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Anselm von Canterbury: Einfach erklärt - Ontologischer Gottesbeweis, Geschichte und Mehr

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Andreas Kusian

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Anselm von Canterbury war ein bedeutender Theologe und Philosoph des 11. Jahrhunderts. Er entwickelte den ontologischen Gottesbeweis und gilt als Vater der Scholastik. Sein Leben war geprägt von geistlicher Tätigkeit und Konflikten mit weltlichen Machthabern.

  • Geboren 1033 in Aosta, Italien
  • Trat 1060 dem Benediktinerkloster in Le Bec-Hellouin bei
  • Wurde 1093 zum Erzbischof von Canterbury ernannt
  • Verfasste wichtige theologische Werke wie Monologion und Proslogion
  • Entwickelte den ontologischen Gottesbeweis
  • Starb 1109 und wurde 1163 heiliggesprochen
  • Gilt als einflussreicher Denker des Mittelalters

8.3.2021

2026

Anselm von
Canterbury 2
Gliederung
▪ Kindheit und Jugend
Beitritt und erste Jahre im Kloster
Zeit als Prior/Abt
Erzbischof von Canterbury
Na

Diskussion und Kritik des ontologischen Gottesbeweises

Der ontologische Gottesbeweis von Anselm von Canterbury hat seit seiner Formulierung im 11. Jahrhundert intensive philosophische Debatten ausgelöst. Die zentrale Frage lautet: Kann Gottes Existenz allein durch dieses logische Argument als bewiesen gelten?

Kritiker des Beweises haben mehrere Einwände vorgebracht:

  1. Man könne nicht von den Eigenschaften eines Konzepts auf dessen reale Existenz schließen. Nur weil wir uns etwas vorstellen können, bedeutet das nicht, dass es tatsächlich existiert.

  2. Das Verständnis der Definition Gottes impliziere nicht zwangsläufig, dass Gott im Verstand existiert. Es könnte argumentiert werden, dass wir lediglich die Idee Gottes verstehen, ohne dass diese Idee tatsächlich in unserem Verstand existiert.

  3. Der deutsche Philosoph Immanuel Kant argumentierte, dass Existenz kein "reales Prädikat" sei, also keine Eigenschaft, die zu einem Konzept hinzugefügt werden kann, um es "größer" oder "vollkommener" zu machen.

Example: Kant illustrierte dies mit dem Argument, dass hundert reale Taler nicht "mehr" sind als hundert gedachte Taler - sie haben den gleichen begrifflichen Inhalt, unabhängig von ihrer Existenz.

Highlight: Kants Kritik gilt als eine der einflussreichsten Widerlegungen des ontologischen Gottesbeweises und hat die philosophische Diskussion über Gottesbeweise nachhaltig geprägt.

Trotz dieser Kritik bleibt Anselms Argument ein wichtiger Bestandteil der philosophischen und theologischen Diskussion. Es hat zahlreiche Denker inspiriert, sich mit der Frage nach der Existenz Gottes und den Grenzen menschlicher Erkenntnis auseinanderzusetzen.

Vocabulary: Ontologisches Argument - Ein philosophisches Argument, das versucht, die Existenz Gottes aus der bloßen Definition oder dem Begriff Gottes abzuleiten.

Die anhaltende Debatte über den ontologischen Gottesbeweis unterstreicht die bleibende Bedeutung von Anselm von Canterbury für die Philosophie und Theologie.

Anselm von
Canterbury 2
Gliederung
▪ Kindheit und Jugend
Beitritt und erste Jahre im Kloster
Zeit als Prior/Abt
Erzbischof von Canterbury
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Nach seinem Tod

Nach seinem Tod im Jahr 1109 wuchs Anselm von Canterburys Ansehen in der Kirche und der theologischen Welt weiter. Seine Bedeutung für die christliche Lehre und Philosophie wurde durch mehrere wichtige Ereignisse unterstrichen:

  1. 1163 erfolgte seine Heiligsprechung, eine Anerkennung seines vorbildlichen Lebens und seiner Beiträge zur Kirche.

  2. 1494 wurde er offiziell als Heiliger anerkannt, was seine Verehrung in der gesamten katholischen Kirche festigte.

  3. 1720 erhob ihn Papst Clemens XI. zum Kirchenlehrer, eine besondere Ehre, die nur wenigen Theologen zuteil wird.

Definition: Ein Kirchenlehrer ist ein Heiliger, dessen Lehre für die gesamte Kirche von besonderer Bedeutung ist.

Anselm von Canterbury gilt heute als "Vater der Scholastik", einer philosophischen und theologischen Denkrichtung, die das europäische Geistesleben des Mittelalters prägte.

Highlight: Anselms Methode, den Glauben durch rationale Argumente zu untermauern, beeinflusste maßgeblich die Entwicklung der mittelalterlichen Theologie und Philosophie.

