eines Mythos der phantastischen Welt, mit dem Anselmus mehr und mehr ver- traut wird (bzw. ihn möglicherweise auch selbst schreibt) Neue Perspektiven und Ansätze zu einer Entwicklung werden beim Protagonis- ten Harry Haller bis zuletzt durch Rückfälle konterkariert - zu stark ist seine Fixierung auf die dualistische Fiktion, Mensch vs. Steppenwolf' mit ihren lebensfeindlichen Implikationen. Wesenskonstitutiv für H.H., kommt zu kei- ner Beruhigung, weil komplementäre Stre- bungen bestehen bleiben duale Anthropologie als Verkürzung und Irrtum des Steppenwolfs (auch in direkter Abgrenzung von Faust 79) Reich der Phantasie als übersinnliche und in einerseits Ziel H.H. (Leben mit den Un- diesem Sinne geistige Welt sterblichen), andererseits dem Zugang zum „Leben" abträglich (Ursache für Einsam- keit, Unsinnlichkeit usw.) überzeitliche Welt der „Unsterblichen" (74, 198 ff.), als Manifestationen eines säkularen Jenseits' Sehnsucht nach bürgerlicher Ordnung, wird mit Distanz gesehen (Ironie 20, Geputztheit Ve- ronikas 74) Sauberkeit der Schrift als Ausgangspunkt des Weges in die Poesie keine Verjüngung, oszillierender Entwick- lungsprozess ,,Vielspältigkeit" (77), Konzept des multip- len Ichs, der nicht aus zwei Wesen, son- dern aus hundert, aus Tausenden" (76) be- steht. Sehnsucht nach bürgerlicher Ordnung (Bohnerwachsidylle des Mietshauses) Zuwendung zu Leben und Sexualität Form der Selbstüberwindung und Erneue- rung durch ,,Zerstörung" der alten Persön- lichkeit, die auch als psychoanalytischer Prozess der Annäherung ans Unbewusste Vergleichsapekte - Scheitern wichtige zitate Scheitern Scheitern an einer ganzheitlichen In- dividualität Aspekte von Scheitern und Gelingen Melancholie Selbstmord Auflösung, Ent- grenzung, Selbst- überwindung Anselmus stets nur Teil zweier sich ausschlie- Annahme zweier sich ausschließender Bender Welten Ganzheit der Dichtungswelt als irreale Utopie Welten, die H.H. nicht versöhnen kann Modell des multiplen Ichs, Ziel ähnlich wie bei Faust Realisierung aller Persönlich- keits- und Erfahrungsmöglichkeiten Inwieweit die Entwicklung jedoch als ge- glückt oder - insbesondere angesichts Her- mines Ermordung, die in Hallers abschlie- Bendem Gespräch mit dem „Unsterbli- chen" Mozart alias Pablo von diesem als Schweinerei“ (S. 278) kritisiert wird - für gescheitert zu erklären ist, bleibt offen. Zumindest Bereitschaft, das Figurenspiel des Lebens erneut aufzunehmen und dabei den Rat, Lachen und Humor zu erlernen, künftig zu beherzigen. Auf figurenpsychologischer Ebene kein Schei- tern, sondern eine Entscheidung für eine Seite (die des Märchens). Durch Erzähler wird aber in der Schwebe gehalten, ob dies nicht ein Scheitern ist, das gerade im unaufgelösten Fort- bestehen der (vermeintlichen) Opposition von Märchenwelt und Realität ist. Lindhorst und Serpentina als Helferfiguren. Melancholie zu Beginn der 4. Vigilie als Zu- stand der Ahnung eines höheren Daseins, ab- norme Sichtweisen der Wirklichkeit Sprung von der Brücke? Der ,,melancholische Einsiedler" (167) soll in einer ,,fortschreitenden Zerstörung" sei- ner alten Persönlichkeit (u.a. Leben in blo- Ber, konsequenzloser Theorie) überwun- den werden; ,,Zeichen des Wassermanns" (27); Selbstmordmotiv Vorwort schildert ,,schwere Depression" im Wechsel mit „verjüngt[er]“ (29) Erschei- nung H.s→Seelenkrankheit als Zeitdiag- nose Steppenwolf als habitueller ,Selbstmörder" (62); ,,Selbstmördertum" als psychologisch besondere Sensibilität, latent für die