Der kategorische Imperativ: Die Menschheitszweckformel
Die vierte Seite des Lernzettels behandelt einen zentralen Aspekt von Kants Ethik: die Menschheitszweckformel des kategorischen Imperativs.
Quote: "Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst."
Diese Formel betont die Unersetzbarkeit und Würde des Menschen:
- Menschen dürfen nicht nur als Mittel, sondern müssen immer auch als Zweck behandelt werden
- Unmoralisch sind Handlungen, die andere Menschen instrumentalisieren oder ihre Autonomie missachten
Definition: Würde wird als innerer, nicht austauschbarer Wert definiert, im Gegensatz zum Preis, der einen relativen Wert darstellt.
Highlight: Die Menschheitszweckformel findet ihre moderne Entsprechung im Grundgesetz: "Die Würde des Menschen ist unantastbar."
Die Kritik am kategorischen Imperativ bezieht sich oft auf seine Abstraktheit und die Schwierigkeit, ihn in konkreten Situationen anzuwenden. Dennoch bleibt er ein fundamentales Prinzip der deontologischen Ethik, die im Gegensatz zur teleologischen Ethik steht.
Example: Ein Beispiel für die Menschheitszweckformel wäre die Ablehnung von Sklaverei, da diese Menschen ausschließlich als Mittel und nicht als Zweck an sich behandelt.