Naturrecht vs. positives Recht: Ein Vergleich
Diese Seite widmet sich dem Vergleich zwischen Naturrecht und positivem Recht, zwei fundamentalen Konzepten in der Rechtsphilosophie. Der Unterschied zwischen diesen beiden Rechtsauffassungen wird detailliert erläutert und ihre jeweiligen Charakteristika herausgearbeitet.
Definition: Naturrecht, auch als überpositivem Recht bezeichnet, wird als ein System von Normen für das menschliche Zusammenleben definiert, deren Verbindlichkeit unabhängig von positiver Setzung ist.
Das Naturrecht dient als Maßstab für die Beurteilung der Güte von Rechtssystemen und für die positive Rechtssetzung. Es wird als dem positiven Recht übergeordnet betrachtet.
Highlight: Naturrechtslehren behaupten die Existenz eines Naturrechts und bieten verschiedene Begründungen dafür an, darunter:
- Göttliche Autorität (z.B. die Zehn Gebote)
- Die Natur des Menschen
- Das Vernunftrecht (eine Norm gilt als objektiv richtig, wenn sie überzeugend begründet und nicht mit guten Gründen zurückweisbar ist)
Im Gegensatz dazu wird das positive Recht folgendermaßen charakterisiert:
Definition: Positives Recht ist das innerhalb einer staatlichen Ordnung gesetzte, beschlossene und in Geltung gebrachte Recht.
Es wird in geregelten Gesetzgebungsverfahren festgesetzt und gilt nur als positives Recht, wenn es vom Gesetzgeber auch durchgesetzt wird.
Vocabulary: Der Rechtspositivismus ist eine Rechtstheorie, die behauptet, dass es kein Naturrecht gibt und Recht nur durch positive Setzung gültig ist. Nach dieser Auffassung ist nur positives Recht als Recht anzusehen.
Dieser Vergleich verdeutlicht die grundlegenden Unterschiede zwischen Naturrecht und positivem Recht:
- Das Naturrecht wird als übergeordnet und unabhängig von menschlicher Setzung betrachtet, während das positive Recht auf konkreten Gesetzen und Verordnungen basiert.
- Naturrecht dient als ethischer Maßstab, während positives Recht die tatsächlich geltenden Gesetze einer Gesellschaft darstellt.
- Die Gültigkeit des Naturrechts wird aus verschiedenen Quellen abgeleitet (Gott, Natur, Vernunft), während die Gültigkeit des positiven Rechts auf staatlicher Autorität und Durchsetzung beruht.
Example: Ein Beispiel für Naturrecht könnte das Recht auf Leben sein, das als angeboren und unveräußerlich betrachtet wird. Ein Beispiel für positives Recht wäre dagegen das Strafgesetzbuch eines Landes, das konkrete Gesetze und Strafen festlegt.
Diese Gegenüberstellung hilft, die komplexe Beziehung zwischen ethischen Prinzipien und kodifiziertem Recht zu verstehen und bildet die Grundlage für viele rechtphilosophische Debatten.