Leibniz' Theodizee - Die beste aller möglichen Welten
Gottfried Wilhelm Leibniz (1648-1716) war nicht nur Philosoph, sondern auch Mathematiker, Jurist und Vordenker der Aufklärung. Seine Antwort auf die Theodizee-Frage basiert auf einem entscheidenden Gedanken: Unsere menschliche Perspektive ist beschränkt, während Gott alles überblicken kann.
Laut Leibniz ist unsere Welt nur eine von unendlich vielen möglichen Welten. Gott hat sich bewusst für diese entschieden - nicht aus Willkür, sondern nach vernünftiger Abwägung. Für Leibniz verbindet Gott dabei Willen und Verstand: Der Verstand ist die Quelle der Wesenheiten, während der Wille den Ursprung der Existenzen bildet.
Die zentrale These seiner Theodizee: Diese Welt ist trotz allen Leids die beste aller möglichen Welten. Aufgrund seiner unendlichen Weisheit und Güte konnte Gott gar nicht anders, als die bestmögliche Variante zu wählen. Leibniz bestreitet dabei, dass eine Welt ohne Sünde und Leiden automatisch besser wäre.
Aha-Moment: Wenn auch nur das geringste Übel aus unserer Welt verschwinden würde, wäre es nicht mehr die beste aller möglichen Welten. Das bedeutet: Selbst das Leid hat in Leibniz' Theodizee einen tieferen Sinn im Gesamtplan!