Kategorischer Imperativ: Die Menschheitszweckformel
Die Menschheitszweckformel ist eine wichtige Variante des kategorischen Imperativs von Kant: "Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst."
Was bedeutet das? Ein Zweck ist etwas, was jemand mit einer Handlung erreichen möchte. Kant unterscheidet: Mittel sind ersetzbar, Zwecke nicht. Der Mensch sollte nie nur als Mittel, sondern immer auch als Zweck angesehen werden – denn Menschen sind einzigartig und nicht ersetzbar.
Unmoralisch sind Handlungen, wenn du andere zu deinem eigenen Vorteil nutzt und dabei ihren eigentlichen Zweck missachtest. Wenn du einen Menschen völlig instrumentalisierst, gegen seinen Willen handelst oder seine Autonomie missachtest, verstößt du gegen Kants Prinzip. Denn man kann nur Zweck an sich selbst sein, wenn man frei ist.
Dies spiegelt sich auch im Grundgesetz wider: "Die Würde des Menschen ist unantastbar." Kant unterscheidet zwischen Würde als innerem, nicht austauschbarem Wert und Preis als relativem Wert. Menschen haben Würde, keine Preisschilder.
Wichtig zu verstehen: Wenn du jemanden nur als Mittel zum Zweck benutzt (z.B. jemanden anlügst, um Vorteile zu bekommen), behandelst du ihn nicht mit der Würde, die ihm als Mensch zusteht!