Aufzug 4, Szene 2: Wendepunkt im Kampf um die Freiheit
In dieser zentralen Szene spitzt sich der Konflikt zwischen dem Schweizer Volk und den tyrannischen Herrschern dramatisch zu. Auf dem Platz in Altdorf lässt Landvogt Gessler seinen Hut auf eine Stange stecken, den alle Passanten grüßen müssen - eine demütigende Geste der Unterwerfung.
Highlight: Diese Szene markiert einen Wendepunkt, als Wilhelm Tell sich weigert, den Hut zu grüßen und damit offen Widerstand leistet.
Als Strafe für seine Missachtung wird Tell vor eine grausame Wahl gestellt: Er muss einen Apfel vom Kopf seines eigenen Sohnes schießen, um beider Leben zu retten. Tell meistert diese Prüfung mit Geschick, offenbart aber, dass er einen zweiten Pfeil für Gessler bereitgehalten hatte, falls er seinen Sohn getroffen hätte. Daraufhin lässt Gessler Tell verhaften.
Quote: "Der zweite Pfeil wäre für Euch gewesen, wenn ich mein Kind getroffen hätte."
Parallel dazu versammeln sich Verschwörer aus Uri, Schwyz und Unterwalden zum Rütlischwur, um die Vertreibung der habsburgischen Besatzer zu planen. Der sterbende Attinghausen mahnt zur Einigkeit im Kampf gegen den Kaiser.
Vocabulary: Rütlischwur - Ein historischer Eid, der die Gründung der Schweizer Eidgenossenschaft symbolisiert.
Die Szene endet mit einem Hoffnungsschimmer, als Rudenz, Attinghausens Neffe, sich auf die Seite des Volkes stellt und den Verschwörern seine Unterstützung zusichert.