Auser- wählten; Trost der „vom Schuldgefühl der Individuation Betroffenen" (64) → Selbst- überwindung wie bei Faust, aber mit dem Ziel der Aufhebung von Individuation. Diesseits und jen- seits der Normali- tät Der Protagonist jenseits von Nor- malität Wahnsinn Der Ein- bruch des Phantasti- schen, Magi- schen, Über- natürlichen Vergleichsapekte - Weg von Normalität Konfrontation einer (parodierten) bürgerli- chen Normalität und der Welt des Phan- tastischen • Fähigkeit zur „Schau" phantastischer Wel- ten; dabei beständige Irritation über den Geisteszustand Anselmus' (Grenze zwi- schen gesteigerter Wahrnehmungsfähig- keit und Wahnsinn bleibt unklar) Zerissenheit Anselmus zwischen Bürger- und Geisterwelt Anselmus Verhalten und Wahrnehmungen werden durchgehend in der Schwebe gehalten zwischen besonderer Inspiration und Wahr- nehmungsvermögen und Wahnsinn (bürgerli- che Normalperspektive: ,,Melancholie" (S. 28), „überspannte Einbildungskraft" (S. 32), wird oft für „betrunken oder wahnwitzig" (S. 16) bzw. „wahnsinnig" gehalten (S. 32); Paulmann sieht „Anfälle" (S.15, 38), wie sie ,,nur Wahnwitzige o- der Narren" (S.16) an den Tag legten; er gilt für seelenkrank" (S. 26) und „mente captus" (S. 90); ,,innern Wahnsinn" (S. 91). Anselmus übernimmt dies z.T. als Selbstwahr- nehmung: er wäre wahnsinnig geworden" (S. 26); beim Anblick Serpentinas schreit er jedes Mal laut in wahnsinnigem Entzücken" (S. 33, 50, 66) auf; der Wahnsinn des innern Entset- zens" (S. 79)). Gefühl in der Flasche mglw. als Höhenpunkt dieser (psychotischen?) Selbst- wahrnehmung (vgl. 83 f.; Umkehrung der Wahrnehmungen im Vgl. mit den Studenten) Untertitel als „Märchen" benannte Erzäh- lung weist der Gattung gemäß zahlreiche phantastische Elemente auf, die mit der Realität interferieren: Die ambivalente Fi- gur des Archivarius Lindhorst Parallelexis- tenz als unter die Menschen verbannte Märchenfigur aus dem Elementargeister- Geschlecht der Salamander (sprechenden Tiere, exotische Pflanzen, drei Schlangen- Töchter), magische Kräfte, ist aber für die Erlösung seiner Familie auf Anselmus' Liebe zu Serpentina angewiesen. • Figur Äpfelweibs als Gegenspielerin Lind- horts und Anselmus' in diversen Gestalten und Gegenständen (Türklopfer (S. 20), Kaf- feekanne (S. 43, 85), weise Frau Rauerin alias Liese, Hexe mit schwarzen Zauber- künsten, die nach ihrer Niederlage im fina- len Kampf mit dem Archivarius als „gars- tige Runkelrübe" (S. 88) endet) ,,Punschgesellschaft" (S. 73; Alkoholgenuss als Katalysator für die Bürger, das Mär- chenhafte zu schauen) wichtige zitate Normalität für den bewusst eine Au- Benseiter-Existenz führenden Harry • Haller in der ,neutralen lauen Mitte' des Bürgerlichen (vgl. S. 72, 81) Magisches Theater ,nur für Verrückte" (43, 222), ist quasi psychoanalytischer Weg in die Tiefendimensionen des eigenen Ichs und dessen verdrängte Persönlichkeits- schichten; als ,,Schule des Humors" (S. 227) führt es in kleinen Scheinselbstmord" (ebd.), damit man die eigne Person nicht mehr ernst nimmt" und seine Persönlich- keitsbrille" (S. 228) wegwerfe. Setzt Gewalt- und erotische Phantasien frei. Abgrenzung der multiplen Persönlichkeit von der Schizophrenie (246) und (romanti- sche) Umdeutung von Verrücktheit als „Anfang aller Weisheit" - zum Anfang al- ler Kunst, aller Phantasie" (S. 247) Interferenz realer und phantastisch- psychischer Vorgänge; das Phantasti- sche markiert keinen transzendenten Bereich (im Gegensatz zu den anderen Texten, Goethe: