John Stuart Mill war einer der einflussreichsten Philosophen des 19. Jahrhunderts und entwickelte wichtige Theorien zu Utilitarismus und Freiheit.
Mill wurde 1806 in London geboren und erhielt von seinem Vater James Mill eine strenge intellektuelle Erziehung. Bereits als Kind lernte er Griechisch und Latein. Seine Theorie basiert auf dem Gedanken, dass moralisch richtiges Handeln das größtmögliche Glück für die größtmögliche Zahl von Menschen erzeugen soll. Anders als sein Vorgänger Jeremy Bentham unterschied Mill zwischen höheren und niederen Freuden - geistige Freuden wie Kunst und Wissenschaft seien wertvoller als rein körperliche Genüsse.
Das Freiheitsprinzip ist ein weiterer zentraler Aspekt seiner Philosophie. Mill argumentierte, dass jeder Mensch die Freiheit haben sollte, nach seiner eigenen Art glücklich zu werden, solange er dabei niemand anderem schadet. Besonders wichtig war ihm die Meinungsfreiheit - auch kontroverse Ansichten müssten in einer Gesellschaft diskutiert werden können. In seinem Beruf als Philosoph und Ökonom setzte er sich für soziale Reformen ein, etwa für Frauenrechte und gegen Sklaverei. Seine wichtigsten Werke sind "Über die Freiheit" und "Der Utilitarismus", in denen er seine ethischen und politischen Theorien systematisch entwickelte. Mills qualitativer Utilitarismus unterscheidet sich vom rein quantitativen Ansatz Benthams durch die Berücksichtigung der Qualität von Freuden und die Betonung individueller Freiheitsrechte. Als praktische Beispiele für utilitaristisches Handeln nannte er etwa Bildungsreformen oder die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, die langfristig das Gesamtwohl der Gesellschaft steigern würden.