Paul Tillichs Religionsverständnis (Fortsetzung)

Tillich entwickelt sein Religionsverständnis weiter, indem er Religion als eine Funktion des menschlichen Geistes betrachtet, die es uns ermöglicht, in die Tiefe des menschlichen Geisteslebens zu blicken.

Quote: "Religiös sein, bedeutet, leidenschaftlich nach dem Sinn des Lebens fragen."

Tillich betont, dass Religion keine spezielle Funktion ist, sondern die Tiefe in allen Funktionen des menschlichen Geisteslebens darstellt. Er lehnt eine rein äußere Betrachtung ab, die nur nach den Funktionen der Religion für Individuum und Gesellschaft fragt.

Highlight: Tillich argumentiert, dass Religion keine "Heimat" suchen muss, da sie überall zuhause ist, nämlich in der Tiefe aller Funktionen des Geisteslebens.

Definition: Der funktionale Religionsbegriff, den Tillich ablehnt, würde Religion nur nach ihren Funktionen für Individuum und Gesellschaft betrachten.

Definition des Begriffs Transzendenz

Diese Seite widmet sich der Erklärung des Begriffs Transzendenz, der in religiösen und philosophischen Kontexten von großer Bedeutung ist.

Vocabulary: Transzendenz stammt vom lateinischen "transcendere", was "hinüberschreiten" oder "überschreiten" bedeutet.

Transzendenz bezeichnet den Bereich jenseits der natürlichen Welt der Vernunft, der Erfahrung, des Bewusstseins und der bestehenden Verhältnisse.

In der Theologie wird der Begriff verwendet, um auszudrücken, dass Gott transzendent ist, also jenseits menschlich-weltlicher Zeit-, Raum-, Anschauungs- und Vernunftsgrenzen zu denken ist.

Highlight: Transzendenz impliziert auch, dass das Transzendente gegenüber den herrschenden Normen oder Verhaltensweisen das kritisch Andere darstellt.

Example: Ein Beispiel für Transzendenz in der Religion wäre die Vorstellung eines Gottes, der außerhalb unserer physischen Realität existiert.

Kritik an traditionellen Religionskonzepten

Diese Seite setzt Luckmanns Kritik an traditionellen Ansätzen der Religionssoziologie fort.

Luckmann argumentiert, dass die gängigen Annahmen und Methoden der Religionssoziologen zu einer Ignoranz gegenüber wichtigen Dimensionen von Religiösität führen. Er sieht darin eine technisch begründete Einengung dessen, was Religion ausmacht.

Highlight: Luckmann's Konzept der "unsichtbaren Religion" erweitert den Blick auf Religiösität jenseits institutioneller Formen.

Definition: Der kritische Religionsbegriff, den Luckmann hier entwickelt, hinterfragt die traditionellen Methoden zur Erfassung von Religiosität.

Example: Ein Beispiel für Luckmanns Ansatz wäre die Betrachtung individueller spiritueller Praktiken außerhalb organisierter Religionen als Form von Religiosität.