Grundvollzüge der Kirche
Die Grundvollzüge der Kirche bilden das Fundament des kirchlichen Lebens und der christlichen Gemeinschaft. Sie umfassen vier wesentliche Aspekte:
Martyria (Verkündigung und Zeugnis):
Dieser Grundvollzug bezieht sich auf die Sendung und den Auftrag der Kirche, das Evangelium in der Welt zu verkünden und zu bezeugen. Jesus selbst beauftragte seine Jünger, seine Botschaft weiterzutragen (Mt 28, 19f.), was zur Entstehung neuer Gemeinden und schließlich der Kirche führte.
Highlight: Die Kirche muss das Wort Gottes in jeder Epoche neu hören und zeitgemäße Formen der Verkündigung finden.
Leiturgia (Gottesdienst, Sakrament und Gebet):
Dieser Aspekt umfasst verschiedene Formen der Gottesverehrung, in denen Gläubige Gott loben und verehren. Besonders in den Sakramenten erfahren sie Gottes Nähe und Segen.
Beispiel: Heute finden konfessionsübergreifende Fürbittgebete bei gesellschaftlichen Tragödien statt, wie z.B. Friedensgebete für die Ukraine.
Diakonia (Dienst an den Armen und der Gesellschaft):
Diakonia steht für den Dienst am Nächsten, inspiriert durch Jesu Vorbild der Nächstenliebe und seiner Zuwendung zu den Schwachen und Bedürftigen.
Beispiel: Moderne Ausdrucksformen der Diakonia sind Organisationen wie Misereor, Caritas und die Sternsinger.
Koinonia (Gemeinschaft):
Dieser Grundvollzug betont die Verbindungen der Gläubigen untereinander und ihre Beziehung zu Gott. Er bildet das Zentrum der christlichen Gemeinschaft und durchdringt alle anderen Grundvollzüge.
Highlight: Die Kirchen organisieren und gestalten ihre Gemeinschaften als geschwisterliche Gemeinschaften, was sich zum Beispiel im ökumenischen Friedensdienst zeigt.