Mariams Erziehung und ihre Rolle in der Geschichte
In "She Shall Not Be Moved" erzieht die Erzählerin ihre Tochter Mariam zu einer höflichen und respektvollen Person. Obwohl zwei Frauen sich unhöflich verhalten und den Platz für einen Kinderwagen besetzen, bezeichnet Mariam sie dennoch als "those two ladies". Mariam zeigt sich außerdem selbstlos und widerstandsfähig, indem sie bereit ist, ihren eigenen Sitzplatz aufzugeben, damit eine somalische Frau Platz findet.
Die Erzählerin hat ihrer Tochter beigebracht, gegen Unrecht aufzustehen und sich gegen Mobbing zu wehren - egal ob sie selbst oder andere betroffen sind. Sie hat Mariam auch vermittelt, dass man für seine Rechte auf freie Meinungsäußerung und Glaubensfreiheit dankbar sein sollte, diese aber auch verteidigt werden müssen. Die Verwirrung entsteht, als die Mutter plötzlich entgegen dieser Werte handelt und Mariam zwingt, still zu sein.
Mariams Rolle in der Geschichte ist vielschichtig. Einerseits repräsentiert sie das Gewissen der Erzählerin, die eigentlich weiß, dass sie für die somalische Frau eintreten sollte. Wenn Mariam ihre Mutter anstupst und zum richtigen Handeln drängt, spiegelt dies das innere Gewissen wider, das die Mutter beschämt fühlen lässt. Andererseits dient Mariam als Kontrastfigur für den Leser - ihr Verhalten zeigt, wie die Erzählerin eigentlich handeln sollte.
Denkanregung: Wie oft erleben wir diesen Widerspruch zwischen den Werten, die wir anderen (besonders Kindern) predigen, und unserem eigenen Verhalten in schwierigen Situationen?
Die Interaktion zwischen Mariam und ihrer Mutter verdeutlicht letztendlich den Kontrast zwischen einer guten Erziehung mit starken moralischen Werten und dem tatsächlichen Verhalten im Erwachsenenalter, wenn wir mit unbequemen Situationen konfrontiert werden.