Albert Bandura: Leben und Werk
Albert Bandura, geboren am 4. Dezember 1925 in Mudare, Kanada, ist eine Schlüsselfigur in der Entwicklung der sozial-kognitiven Lerntheorie. Trotz eingeschränkter Bildungsmöglichkeiten in seiner Heimat entwickelte er früh die Fähigkeit zum unabhängigen und selbstständigen Lernen, was ihm in seiner späteren Karriere sehr zugute kam.
Highlight: Banduras akademischer Werdegang ist beeindruckend:
- 1949: Bachelor in Psychologie (University of British Columbia, Kanada)
- 1951: Master in Psychologie (University of Iowa)
- 1952: Doktortitel in Psychologie (University of Iowa)
- 1953 bis heute: Professur an der University of Iowa
Bandura wurde 1974 zum Präsidenten der American Psychological Association ernannt, was seine herausragende Stellung in der Psychologie unterstreicht. Seine Arbeit wurde stark beeinflusst von Forschern wie Clark L. Hull, Neal E. Miller und Kenneth Wartenbee Spence.
Quote: "Nachgeahmt wird nicht, weil die Imitation an sich als befriedigend erlebt wird, sondern weil man Anlass sieht weitere positive Handlungsfolgen der Nachahmungshandlung zu erwarten. Dies ist der Grundgedanke von Banduras Konzeption."
Diese Aussage fasst den Kern von Banduras Theorie zusammen und zeigt, dass Nachahmung nicht um ihrer selbst willen geschieht, sondern aufgrund erwarteter positiver Konsequenzen.
Das Bobo Doll Experiment, auch bekannt als Rocky Experiment, wurde um 1960 entwickelt und ist eine der wichtigsten Studien zum Beobachtungslernen bzw. Modellernen. Die Studie untersuchte, wie Kinder aggressives Verhalten durch Beobachtung und Nachahmung erlernen.
Vocabulary: Beobachtungslernen: Eine Form des Lernens, bei der ein Individuum durch die Beobachtung des Verhaltens anderer und der Konsequenzen dieses Verhaltens neue Verhaltensweisen erlernt oder bestehende modifiziert.
Die Ergebnisse des Experiments zeigten, dass Kinder aggressives Verhalten nachahmen, wenn sie es beobachten, und dass diese Nachahmung durch Belohnungen verstärkt werden kann. Dies hat weitreichende Implikationen für das Verständnis von Lernprozessen und die Entwicklung von Erziehungsmethoden.