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16.2.2022
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Charakterisierung - Woyzeck Das Drama ,,Woyzeck" von Georg Büchner, das 1875 zu Teilen und 1878 vollständig veröffentlicht wurde, handelt von dem Soldaten Franz Woyzeck, der auf Grund seines niederen Gesellschaftsstandes von seinen Mitmenschen ausgenutzt wird, was ihn letztendlich zu der Ermordung seiner Freundin Marie treibt. Nachfolgend wird die Figur des Franz Woyzecks charakterisiert. Franz Woyzeck gehört als armer, einfacher Soldat der unteren Gesellschaftsschicht an und teilt sich demnach mit seinem Kameraden Andres ein Zimmer in der Kaserne (Vgl. Szene 13). Zudem leidet er unter Wahnvorstellungen und Verfolgungsängsten (Vgl. Szene 1, Z. 24) und sieht stets ,,verhetzt' (Szene 5, Z. 32) aus. Sein Verhalten ist abhängig von der Person, mit der er sich umgibt: So verhält er sich dem Hauptmann gegenüber respektvoll und untergeordnet, da er dessen Worten zustimmt (Vgl. Szene 5, Z. 3) und ihn rasiert (Vgl. Szene 5). Obwohl dieser ihn verspottet (Vgl. Szene 9, Z. 22 ff), agiert Woyzeck verschlossen und achtungsvoll. Dennoch behauptet er seinen Standpunkt, indem er sich verteidigt ,,ein armer Kerl zu sein" (Szene 5, Z. 29), was akzentuiert, dass er sich nicht alles gefallen lassen will, sondern den Wunsch hat aus seiner Unmündigkeit auszubrechen. In Konversationen mit dem Doktor verhält er sich ebenfalls respektvoll und führt seine Gedanken frei aus. Dieser entwürdigt ihn, indem er ihn entgegen seiner Bitten weiter als Versuchsobjekt für...
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eine Erbsen-Diät ausnutzt, die zu Wahnvorstellungen und Halluzinationen führt, da er weiß, dass Woyzeck das Geld benötigt. Die Beziehung hebt hervor, in welche Abhängigkeit Woyzeck sich auf Grund seiner Armut begeben und was er über sich ergehen lassen muss. Er behauptet seinen Standpunkt, indem er den Doktor bittet, das Experiment abzubrechen (Vgl. Szene 18), aber er kann sich auf Grund seines unterlegen Standes nicht durchsetzen und wird von dem Doktor öffentlich vorgeführt (Vgl. Szene 18), welcher ihn zusätzlich seine intellektuelle Überlegenheit spüren lässt (Vgl. Szene 8). Mit seinem unehelichen Sohn Christian hat er hingegen ein gestörtes Verhältnis, denn obwohl er nicht viel Zeit hat und diesen deshalb ,,nicht einmal angucken (kann)" (Szene 2, Z. 10 f) will er für ihn sorgen und Geld verdienen (Vgl. Szene 8, Z.30). Außerdem verteidigt er ihn gegenüber dem Hauptmann, dass Gott ihn nicht abweisen wird (Vgl. Szene 8, Z.1-5). Das betont, wie fürsorglich und liebend er tatsächlich ist. Am Ende des Dramas muss er Christian allerdings mit Karl gehen lassen (Szene 27, Z. 16), da dieser nichts mit ihm zu tun haben will (Vgl. Szene 27, Z.9). Auch in dieser Situation kommt ihm erneut zu Schaden, dass er als Soldat nicht genug Zeit hat, um seinen Sohn glücklich zu stellen. Dennoch will er das Beste für diesen und zeigt sich selbstlos und altruistisch. Mit seinem Kameraden Andres kann Woyzeck am freiesten und ehrlichsten reden, da dieser als einfacher Soldat ebenfalls einer unteren Gesellschaftsschicht angehört, wobei er diesen oftmals unterbricht (Vgl. Szene 1, Z. 9) und nachts aufweckt (Vgl. Szene 13), was der Grund für Andres Bedenken ihm gegenüber ist. In dieser Beziehung verhält Woyzeck sich ehrlich und authentisch, wobei er auch seine Wahnvorstellungen nicht versteckt. Auch gegenüber seiner Freundin Marie äußerst Woyzeck sich frei über seine Halluzinationen (Vgl. Szene 2, Z. 2), die diese beunruhigen (Vgl. Szene 2, Z. 10). Außerhalb des Kasernenlebens hält er sich zudem meist bei Marie auf, wodurch betont wird, wie wichtig sie ihm ist. Allerdings verrät Marie die Beziehung zu ihm aus dem Bedürfnis nach materieller (Vgl. Szene 3) und sozialer (Vgl. Szene 2, Szene 6) Kompensation, indem sie ihn mit dem Tambourmajor betrügt, wobei sie ihre Untreue verleugnet (Vgl. Szene 4, Szene7). Woyzecks Haltung gegenüber Marie ändert sich im Laufe des Dramas: So vertraut er ihr zu Beginn und lässt trotz Verdachts davon ab weiter nachzuforschen (Vgl. Szene 4, Z.24-29). In Folge von Misstrauen erweckenden Ereignissen, fängt er allerdings an die Wahrheit suchen und erkennt, dass Marie ihn mit dem Tambourmajor betrügt (Vgl. Szene 12, Z.8 f). Dies resultiert bei Woyzeck im Zusammenhang mit seiner Mangelernährung bei Woyzeck in Träumen und Stimmen Marie umzubringen (Vgl. Szene 13 Z. 5-9), welchen er schlussendlich folgt. Der Tambourmajor nutzt seine gesellschaftliche Überlegenheit aus, um in die Beziehung zwischen Marie und Woyzeck einzubrechen (Vgl. Szene 3, Szene 4, Szene 6, Szene 11) und in der direkten Konfrontation demütigt er Woyzeck (Vgl. Szene 14). Der Tambourmajor verkörpert das Gegenteil Woyzecks, weshalb dieser sich ihm gegenüber kurz angebunden und unhöflich verhält (Vgl. Szene 14, Z. 25). Über sich selbst sagt Woyzeck aus, dass er tugendhafter wäre, ,,wenn er mehr Geld hätte" (Vgl. Szene 15, Z. 25 ff) und dass er lediglich ein armer Soldat ist, der kein Geld zum heiraten hat (Vgl. Szene 5, Z. 9). Das zeigt, dass er klug und sich seiner Rolle in der Gesellschaft bewusst ist, da er die Wichtigkeit des Geldes versteht und sich ihr fügt. Dass er sein erspartes Geld an Marie und Christian weitergibt, stellt ihn außerdem als fürsorglich und aufopfernd dar. Im Laufe des Dramas wird er von immer mehr Personen belogen, ausgenutzt, vorgeführt und betrogen, wodurch seine Hilflosigkeit betont wird. Zusammenfassend ist Franz Woyzeck ein von Emotionen geleitetes Opfer der Gesellschaft, welches mit der Ermordung seiner Freundin versucht aus seiner hilflosen Unfähigkeit zu handeln auszubrechen.