John Stuart Mill: Freiheit und Selbstbestimmung
John Stuart Mills Philosophie der Freiheit prägt bis heute unser Verständnis von individueller Autonomie und gesellschaftlichem Zusammenleben. Als einer der einflussreichsten Denker des 19. Jahrhunderts entwickelte Mill eine differenzierte Theorie der persönlichen Freiheit, die sich fundamental von früheren Konzepten unterschied.
Das Freiheitsprinzip nach Mill basiert auf der Überzeugung, dass jeder Mensch das Recht hat, sein Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten, solange er dabei nicht die Freiheit anderer einschränkt. Diese Idee steht im Zentrum seiner politischen Philosophie und bildet die Grundlage für moderne Konzepte der Menschenrechte und demokratischen Freiheiten.
Zitat: "Die einzige Freiheit, die diesen Namen verdient, besteht darin, unser eigenes Wohl auf unsere eigene Art zu suchen, solange wir dabei nicht die Absicht hegen, andere ihrer Freiheit zu berauben oder ihre dahin zielenden Anstrengungen zu durchkreuzen."
In seiner Argumentation für die Meinungsfreiheit betont Mill besonders die Bedeutung des offenen Diskurses. Er argumentiert, dass selbst falsche Meinungen wertvoll für die Gesellschaft sein können, da sie zur Schärfung und Verteidigung wahrer Überzeugungen beitragen. Diese Position unterscheidet sich deutlich vom klassischen Utilitarismus Benthams, der sich stärker auf quantifizierbare Aspekte des Glücks konzentrierte.