Utilitarismus - Grundlagen und Vertreter
Der Utilitarismus ist eine ethische Theorie, die auf dem Prinzip der Nützlichkeit basiert. Diese Moralphilosophie bewertet Handlungen danach, wie viel Glück oder Nutzen sie für möglichst viele Menschen erzeugen. Das lateinische Wort "utilis" bedeutet "nützlich" und bildet die Grundlage dieser Denkrichtung.
Definition: Der Utilitarismus ist eine ethische Theorie, die das größte Glück für die größte Zahl von Menschen als moralischen Maßstab nimmt.
Der wichtigste frühe Vertreter des Quantitativen Utilitarismus war Jeremy Bentham 1748−1832. Er entwickelte fünf zentrale Prinzipien: Das Konsequenzprinzip besagt, dass sich die moralische Richtigkeit einer Handlung ausschließlich durch ihre Folgen bestimmt. Das Utilitaristische Prinzip macht den Nutzen zum Maßstab. Das Universalitätsprinzip fordert den größten Nutzen für alle Betroffenen. Das Hedonistische Prinzip geht davon aus, dass Menschen nach Lust streben und Leid vermeiden. Das Egalitätsprinzip verlangt die Gleichbehandlung aller.
Bentham entwickelte das "Hedonistische Kalkül" - eine Methode zur Berechnung des Nutzens von Handlungen. Dabei werden verschiedene Faktoren wie Intensität, Dauer, Gewissheit, Nähe, Folgenträchtigkeit, Reinheit und Ausdehnung der Freude oder des Leids berücksichtigt.
Beispiel: Bei der Entscheidung über ein neues Schulgesetz würde ein Utilitarist berechnen: Wie viele Schüler profitieren davon? Wie stark und wie lange? Welche negativen Folgen gibt es? Die Option mit der besten Gesamtbilanz wäre die moralisch richtige.