"Unter der Drachenwand" ist ein bedeutender Roman von Arno Geiger, der während des Zweiten Weltkriegs spielt und die Geschichte des verwundeten Soldaten Veit Kolbe erzählt.
Der Roman spielt hauptsächlich im österreichischen Dorf Mondsee, das unter dem markanten Drachenwand-Massiv liegt. Die Figurenkonstellation dreht sich um den Protagonisten Veit Kolbe, der nach einer schweren Kriegsverletzung in Mondsee Zuflucht sucht. Dort entwickelt sich eine komplexe Beziehung zu Margot, einer jungen Frau aus Darmstadt, und zur einheimischen Margot. Der historische Kontext des Romans ist geprägt von den letzten Kriegsjahren 1944/45, wobei die Auswirkungen des Krieges auf die Zivilbevölkerung und die psychologischen Folgen für die Soldaten eindringlich dargestellt werden.
Die erzählerische Struktur des Romans ist vielschichtig und wird durch verschiedene Perspektiven und Erzählformen bereichert. Neben der Haupthandlung um Veit Kolbe gibt es Briefe, Tagebucheinträge und andere dokumentarische Elemente, die ein umfassendes Bild der Kriegszeit vermitteln. Besonders bemerkenswert ist die detaillierte Charakterentwicklung der Hauptfiguren und die präzise Darstellung der damaligen Lebensverhältnisse. Der Roman thematisiert zentrale Fragen nach Schuld, Verantwortung, Liebe und Überleben in Kriegszeiten. Die Analyse des Werks zeigt, wie Geiger historische Fakten mit persönlichen Schicksalen verwebt und dabei ein authentisches Zeitporträt schafft. Die verschiedenen Kapitel bauen aufeinander auf und entwickeln eine zunehmende emotionale Tiefe, die den Leser tief in die Geschichte hineinzieht.