Theodizee-Problema- tik, Hoffmann: Kunstreligion), sondern verweist auf die psychoanalytische Anthropologie (Freuds, v.a. C.G. Jungs). Märchenhafte geheimnisvolle Verbin- dungen: Aufscheinen des Portals in der alten Steinmauer mit der LeuchtIn- schrift „Magisches Theater" - Eintritt nicht für jedermann“ -„Nur für Ver- rückte" (S. 42 f, S.50), Jahrmarktsbüch- leins mit ,,Traktat vom Steppenwolf"; Wink des Plakatträgers auf das Wirts- haus, Zum schwarzen Adler, wo er Hermine trifft. Unterhaltung mit Goethe in einem surrealen Traum voller erotischer Sym- bolik (Skorpion als „Wappentier der Weiblichkeit und Sünde" (S. 123); Erscheinungen, Vi- sionen, Träume x ,,Fall ins Kristall": Existenz in de Phiole Traum und fantastische/wunderbare Er- scheinungen" als Zugang zum Reich der Poesie mit eigenem Wahrnehmungs- und Wirklichkeitspotential (zeitweise auch für Veronika, 61f.), in der bürgerlichen Sphäre Depotenzierung des Traums „Vision" von Atlantis (101) infolgedessen schwebend „Primel“ als phallisches Symbol (S. 127); ein ,,winziges Frauenbein auf [...] Samt" (S. 128) als Fetisch • Erweiterung der Erfahrung durch kör- perlichen Rausch (Tanz, Drogen, Ero- tik) Maskenball: ,,Alles war Märchen", darin Auflösung von Hallers Persönlichkeit, „Unio mystica der Freude" (S. 216) • Episoden mit phantastischen Visionen im ● Magischen Theater Traum als Ahnung eines irrealen Ideals (ähnlich dem Goldnen Topf) Traumgespräch mit Goethe im „Schwarzen Adler" (122-128), an das immer wieder erinnert wird. ● Visionen in der ,,Traumstunde" (258) im Magischen Theater als Wunschvor- stellungen des Unbewussten. Rauscherfahrung des Maskenballs als ● Traum Vergleichsapekte - Einsamkeit wichtige zitate Einsamkeit Einsamkeit bzw. Isolation des Pro- tagonisten Weltflucht bei aller Blödigkeit und zweifelhaften Verhal- tens Anselmus gesellschaftlich anerkannt (häu- figer Gast bei Paulmann, Kontakt zu Heer- brand) zunehmende Entfremdung (zwischenzeitliche Rückkehr unerachtet) durch die Arbeit bei Lindhorst und Beziehung zu Serpentina und schlussendlich Verschwinden in der märchenhaften Gegenwelt Atlantis. bewusste Isolierung in der Gesellschaft. In- tellektuelle Überlegenheit paart sich mit Depressivität und Todessehnsucht (die ihn, ähnlich wie Faust, fast zum Selbst- mord führt); weder in der nach außen hin von ihm verachteten, heimlich aber ver- missten Ordnung der wohlanständigen Bürgerwelt noch im orgiastischen Chaos der Halbwelt (das an die Walpurgisnacht erinnert) heimisch. Leben mit den „Unsterblichen" (insbeson- dere Mozart und Goethe) als elitäres Kon- zept mit fragwürdigen Konsequenzen (z.B. Abgrenzung genialer Ausnahmemenschen von der Masse der „Herdenmenschen“ (62), Abwertung der Demokratie (vgl. S. 85), Ge- waltphantasie wie in der Hochjagd auf Au- tomobile: ,Reduzieren der Überbevölke- rung durch wahllose Massenerschießun- gen (vgl. S. 230 ff)). Welt der Poesie als Gegenwelt, in die sich An- bewusste Weltflucht zu Beginn (Dach- selmus letztlich zurückzieht stube, Einsamkeit), die teilweise aufgeho- ben wird, aber sich in der Orientierung auf die „Unsterblichen" hin durchhält Vergleichsapekte - Figurenkonstellation Figuren teilweise als inkonsistente Erscheinun- gen, die keine Person i.e.S. verkörpern: Märchenfiguren haben eine nichtreale Doppelexistenz (Lindhorst, Serpentina, Rauerin, Kater, Papagei) Serpentina als abstrakte Konstruktion ohne Merkmale einer Person (Schlange, figura serpentinata) Frauenfiguren als Repräsentantinnen einer Sphäre: