Die ethische Debatte um Tierversuche ist ein komplexes und vielschichtiges Thema, das sowohl wissenschaftliche als auch moralische Aspekte umfasst.
In Deutschland regelt das Tierschutzgesetz die Durchführung von Tierversuchen sehr streng. Gemäß § 7 Tierschutzgesetz sind Tierversuche nur dann zulässig, wenn sie für bestimmte wissenschaftliche Zwecke unerlässlich sind und keine Alternativmethoden zur Verfügung stehen. Tierversuche für Kosmetik sind in Deutschland und der EU seit 2013 grundsätzlich verboten. Die gesetzeslage Deutschland sieht vor, dass jeder Tierversuch einzeln genehmigt werden muss und dabei der Grundsatz der "3R" (Replace, Reduce, Refine) zu beachten ist.
Die Frage "Sind Tierversuche ethisch vertretbar" wird in der Gesellschaft kontrovers diskutiert. Befürworter argumentieren, dass Tierversuche für den medizinischen Fortschritt und die Entwicklung lebensrettender Medikamente unverzichtbar sind. Kritiker hingegen betonen das Leid der Versuchstiere und fordern verstärkt den Einsatz von Alternativen zu Tierversuchen wie Computermodelle, Zellkulturen oder Organ-on-a-Chip-Systeme. Die ethisch vertretbar Definition muss dabei immer im Kontext des wissenschaftlichen Nutzens und des Tierwohls betrachtet werden. Besonders wichtig ist die Transparenz bei der Durchführung von Tierversuchen: Forschungseinrichtungen müssen detailliert dokumentieren, welche Versuche durchgeführt werden und wie die Belastung der Tiere minimiert wird. Verstöße gegen das Tierschutzgesetz können als Ordnungswidrigkeit oder Straftat geahndet werden, wobei die Strafen von Geldbußen bis hin zu Freiheitsstrafen reichen können.