Sein ontologischer Gottesbeweis und seine anderen Werke werden bis heute in der Philosophie und Theologie diskutiert und studiert, was die anhaltende Relevanz seines Denkens unterstreicht.

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▪ Kindheit und Jugend
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Zeit als Prior/Abt
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Kindheit und Jugend von Anselm von Canterbury

Anselm von Canterbury wurde 1033 in Aosta, Italien, geboren. Er stammte aus einer adeligen Familie, was ihm eine privilegierte Stellung in der mittelalterlichen Gesellschaft verschaffte. Schon früh zeigte Anselm ein ausgeprägtes Interesse für den christlichen Glauben, was möglicherweise durch den frühen Tod seiner Mutter beeinflusst wurde.

Highlight: Anselms frühe Begeisterung für den Glauben legte den Grundstein für seine spätere theologische Karriere.

Seine Jugend war geprägt von Konflikten mit seinem Vater, was nicht ungewöhnlich für die damalige Zeit war, in der Väter oft strenge Autorität über ihre Kinder ausübten. Diese Spannungen führten schließlich dazu, dass Anselm seine Heimat verließ und nach Burgund zog, um dort sein geistliches Leben zu vertiefen.

Example: Die Reise nach Burgund kann als Wendepunkt in Anselms Leben betrachtet werden, da sie den Beginn seiner geistlichen Laufbahn markierte.

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▪ Kindheit und Jugend
Beitritt und erste Jahre im Kloster
Zeit als Prior/Abt
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Beitritt und erste Jahre im Kloster

Im Jahr 1056 begann Anselm von Canterbury eine Reise durch Nordfrankreich, die ihn schließlich zum Benediktinerkloster in Le Bec-Hellouin führte. Dort trat er 1060 dem Orden bei, was den Beginn seiner monastischen Laufbahn markierte. Das Kloster stand zu dieser Zeit unter der Leitung des berühmten Priors Lanfranc, der einen großen Einfluss auf Anselms geistige Entwicklung hatte.

Vocabulary: Prior - Der Stellvertreter des Abtes in einem Kloster.

Anselms Talent und Hingabe wurden schnell erkannt, und so wurde er bereits 1063 zum Prior und Leiter der Klosterschule ernannt. In dieser Position legte er besonderen Wert auf Geduld und persönliche Bindung in der Ausbildung der Mönche.

Highlight: Anselms pädagogischer Ansatz, der auf Geduld und persönlicher Beziehung basierte, war für seine Zeit fortschrittlich und prägte die Lehrmethoden des Klosters.

Diese frühen Jahre im Kloster waren entscheidend für Anselms geistige und spirituelle Entwicklung. Sie legten den Grundstein für seine späteren theologischen Werke und seinen Aufstieg in der kirchlichen Hierarchie.

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Der ontologische Gottesbeweis

Anselm von Canterbury entwickelte seinen berühmten ontologischen Gottesbeweis in seinem Werk "Proslogion". Dieser Beweis ist ein Versuch, die Existenz Gottes durch reines Denken zu beweisen, ohne auf empirische Beobachtungen zurückzugreifen.

Der Kern des Arguments lässt sich wie folgt zusammenfassen:

  1. Gott ist definiert als "das, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann".
  2. Diese Idee von Gott existiert in unserem Verstand.
  3. Etwas, das sowohl im Verstand als auch in der Realität existiert, ist größer als etwas, das nur im Verstand existiert.
  4. Wenn Gott nur im Verstand existierte, könnte etwas Größeres gedacht werden (nämlich etwas, das auch in der Realität existiert).
  5. Dies würde der Definition Gottes widersprechen.
  6. Folglich muss Gott sowohl im Verstand als auch in der Realität existieren.

Quote: "Und gewiß kann das, über das hinaus Größeres nicht gedacht werden kann, nicht allein im Verstande sein. Denn wenn es auch nur allein im Verstande ist, kann gedacht werden, daß es auch in Wirklichkeit existiert, was größer ist."

Anselm wurde bei der Entwicklung dieses Arguments von den Ideen des Augustinus von Hippo beeinflusst, der ebenfalls über die Natur Gottes und die Beziehung zwischen Glauben und Vernunft nachgedacht hatte.

Highlight: Der ontologische Gottesbeweis von Anselm von Canterbury gilt als einer der einflussreichsten Versuche, die Existenz Gottes philosophisch zu begründen.

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Erzbischof von Canterbury

Im Jahr 1093 erreichte Anselm von Canterbury den Höhepunkt seiner kirchlichen Karriere mit der Ernennung zum Erzbischof von Canterbury. Diese Position brachte jedoch nicht nur Ehre, sondern auch zahlreiche Herausforderungen mit sich. Anselm fand sich in ständigen Konflikten mit weltlichen Machthabern wieder, insbesondere mit den englischen Königen.