Figuren(konstella- tion) Die Konstellation von Protagonist und Antagonist Das Äpfelweib (die Hexe alias Frau Rauerin bzw. Liese) als Antagonistin Anselmus' wie auch des Archivarius Lindhorst; Märchenfigur, Prinzip des Bösen, der dunklen Magie (Verhinderung der Heirat mit serpentina zugunsten Veroni- kas) wichtige zitate Harry Haller als sein eigener Antagonist; innerer Grundkonflikt (womöglich ähnlich wie Mephisto). Konzept der multiplen Ich- Struktur (angelehnt an fernöstliche Mytho- logien sowie die Psychoanalyse nach C.G. Jung) wird Innerpsychisches zum wesentli- chen Schauplatz des Geschehens. Ausei- nandersetzung mit Dualismen („Zwei-See- len"-Thematik im Faust (vgl. S. 79; göttliche Idealen vs. animalische Triebe, Vernunft vs. Sinnlichkeit, Geist vs. Natur) als vereinfa- chendes Konzept ablehnend Figurenkonstruk- tion, Frage der Fi- gurenkonsistenz Frauenfiguren Verhältnis zu den Frauen Darstellung der Gesellschaft, Posi- tion des Protago- nisten ● Veronika diesseitig, als Figur ohne weiteres greifbar; auf Besitz und (spieß)bürgerliche Repräsentation aus (im Sinne der Zugehö- rigkeit zur bürgerlichen Sphäre Gretchen vergleichbar); Tochter des weltlichen Men- tors Paulmann; macht vorübergehend von schwarzer Magie Gebrauch • Serpentina als Figur kaum greifbar, dadurch jenseitig, vergeistigt, irreal; auf Phantasie aus; Tochter des geistigen Men- tors Lindhorst; Magie im Sinne von Inspi- ration • beide letztlich (im Gegensatz zu Gretchen, Hermine und Maria) unsinnlich. Anselmus zwischen zwei weiblichen Figu- ren, bis zum Ende schwankend und eher unselbständig; beiden gibt er ein Ehever- sprechen (8. bzw. 9. Vigilie) kaum erotische Beziehung • körperlich-diesseitige Liebe und platonisch ästhetisierte Liebe als zwei unvereinbare Möglichkeiten (auch realer (75) vs. imagi- närer Kuss (71)). Hermine als Hermaphrodit und Erinne- rungsfigur (Hermann) ● Hermine ambivalente, vereint die - in Hoffmanns Figurenkonzeption ge- trennten Bereiche des Wirklichen und des Phantastischen (Halbweltmi- lieu, Magisches Theater) versucht, dem verbitterten Intellektu- ellen Haller Lebensleichtigkeit zu ver- mitteln (darin ähnliche Funktion wie Mephisto bei Faust, allerdings als posi- tive weibliche Variante mit Geschlech- ter transzendierenden androgynen Zü- gen) und ihn aus seiner einsamen, weltfremden Gelehrtenexistenz (sein Zimmer erinnert an Fausts Studier- stube) zu befreien. Prostituierte Maria verschafft Haller Erfahrung erfüllender Sexualität; wird von Hermine instrumentalisiert (darin Gretchen ähnlich). Hermine als Lebenskünstlerin als Komplementär- oder Spiegelfigur bzw. Projektion von Harry Haller, verkör- pert, was ihm fehlt: Lebensfreude, Sinnlichkeit, Tanzen zu Unterhal- tungsmusik, Spiel, Humor. für HH die androgyne Wiedergängerin seiner eigenen Erfahrungen ihre Ermordung in der letzten Vision des Magischen Theaters als symboli- scher Akt dafür, dass er kein Alter Ego mehr benötigt, oder als unüberwun- dene Gewaltphantasie? Panorama der Großstadtgesellschaft bürgerliche Gesellschaft (Berufe, Karriere, Ge- selligkeit in Biergärten und Punschgesellschaft) (kleinbürgerliche Wohnverhältnisse, Gast- und Philister-Kritik vs. geheimer elitärer Be- häuser, Professor, Bälle) reich Lindhorsts Themen Fiktion und Reali- tät Bedeutung des Äs- thetischen Motive Zimmer und Räume Türen Vergleichsapekte - Themen/Motive Büsche, Bäume, Wald Schlange Spiegel Schwebezustand durch romantische Ironie; Ebenen lassen sich nicht klar identifizieren. In