Jugend im Nationalsozialismus und Widerstand
Die Jugend spielte eine zentrale Rolle in der nationalsozialistischen Ideologie. Durch Organisationen wie das Jungvolk (10-14 Jahre) und die Hitlerjugend (14-18 Jahre) für Jungen sowie die Jungmädel (10-14 Jahre) und den Bund Deutscher Mädel (14-21 Jahre) für Mädchen sollte die junge Generation im Sinne des Nationalsozialismus erzogen und geformt werden.
Example: Ein typischer Werdegang eines Jugendlichen im NS-Staat könnte so aussehen: Mit 10 Jahren Eintritt ins Jungvolk, mit 14 Übergang in die Hitlerjugend, mit 18 Arbeitsdienst und anschließend Wehrdienst.
Die Ziele dieser Jugendorganisationen waren vielfältig:
- Kriegsvorbereitung
- Schaffung einer gemeinsamen Meinung
- Erzeugung von Gruppendruck
- Vermittlung der nationalsozialistischen Ideologie
- Bindung an das Regime
Die Attraktivität dieser Organisationen für viele Jugendliche lag in der Gemeinschaftserfahrung, dem Gefühl, Teil von etwas Großem zu sein, den angebotenen Aktivitäten wie Fahrten und dem Eindruck, ernst genommen zu werden.
Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus lässt sich in verschiedene Kategorien und Phasen einteilen:
- Generelle Kritik am System
- Partielle Kritik am System
- Nonkonformität
Die Handlungsspielräume reichten vom privaten Bereich (Verweigerung, Protest) bis zum öffentlichen Raum (Widerstand).
Highlight: Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus war vielfältig und reichte von kleinen Akten der Verweigerung bis zu organisierten Widerstandsgruppen wie dem Kreisauer Kreis.
Eine bedeutende Widerstandsgruppe war der Kreisauer Kreis um Graf von Moltke und Graf von Wartenburg. Ihre Mitglieder kamen aus verschiedenen politischen Richtungen, teilten aber ein christliches Menschenbild und das Ziel, Frieden und Demokratie wiederherzustellen. Sie verfassten Programme, knüpften Kontakte zu anderen Widerstandsgruppen und berieten über Probleme. Ihre Aktivitäten führten zu Verhaftungen und Hinrichtungen, einige Überlebende übernahmen später in der Bundesrepublik Deutschland wieder politische Ämter.
Quote: "Wir sind verantwortlich für das, was geschieht und für das, was unterbleibt." - Helmuth James Graf von Moltke, Mitglied des Kreisauer Kreises.
Die Judenverfolgung verlief in vier Phasen:
- 1933-1935: Beginn der Ausgrenzung (Geschäftsboykotte, "Arierparagraph", erste Konzentrationslager)
- 1935-1938: Verstärkte Ausgrenzung (Nürnberger Rassengesetze)
- 1938-1942: Beginn der Verfolgung (Reichspogromnacht, Verschleppungen in Konzentrationslager)
- 1942-1945: Völkermord (Wannseekonferenz, systematische Ermordung in Gaskammern und Arbeitslagern)
Definition: Die geschichtlichen Daten Nationalsozialismus zeigen eine systematische Eskalation der Judenverfolgung, die im Holocaust gipfelte.
Für die Klassenarbeit ist es wichtig, auch das Arbeitsblatt "Leben im NS-Staat - Zwang und Akzeptanz" zu berücksichtigen, das die Komplexität des Alltags unter der nationalsozialistischen Herrschaft beleuchtet.