Example: Ein Hauptstreitpunkt war die Investitur, also das Recht zur Einsetzung von Bischöfen, was zu Spannungen zwischen Kirche und Krone führte.

Diese Konflikte führten zu zwei Exilperioden:

  1. Von 1097 bis 1100 verbrachte Anselm sein erstes Exil in Italien.
  2. Eine zweite Verbannung folgte von 1103 bis 1106.

Trotz dieser turbulenten Zeit blieb Anselm produktiv. 1098 verfasste er das bedeutende Werk "Warum Gott Mensch wurde" (Cur Deus Homo), in dem er die Satisfaktionslehre entwickelte.

Vocabulary: Satisfaktionslehre - Eine theologische Theorie, die erklärt, warum die Menschwerdung und der Tod Christi notwendig waren, um die Sünden der Menschheit zu sühnen.

Anselm von Canterbury starb am 21. April 1109, nachdem er trotz aller Widrigkeiten bis zuletzt sein Amt als Erzbischof ausgeübt hatte. Sein Leben und Werk hinterließen einen bleibenden Eindruck auf die mittelalterliche Theologie und Philosophie.

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Zeit als Prior und Abt

Während seiner Zeit als Prior und später als Abt im Kloster Le Bec-Hellouin erlangte Anselm von Canterbury zunehmend Ansehen in der theologischen Welt. Seine intellektuelle Brillanz und spirituelle Tiefe manifestierten sich in zwei bedeutenden Werken:

  1. 1077 verfasste er das Monologion, eine Abhandlung über die Existenz und Natur Gottes.
  2. 1078 folgte das Proslogion, in dem er seinen berühmten ontologischen Gottesbeweis entwickelte.

Definition: Der ontologische Gottesbeweis ist ein philosophisches Argument für die Existenz Gottes, das von der Idee Gottes als "das, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann" ausgeht.

Anselms wachsender Ruf als Theologe und Denker führte 1079 zu seiner Ernennung zum Abt des Klosters. In dieser Position konnte er seine Ideen weiter ausarbeiten und verbreiten, was seinen Einfluss auf die mittelalterliche Theologie und Philosophie verstärkte.

Highlight: Die Entwicklung des ontologischen Gottesbeweises in Anselms "Proslogion" gilt als einer der wichtigsten Beiträge zur mittelalterlichen Philosophie und Theologie.

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Diskussion und Kritik des ontologischen Gottesbeweises

Der ontologische Gottesbeweis von Anselm von Canterbury hat seit seiner Formulierung im 11. Jahrhundert intensive philosophische Debatten ausgelöst. Die zentrale Frage lautet: Kann Gottes Existenz allein durch dieses logische Argument als bewiesen gelten?

Kritiker des Beweises haben mehrere Einwände vorgebracht:

  1. Man könne nicht von den Eigenschaften eines Konzepts auf dessen reale Existenz schließen. Nur weil wir uns etwas vorstellen können, bedeutet das nicht, dass es tatsächlich existiert.

  2. Das Verständnis der Definition Gottes impliziere nicht zwangsläufig, dass Gott im Verstand existiert. Es könnte argumentiert werden, dass wir lediglich die Idee Gottes verstehen, ohne dass diese Idee tatsächlich in unserem Verstand existiert.

  3. Der deutsche Philosoph Immanuel Kant argumentierte, dass Existenz kein "reales Prädikat" sei, also keine Eigenschaft, die zu einem Konzept hinzugefügt werden kann, um es "größer" oder "vollkommener" zu machen.

Example: Kant illustrierte dies mit dem Argument, dass hundert reale Taler nicht "mehr" sind als hundert gedachte Taler - sie haben den gleichen begrifflichen Inhalt, unabhängig von ihrer Existenz.

Highlight: Kants Kritik gilt als eine der einflussreichsten Widerlegungen des ontologischen Gottesbeweises und hat die philosophische Diskussion über Gottesbeweise nachhaltig geprägt.

Trotz dieser Kritik bleibt Anselms Argument ein wichtiger Bestandteil der philosophischen und theologischen Diskussion. Es hat zahlreiche Denker inspiriert, sich mit der Frage nach der Existenz Gottes und den Grenzen menschlicher Erkenntnis auseinanderzusetzen.

Vocabulary: Ontologisches Argument - Ein philosophisches Argument, das versucht, die Existenz Gottes aus der bloßen Definition oder dem Begriff Gottes abzuleiten.

Die anhaltende Debatte über den ontologischen Gottesbeweis unterstreicht die bleibende Bedeutung von Anselm von Canterbury für die Philosophie und Theologie.

