Weltbilder und Religionsverständnis im Wandel der Zeit
Die Entwicklung verschiedener Weltbilder zeigt uns, wie sich das menschliche Verständnis von Raum, Zeit und Göttlichkeit über die Jahrhunderte verändert hat. Im alten Ägypten herrschte eine zyklische Zeitvorstellung vor, wobei die Sterne als göttliche Wesen galten. Die Menschen sahen sich als Teil der Natur, während zahlreiche Götter das Schicksal der Welt bestimmten.
Definition: Das altägyptische Weltbild basierte auf der Vorstellung einer von Göttern durchdrungenen Welt, in der der Mensch als Naturwesen existierte.
Im griechischen und mittelalterlichen Weltbild stand die Erde im Zentrum des Universums. Die Zeit wurde als linear und endlich verstanden, mit Gott als übergeordneter Kraft. Diese geisteswissenschaftliche Perspektive prägte das europäische Denken über Jahrhunderte.
Die wissenschaftliche Revolution des 16. und 17. Jahrhunderts brachte fundamentale Änderungen: Das heliozentrische Weltbild setzte sich durch, der Raum wurde als unendlich begriffen. Das empirische Verständnis der Welt gewann an Bedeutung, wobei der Mensch sich zunehmend als Beherrscher der Natur verstand.