Symbole und mittelalterliche Interpretation der Dreifaltigkeit
In der christlichen Symbolik repräsentiert die Taube den Frieden und das Kreuz den Tod Jesu. In Darstellungen der Dreifaltigkeit wird Gott oft älter als die anderen Personen dargestellt. Im Mittelalter wurde die Vorstellung der Dreifaltigkeit genutzt, um die gesellschaftliche Ordnung theologisch zu legitimieren.
Das ORDO-Denken im Mittelalter sah eine gottgewollte Ordnung vor, in der der Staat die Einhaltung der göttlichen Ordnung sichern sollte. Die Ständegesellschaft wurde theologisch begründet, wobei Frauen in dieser Ordnung nicht vorkamen. Der Katechismus von 1005 lehrte die göttliche Einsetzung der kirchlichen Hierarchie und trennte Klerus und Laien in der Kirche.
Highlight: Im Mittelalter war das Lesen der Bibel für die meisten Menschen nicht möglich oder sogar verboten. Gründe dafür waren Analphabetismus, die geringe Verfügbarkeit von Bibelausgaben und Verbote für niedere Stände.
Viele Bibelstellen wurden nicht vorgelesen, da ihre Inhalte im Widerspruch zum mittelalterlichen Denken der Kirche standen. Die Ständegesellschaft wurde in einer Pyramide dargestellt, mit Papst und Kaiser an der Spitze, gefolgt von Adel und Klerus, Bürgern und Handwerkern, Bauern und Soldaten, und schließlich Leibeigenen, Tagelöhnern und Armen am unteren Ende.
Definition: Der Gnadenstuhl ist eine Darstellung der Dreifaltigkeit, bei der Gottvater den gekreuzigten Jesus hält, mit dem Heiligen Geist als Taube. Diese Darstellung symbolisiert die göttliche Gnade und Erlösung.