George Orwell's "Shooting an Elephant"
"Shooting an Elephant" handelt von einem britischen Polizeibeamten in Burma (Orwell selbst), der von der einheimischen Bevölkerung gehasst wird, weil er das britische Empire repräsentiert. Die Burmesen verspotten und belästigen ihn bei jeder Gelegenheit, was seine komplizierte Position als Vertreter der Kolonialmacht verdeutlicht.
Die Kurzgeschichte stellt eine scharfe Kritik am Imperialismus dar. Orwell zeigt die ironische Wahrheit, dass der Imperialismus weder den Imperialisten noch den kolonisierten Ländern nützt. Der Erzähler wird zum Gefangenen der Erwartungen der Menge, als er gezwungen ist, einen Elefanten zu töten, obwohl er es nicht will.
Der Elefant symbolisiert in der Geschichte mehrere Aspekte: Einerseits repräsentiert er die kolonisierten Völker, deren Freiheit eingeschränkt ist und die nur als Reaktion auf ihre Unterdrückung rebellisch werden. Andererseits kann er auch als Symbol für das britische Empire selbst interpretiert werden – einst mächtig, aber im Niedergang begriffen.
Wichtig zu verstehen: Die situationsbezogene Ironie in der Geschichte liegt darin, dass "wenn der weiße Mann zum Tyrannen wird, zerstört er seine eigene Freiheit" – ein zentrales Argument gegen den Kolonialismus in Orwells Text.
Die deutschen Interpretationen des Textes sind vielfältig. Einige sehen den sterbenden Elefanten als Symbol für das langsam untergehende britische Weltreich. Die Freude der Einheimischen über den Tod des Elefanten und ihre Nutzung seines Fleisches könnte symbolisch für die Vorteile stehen, die nach dem Ende der Kolonialherrschaft übrigbleiben (Infrastruktur, Bildungssystem etc.). Andere kritisieren diese Sichtweise und betonen, dass die Kolonialmacht das Land ausbeutete und die einheimische Bevölkerung von technologischem Wissen ausgeschlossen war.
Die Argumente für und gegen das Töten des Elefanten in der Geschichte spiegeln die komplexen moralischen Fragen wider, die der Imperialismus aufwirft. Der Erzähler fühlt sich gezwungen, den Elefanten zu erschießen, nicht weil es richtig ist, sondern weil er vor der Menge seine vermeintliche Autorität nicht verlieren will.