Die Rolle der Kirche in der NS-Zeit
Die Rolle der Kirche während der NS-Zeit war komplex und von Widersprüchen geprägt. Der Zeitraum von 1914 bis 1943 zeigt die schrittweise Entwicklung der Beziehung zwischen Kirche und nationalsozialistischem Staat.
1914-1918: Der Erste Weltkrieg führte zu Trauer und einem Gefühl der Niederlage in der Bevölkerung.
1919: Der Versailler Vertrag wurde als "Schandvertrag" empfunden, was zu Unzufriedenheit mit der Demokratie führte.
1930: Die NSDAP erzielte große Erfolge als Partei, was in der Kirche zu intensiven Diskussionen führte.
Highlight: Die Haltung der Kirche gegenüber dem Nationalsozialismus wandelte sich von anfänglicher Kooperation zu wachsendem Widerstand.
1933: Hitler versprach der Kirche Zugeständnisse und bot den Abschluss eines Reichskonkordats an. Dies sollte das Vertrauen in den NS-Staat stärken. Allerdings wurde die Kirche bald aus der Öffentlichkeit gedrängt.
1937: Papst Pius XI. reagierte mit einem Rundschreiben, in dem er der Regierung Vertragsbruch vorwarf. Der NS-Staat bezeichnete die Verbreitung dieses Schreibens als "hochverräterisch". In der Folge wurden kirchliche Schulen geschlossen.
1942-1943: Einige Bischöfe, wie Faulhaber von München, wagten es, deutliche Worte gegen die Euthanasie zu sprechen und die Beachtung der Grundrechte zu fordern. Allerdings wurden die Juden, die vernichtet wurden, nicht explizit erwähnt.
Example: Die Predigten von Bischof von Galen gegen die Euthanasie-Programme der Nazis sind ein Beispiel für den wachsenden kirchlichen Widerstand.
Diese Entwicklung zeigt, wie die Kirche zunächst versuchte, mit dem NS-Regime zu kooperieren, sich aber zunehmend davon distanzierte, als die wahre Natur des Regimes deutlich wurde.