der 12. Vigilie wird der Erzähler selbst unzu- verlässig gemacht und als potentielle Märchen- figur markiert (u.a. gerade indem er durch den Brief Lindhorsts (97) seine Erzählung beglau- bigt) Welt der Poesie als Gegenwelt zum bürgerli- chen Diesseits, Mythos der romantischen Kunstreligion wird ironisiert (reine, weltabge- wandte, absolute Kunst Welt der Phantasie als Naturraum: Holund erbau als Ort der Vision und des Überganges in die Welt der Phantasie (hier mit Natur assoziiert) Räume des Bürgerlichen (Salon Paulmann) vs. Palmbibliothek, Stadtvilla, Meierhof als Räume des Phantastischen Tür als Zugang zum Phantastischen (Schwarzes Tür als Zugang zum Übersinnlichen/Unbe- Tor, Tür von Lindhorsts Villa) wussten (Pforte", ,,rätselhaften Spitzbo- gentür" (50) in der Mauer als Zugang zum Magischen Theater (vgl. auch 222 und die ,,vielen Logentüren" (225) dort), verschwin- det; ähnlich auch die ,,Saaltür" zum Tanzs- aal (122) als Tür zu Leben (132) Araukarie als „Kinderbaum" (37): Ur- sprünglichkeit, Reinheit, Ordnung, auch heilig. Wintergarten Lindhorsts als Zaubergarten Palmbäume der Bibliothek (jeweils mglw. Bele- bung durch Phantasie) Fiktionalisierung durch verschiedene Er- zähler (Vorwort, Aufzeichnungen, Tractat) Traum als Zugang zu einer eigentlicheren Wirklichkeit Schönheitslinie (Materialität der Schrift) Zauberspiegel als Kommunikationsmedium und magisches Mittel der Verzauberung des Anselmus Im Unterschied zu Anselmus wird das Äs- thetische nicht als Erlösung vom Realen zum Mythos verdichtet (Magisches Theater nur Mittel zum Zweck einer Entwicklung, die auf eine Realisierung aller Persönlich- keitsaspekte angelegt ist) wichtige zitate Enge des gemieteten Zimmers im bürgerli- chen Wohnhaus Erscheinung Serpentinas und ihrer Symbol des „tollen Traumparadies[es]" Schwerstern: Verführung, Sehnsucht; Schlange (215) des Maskenballs als Bedrohung (Verwandlung der Klingel- schnur) Spiegel als Symbol der Selbsterkenntnis für Haller („Tractat" im Ganzen ein Spiegel, 74; Hermine als Spiegel 140 f., Taschenspiegel Pablos 224, 227, Spiegelung der vielen Iden- titäten 228 f., Zertreten des Spiegels 266 f.) Schreiben Mythos Exotik Musik ● Lachen, Humor ● Rausch, Orgie, Biergärten mit Doppelbier, Schlampampen" Fest, Drogen und Geselligkeit als (Ab)Weg in die bürgerliche Wirtshäuser Gesellschaft Unterhaltung, Zer- Punschgesellschaft als Einbruch des Phantasti- streuung schen in die bürgerliche Welt Wirtshaus in der 3. Vigilie (erster Teil der Atlan- tismythe) markiert Raum der Sehnsucht und des Ideals (Garten mit Palmen und exotischer Flora und Fauna, Palmbibliothek, Garten in Atlantis) Schreiben als zentrales Motiv: Entwicklung vom Abschreiben bis hin inspirierten Schreiben; Lesbarkeit vs. Hieroglyphe, Per- gamentrolle als Naturzeichen (65), Weg ins Phantastische Atlantismythe als Geschichte der Märchen- welt Goldner Topf als romantisches und roman- tikkritisches Märchen, dessen Status (Fik- tionalität) gezielt in der Schwebe gehalten wird. wichtiges Motiv Gesang,,,Kristallglocken" als Mittel mit magischer Wirkung und als Sprache der Poesie (Holunderbaum, „liebliche[] Klän- gen" (63) Serpentinas in der Palbibliothek, die ,,sonderbar metallartig tönende Stimme des Archivarius Lindhorst" (25), „holdselige Harfentöne" in Atlantis (99)) meist Verlachen (oft des Phantastischen) Schreiben Goethes als Versuch, den Augen- blick festzuhalten, ist unaufrichtig (125) Manuskript Hallers als authentische ,,Dich- tung" (29), „wunderlichen, zum