Georg Büchner und sein Werk Woyzeck gehören zu den bedeutendsten Beiträgen der deutschen Literatur des 19. Jahrhunderts.
Woyzeck erzählt die tragische Geschichte eines armen Soldaten, der von der Gesellschaft ausgebeutet und gedemütigt wird. Die zentrale Figur Marie, Woyzecks Geliebte, wird als komplexer Charakter dargestellt. Ihre Beziehung zum Tambourmajor und ihre zunehmende Emanzipation von Woyzeck sind wichtige Handlungselemente. Die Kommunikation zwischen Woyzeck und Marie ist von Missverständnissen und sozialen Spannungen geprägt. Maries Charakter zeigt sich in ihrer Sehnsucht nach einem besseren Leben, was sich in ihrer Affäre mit dem Tambourmajor manifestiert.
Parallel dazu steht Der Hessische Landbote, Büchners revolutionäre Flugschrift, die die soziale Ungerechtigkeit seiner Zeit anprangert. Die Argumentationsstruktur des Textes basiert auf eindringlichen Bildern und statistischen Fakten, die das Elend der hessischen Bauern dokumentieren. Büchners politische Einstellung war stark von demokratischen und sozialistischen Ideen geprägt, was sich in beiden Werken widerspiegelt. Sein Menschenbild war von tiefer Empathie für die Unterdrückten gekennzeichnet. Die Verbreitung des Hessischen Landboten erfolgte im Geheimen durch ein Netzwerk von Vertrauenspersonen. Büchners früher Tod durch Typhus (Georg Büchners Todesursache) im Alter von 23 Jahren beendete sein vielversprechendes literarisches Schaffen. Seine Familie, besonders sein Vater, der als Arzt tätig war, hatte großen Einfluss auf seine intellektuelle Entwicklung. Die verwendeten Stilmittel in beiden Werken - von der drastischen Bildsprache des Landboten bis zur fragmentarischen Form des Woyzeck - zeigen Büchners innovative literarische Kraft.