Medizinethik am Lebensanfang
Die Medizinethik stellt uns vor die grundlegende Frage: Ab wann besteht eine Schützenswürdigkeit menschlichen Lebens? Diese Frage ist eng mit Kants Ethik und dem moralischen Gesetz verbunden.
Vier Prinzipien der Medizinethik:
- Respekt vor der Autonomie des Patienten
- Fürsorge und Hilfeleistung
- Nicht-Schaden (Nutzen von Therapie)
- Gleichheit und Gerechtigkeit
Bei verschiedenen medizinischen Verfahren stellen sich ethische Fragen:
In-vitro-Fertilisation (IVF):
Befruchtung von Eizellen im Reagenzglas, dann Einpflanzung in die Gebärmutter. Nach deutschem Recht erlaubt.
Präimplantationsdiagnostik (PID):
Untersuchung eines IVF-Embryos vor Einpflanzung. Nur bei hohem Risiko für Erbkrankheiten zulässig.
Pränataldiagnostik (PND):
Untersuchung eines Fötus vor der Geburt. Ethisch umstritten, wenn zur Feststellung von Behinderungen.
Die SKIP-Argumente für den Schutz menschlichen Lebens:
- Spezies-Argument: Als Mitglied der Spezies Mensch besitzt jeder Embryo Würde
- Kontinuitäts-Argument: Die Entwicklung verläuft ohne moralrelevante Einschnitte
- Identitäts-Argument: Embryonen sind moralisch identisch mit erwachsenen Menschen
- Potenzialitäts-Argument: Das Potenzial zur Entwicklung ist schützenswert