Fatalismus, Nihilismus und die Aufklärung
Der Fatalismus ist eine Weltanschauung, die von der Lenkung einer göttlichen Schicksalsmacht ausgeht, der man nicht entrinnen kann. Diese fatalistische Einstellung führt dazu, dass Menschen glauben, sie könnten selbst nichts an ihrem Schicksal ändern - ein zentrales Thema in Büchners "Woyzeck".
Im Gegensatz dazu stehen die Theorien der Aufklärung, die die "selbst verschuldete Unmündigkeit" bekämpfen wollen. Diese Unmündigkeit entsteht durch das Unvermögen, den eigenen Verstand zu benutzen - meist aus Bequemlichkeit. Mit dem Aufruf "Sapere aude!" (Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!) steht die Aufklärung im direkten Gegenteil zum Fatalismus und Determinismus in "Woyzeck".
Der Nihilismus, besonders wie von Nietzsche geprägt, bedeutet die bedingungslose Verneinung bestehender Anschauungen und Glaubenssysteme. Er verneint die Gültigkeit von Werten und führt oft zur Überzeugung von der Sinnlosigkeit alles Bestehenden. In der Psychologie wird der Nihilismus oft mit Depression in Verbindung gebracht.
Merke dir: Während berühmte Nihilisten wie Nietzsche den Verlust traditioneller Werte diagnostizierten, sahen sie darin auch die Chance für neue Werte. Der Ausspruch "Gott ist tot" ist eines der bekanntesten Nihilismus Zitate und drückt den Verlust traditioneller moralischer Autoritäten aus.