Hannah Arendt (1906-1945)

Hannah Arendt entwickelte einflussreiche Theorien zu Politik, Freiheit und menschlichem Handeln. Ihre Konzepte sind besonders relevant für das Ethik Abitur Hessen 2024.

Zentrale Ideen:

• Freiheit und Unfreiheit erfahren wir nur in Bezug auf andere, im politischen Bereich
• Politik und Freiheit bedingen einander
• Der Mensch ist ein Gemeinschaftswesen, das allein nicht überleben kann
• Freiheit beginnt erst mit dem Handeln

Definition: Vita activa - Arendts Konzept der drei menschlichen Grundtätigkeiten: Arbeiten, Herstellen und Handeln.

Arendt unterscheidet drei Grundtätigkeiten des Menschen:

1. Arbeiten: Biologischer Prozess zur Sicherung des Lebensunterhalts
2. Herstellen: Produktion von dauerhaften Dingen, Schaffung einer künstlichen Welt
3. Handeln: Politisches und kommunikatives Zusammenwirken von Menschen

Highlight: Für Arendt ist die Pluralität der Menschen - ihre Gleichheit und Verschiedenheit - die Grundbedingung für Politik, Handeln und Sprechen.

Arendts Menschenbild:

• Der Mensch ist ein soziales Wesen, das auf Pluralität angewiesen ist
• Sprechen und Handeln zeigen die Einzigartigkeit jedes Menschen
• Politisches Handeln ist notwendig für Gerechtigkeit und Freiheit

Diese Konzepte sind wichtig für die mündliche Prüfung Ethik Abitur und bieten eine Grundlage für Diskussionen über Politik und menschliches Zusammenleben.

Sigmund Freud (1856-1939)

Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse, entwickelte einflussreiche Theorien über die menschliche Psyche, die auch für das Ethik Abitur Hessen 2023 relevant sind.

Freuds Strukturmodell der Psyche:

1. Es (Id): Unbewusster Teil der Psyche, Sitz der Triebe und Instinkte
2. Ich (Ego): Vermittelt zwischen Es, Über-Ich und Realität
3. Über-Ich (Superego): Moralische Instanz, internalisierte gesellschaftliche Normen

Definition: Psychoanalyse - Von Freud entwickelte Methode zur Untersuchung und Behandlung psychischer Störungen durch Bewusstmachung unbewusster Konflikte.

Freuds Triebtheorie:

• Libido: Sexualtrieb als zentrale Antriebskraft menschlichen Verhaltens
• Todestrieb (Thanatos): Gegenspieler des Lebenstriebs, Tendenz zur Selbstzerstörung

Highlight: Freud sah den Menschen als von unbewussten Trieben und Konflikten gesteuert, was unser Verständnis von Moral und Ethik beeinflusst.

Freuds Theorien haben weitreichende Implikationen für die Ethik:

• Infragestellung der Willensfreiheit durch unbewusste Einflüsse
• Betonung der Rolle frühkindlicher Erfahrungen für die Moralentwicklung
• Analyse moralischer Konflikte als Ausdruck innerer psychischer Spannungen

Diese Konzepte sind wichtig für Diskussionen über menschliches Verhalten und moralische Entscheidungen in der mündlichen Prüfung Ethik Abitur.