Philosophische Ansichten zur Sterbehilfe
Die philosophische Debatte um Sterbehilfe wird maßgeblich von zwei konträren Ansätzen geprägt: der deontologischen Ethik Immanuel Kants und dem Konsequentialismus Peter Singers.
Immanuel Kants Perspektive
Immanuel Kant (1724-1804), ein bedeutender deutscher Philosoph der Aufklärung, vertrat einen deontologischen Ansatz in der Ethik.
Definition: Deontologie ist eine moralische Theorie, die sich mit den Pflichten und Verantwortungen eines Individuums befasst, unabhängig von den Konsequenzen einer Handlung.
Kant argumentierte gegen die Sterbehilfe basierend auf zwei Hauptargumenten:
- Das Argument des Naturgesetzes: Selbsttötung steht im Widerspruch zur Selbstliebe, die auf Lebenserhaltung ausgerichtet ist.
- Das Argument der Menschheits-Zweck-Formel: Sterbehilfe verletzt die Menschenwürde durch Instrumentalisierung des Menschen.
Highlight: Kants kategorischer Imperativ bildet die Grundlage seiner Ablehnung der Sterbehilfe, da sie nicht als allgemeines Gesetz gelten könne.
Peter Singers Perspektive
Peter Singer Utilitarismus Tierethik steht im Kontrast zu Kants Ansichten. Singer, geboren 1946, ist ein australischer Philosoph und Bioethiker, der dem Konsequentialismus zugeordnet wird.
Definition: Konsequentialismus beurteilt Handlungen ausschließlich nach ihren Folgen, mit dem Ziel, Leid zu minimieren und Glück zu maximieren.
Singer unterscheidet zwischen Personen und Mitgliedern der Spezies Homo sapiens. Seine Ansichten zur Sterbehilfe lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Freiwillige Sterbehilfe: Wird befürwortet, da sie die Autonomie des Patienten respektiert.
- Unfreiwillige Sterbehilfe: Wird abgelehnt.
- Nichtfreiwillige Sterbehilfe: Kann vertretbar sein, wenn kein Leid für andere Personen entsteht.
Quote: "Peter Singer Zitate deutsch zur Sterbehilfe betonen oft die Bedeutung der Leidensminimierung und der Patientenautonomie."