Charakterisierung - Woyzeck
Franz Woyzeck ist die tragische Hauptfigur in Georg Büchners gleichnamigem Drama. Als armer Soldat der unteren Gesellschaftsschicht teilt er sich ein Zimmer mit seinem Kameraden Andres in der Kaserne Vgl.Szene13.
Wesentliche Charaktereigenschaften Woyzecks:
- Leidet unter Wahnvorstellungen und Verfolgungsängsten Vgl.Szene1,Z.24
- Erscheint stets "verhetzt" Szene5,Z.32
- Respektvoll und untergeordnet gegenüber Vorgesetzten
- Trotz Unterordnung versucht er, seine Würde zu bewahren
- Fürsorglich gegenüber seinem unehelichen Sohn Christian
Schlüsselaspekt: Woyzecks Verhalten ändert sich je nach Gesprächspartner. Dies zeigt seine Anpassungsfähigkeit, aber auch seine gesellschaftliche Unterdrückung.
Seine Beziehung zum Hauptmann ist von Respekt und Unterordnung geprägt. Woyzeck:
- Stimmt den Worten des Hauptmanns zu Vgl.Szene5,Z.3
- Rasiert ihn dienstbeflissen Vgl.Szene5
- Erduldet Verspottungen Vgl.Szene9,Z.22ff
- Verteidigt sich dennoch gelegentlich: "ein armer Kerl zu sein" Szene5,Z.29
Mit dem Doktor ist das Verhältnis ähnlich problematisch:
- Wird als Versuchsobjekt für eine Erbsen-Diät missbraucht
- Diese Diät führt zu Halluzinationen und Wahnvorstellungen
- Bittet vergeblich um Abbruch des Experiments Vgl.Szene18
- Wird öffentlich vorgeführt und gedemütigt Vgl.Szene18
- Erfährt die intellektuelle Überlegenheit des Doktors Vgl.Szene8
Die Beziehung zu seinem Sohn Christian zeigt Woyzecks fürsorgliche Seite:
- Hat kaum Zeit für ihn: "nicht einmal angucken kann" Szene2,Z.10f
- Will dennoch für ihn sorgen und Geld verdienen Vgl.Szene8,Z.30
- Verteidigt ihn gegenüber dem Hauptmann Vgl.Szene8,Z.1−5
- Muss am Ende zusehen, wie sein Sohn mit Karl geht Szene27,Z.16
Mit seinem Kameraden Andres kann Woyzeck am offensten reden, da dieser ebenfalls der unteren Gesellschaftsschicht angehört. Hier zeigt er sein authentisches Selbst, einschließlich seiner Wahnvorstellungen.