Die Kunst der Täuschung: Eine Analyse von Felix Krull und Karl Rossmann
Die Entwicklung der Hauptfigur Felix Krull wird maßgeblich durch frühe Einflüsse geprägt. Sein Pate, der Professor, erkennt schon in jungen Jahren Felix' besondere Begabung und verleiht ihm den bezeichnenden Namen "Kostümkopf". Diese frühe Charakterisierung deutet bereits auf Felix' spätere Entwicklung zum Hochstapler hin. Im Gegensatz dazu steht Karl Rossmann aus dem Romanfragment "Der Verschollene", der ohne mentorhafte Führung nach Amerika geschickt wird.
Definition: Der Begriff "Kostümkopf" charakterisiert Felix Krulls außergewöhnliche Fähigkeit, in verschiedene Rollen zu schlüpfen und diese überzeugend zu verkörpern.
Warum ist Felix Krull ein Hochstapler? Die Antwort liegt in seiner Kindheit. Schon früh wird sein Talent zum Rollenspiel von Familie und Umfeld gefördert. Bei einem Urlaub gibt er sich beispielsweise als Stargeiger aus, obwohl er das Instrument nicht beherrscht. Diese frühen Erfahrungen der Täuschung werden zu einem fundamentalen Teil seiner Persönlichkeit. Er perfektioniert seine Fähigkeit, verschiedene Charaktere zu verkörpern, bis zur Meisterschaft.
Ist Felix Krull ein Narzisst? Seine intensive Beschäftigung mit verschiedenen Rollen und die Perfektion ihrer Darstellung deuten auf narzisstische Züge hin. Er entwickelt eine besondere Freude daran, andere zu täuschen und in immer neue Identitäten zu schlüpfen. Selbst das Simulieren von Krankheiten wird für ihn zu einer Kunstform, die er mit Hingabe praktiziert.