Unterschiede in Praxis und Glauben
Die Unterschiede zwischen Hinayana und Mahayana erstrecken sich auch auf die religiöse Praxis und die Vorstellung vom Nirwana.
Im Hinayana-Buddhismus wird das Gebet nicht als Mittel zur Erlangung von Wundern betrachtet. Das Nirwana wird als Ende der Wiedergeburt verstanden, ein Zustand jenseits der weltlichen Existenz.
Quote: "Im Nirwana sehen die Anhänger [des Hinayana] das Ende der Wiedergeburt."
Der Mahayana-Buddhismus hingegen sieht das Gebet als potenziell wunderwirkendes Instrument. Die Vorstellung vom Nirwana ist hier anders: Es wird oft mit einem paradiesähnlichen Zustand in Verbindung gebracht.
Highlight: Im Mahayana-Buddhismus glaubt man, dass Gebete Wunder bewirken können, was einen deutlichen Unterschied zum Hinayana darstellt.
Die Mitgliedschaft in beiden Strömungen unterscheidet sich ebenfalls. Während der Hinayana-Buddhismus sich hauptsächlich auf Mönche und Nonnen konzentriert, schließt der Mahayana-Buddhismus auch Laien in seine Gemeinschaft ein. Dies spiegelt den inklusiveren Ansatz des Mahayana wider.
Vocabulary: Laien sind im religiösen Kontext Gläubige, die keine geweihten oder ordinierten Mitglieder des Klerus sind.
Die Entstehung des Mahayana-Buddhismus kann als Reaktion auf die strengeren Interpretationen des Hinayana verstanden werden. Er entwickelte sich, um den spirituellen Bedürfnissen einer breiteren Bevölkerung gerecht zu werden.
Definition: Der Mahayana-Buddhismus ist eine spätere Entwicklung des Buddhismus, die darauf abzielt, den Weg zur Erleuchtung für eine größere Anzahl von Menschen zugänglich zu machen.
Diese Unterschiede in Lehre und Praxis haben zu einer vielfältigen buddhistischen Landschaft geführt, in der beide Strömungen nebeneinander existieren und sich in verschiedenen Regionen unterschiedlich entwickelt haben.