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Nach seinem Tod

Nach seinem Tod im Jahr 1109 wuchs Anselm von Canterburys Ansehen in der Kirche und der theologischen Welt weiter. Seine Bedeutung für die christliche Lehre und Philosophie wurde durch mehrere wichtige Ereignisse unterstrichen:

  1. 1163 erfolgte seine Heiligsprechung, eine Anerkennung seines vorbildlichen Lebens und seiner Beiträge zur Kirche.

  2. 1494 wurde er offiziell als Heiliger anerkannt, was seine Verehrung in der gesamten katholischen Kirche festigte.

  3. 1720 erhob ihn Papst Clemens XI. zum Kirchenlehrer, eine besondere Ehre, die nur wenigen Theologen zuteil wird.

Definition: Ein Kirchenlehrer ist ein Heiliger, dessen Lehre für die gesamte Kirche von besonderer Bedeutung ist.

Anselm von Canterbury gilt heute als "Vater der Scholastik", einer philosophischen und theologischen Denkrichtung, die das europäische Geistesleben des Mittelalters prägte.

Highlight: Anselms Methode, den Glauben durch rationale Argumente zu untermauern, beeinflusste maßgeblich die Entwicklung der mittelalterlichen Theologie und Philosophie.

Sein ontologischer Gottesbeweis und seine anderen Werke werden bis heute in der Philosophie und Theologie diskutiert und studiert, was die anhaltende Relevanz seines Denkens unterstreicht.

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Kindheit und Jugend von Anselm von Canterbury

Anselm von Canterbury wurde 1033 in Aosta, Italien, geboren. Er stammte aus einer adeligen Familie, was ihm eine privilegierte Stellung in der mittelalterlichen Gesellschaft verschaffte. Schon früh zeigte Anselm ein ausgeprägtes Interesse für den christlichen Glauben, was möglicherweise durch den frühen Tod seiner Mutter beeinflusst wurde.

Highlight: Anselms frühe Begeisterung für den Glauben legte den Grundstein für seine spätere theologische Karriere.

Seine Jugend war geprägt von Konflikten mit seinem Vater, was nicht ungewöhnlich für die damalige Zeit war, in der Väter oft strenge Autorität über ihre Kinder ausübten. Diese Spannungen führten schließlich dazu, dass Anselm seine Heimat verließ und nach Burgund zog, um dort sein geistliches Leben zu vertiefen.

Example: Die Reise nach Burgund kann als Wendepunkt in Anselms Leben betrachtet werden, da sie den Beginn seiner geistlichen Laufbahn markierte.

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Beitritt und erste Jahre im Kloster

Im Jahr 1056 begann Anselm von Canterbury eine Reise durch Nordfrankreich, die ihn schließlich zum Benediktinerkloster in Le Bec-Hellouin führte. Dort trat er 1060 dem Orden bei, was den Beginn seiner monastischen Laufbahn markierte. Das Kloster stand zu dieser Zeit unter der Leitung des berühmten Priors Lanfranc, der einen großen Einfluss auf Anselms geistige Entwicklung hatte.

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Diese frühen Jahre im Kloster waren entscheidend für Anselms geistige und spirituelle Entwicklung. Sie legten den Grundstein für seine späteren theologischen Werke und seinen Aufstieg in der kirchlichen Hierarchie.

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Der ontologische Gottesbeweis

Anselm von Canterbury entwickelte seinen berühmten ontologischen Gottesbeweis in seinem Werk "Proslogion". Dieser Beweis ist ein Versuch, die Existenz Gottes durch reines Denken zu beweisen, ohne auf empirische Beobachtungen zurückzugreifen.

Der Kern des Arguments lässt sich wie folgt zusammenfassen:

  1. Gott ist definiert als "das, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann".
  2. Diese Idee von Gott existiert in unserem Verstand.
  3. Etwas, das sowohl im Verstand als auch in der Realität existiert, ist größer als etwas, das nur im Verstand existiert.
  4. Wenn Gott nur im Verstand existierte, könnte etwas Größeres gedacht werden (nämlich etwas, das auch in der Realität existiert).
  5. Dies würde der Definition Gottes widersprechen.
  6. Folglich muss Gott sowohl im Verstand als auch in der Realität existieren.

Quote: "Und gewiß kann das, über das hinaus Größeres nicht gedacht werden kann, nicht allein im Verstande sein. Denn wenn es auch nur allein im Verstande ist, kann gedacht werden, daß es auch in Wirklichkeit existiert, was größer ist."

Anselm wurde bei der Entwicklung dieses Arguments von den Ideen des Augustinus von Hippo beeinflusst, der ebenfalls über die Natur Gottes und die Beziehung zwischen Glauben und Vernunft nachgedacht hatte.

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  1. Von 1097 bis 1100 verbrachte Anselm sein erstes Exil in Italien.
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