Teil krank- haften, zum Teil schönen und gedanken- vollen Phantasien" (darin de Schreiben im Goldnen Topf vergleichbar) und sind „ein Dokument der Zeit" (30) Mythos als fiktive Vereinfachung (H.s dua- listische Anthropologie ,lediglich eine ver- einfachende Mythologie" (74 f.), muss zu- gunsten der Einsicht in die multiple Per- sönlichkeit überwunden werden. Hermine als „letzte Figur meiner tausend- gestaltigen Mythologie" (260) wird getötet → Steppenwolf als Anti-Mythos sexuelle Rauscherlebnisse mit Maria wie auch Maskenball als Zugang zum Leben und als uni mystica, als Erfahrungen der Entindividuation, die den Weg zur Über- windung des alten Ichs weisen markiert Raum der Sehnsucht und des Le- bens (Exotik Pablos, ,,Negerhaftigkeit“ der Musik, aufrichtig, aber Gegensatz zu „wirk- licher Musik" (50), mglw. auch Araukarie) zentrales Motiv • Musik und Konzerterfahrungen als In- spirationsquelle. (Romantisches) Ideal der absoluten Musik als ,,Sprache ohne Worte, welche das Unaussprechliche sagt, das Ungestaltbare darstellt" (174); Mozart und Bach als Vertreter der „Un- sterblichen". H. ,,kann nicht lachen" (161), kommt erst über das Lachen der Unsterbli- chen" als überzeitlichem, götterglei- chen Lachen ,ohne Gegenstand", reine ,,Helligkeit" (198) ➜ „das helle, fremd- artige Lachen" im Magischen Theater (225) als Schule des Humors" (227), „Gelächter des Jenseits" (276, auch 261). Theorie des Humors (72 f.): Humor versöhnt ,[i]n seiner imaginären Sphäre" Pole, insb. Bürgerlichkeit und Steppenwolfdasein, und ist darin ,,ei- genste und genialste Leistung des Men- schentums". Vergleichsapekte - Kontexte Kontexte Übergeord- nete Aspekte; das Werk im epochalen Kontext wichtige zitate 1814 erstmals erschienen, zweite überarbeitete Auflage 1819 Der goldne Topf als Märchen aus der neuen Zeit wie kaum ein anderes Werk die Epoche der Romantik: Poetisierung der Welt; ,,Nach innen geht der geheimnisvolle Weg. In uns, oder nir- gends ist die Ewigkeit mit ihren Welten, die Vergangenheit und Zukunft." (No- valis) 4; Reich der Phantasie, erschlossen durch die Poesie, wird zur - oft genug real erscheinenden - Gegenwelt. - ge- Relativierung und Brechung der märchen- haften Utopie durch romantische Ironie (v.a. auch Ebene des Erzählens) und Hu- mor. Das Wunderbare des Märchens ist rade nicht losgelöst von der Alltagswirk- lichkeit, sondern darin verankert (poetolo- gisches Prinzip aus Die Serapionsbrüder: ,,Ich meine, daß die Basis der Himmelslei- ter, auf der man hinaufsteigen will in hö- here Regionen, befestigt sein müsse im Le- ben, so daß jeder nachzusteigen vermag."5) 1927 erschienen (Weimarer Republik) Sonderstellung im Werk (Radikalität der Hauptfigur, das Zeitkolorit, die mehrperspektivische Komposition so- wie die nicht nur neoromantisch affi- zierte, sondern gleichfalls der Neuen Sachlichkeit verpflichtete Sprachge- staltung). Enormer Erfolg des Romans insbesondere bei jugendlichen Lesern im Verlauf der Rezeptionsgeschichte (auch international, z.B. Hesse-Boom in den USA ab den 1960er Jahren im Kontext der Hippie-Bewegung). Modernität: pazifistische Einstellung des Protagonisten, die Anwendung neuerer psychoanalytischer Erkennt- nisse im Blick auf seelische Konflikte sowie die offene Darstellung sexueller Vielfalt. Andererseits aber deutliche Kritik an den technischen Errungen- schaften der Moderne sowie kulturpes- simistischen Ansichten zur modernen Massenkultur und Abwertung des de- mokratischen Majoritätsprinzips.