Thomas Hobbes' Theorie des Gesellschaftsvertrags
Thomas Hobbes entwickelte seine Staatstheorie als Antwort auf den chaotischen Naturzustand der Menschheit. Er argumentierte, dass drei natürliche Gesetze den Übergang vom "Kampf jeder gegen jeden" zu einer geordneten Gesellschaft ermöglichen.
Das erste Gesetz besagt, dass jeder Mensch sich um Frieden bemühen soll, solange Hoffnung darauf besteht. Das zweite Gesetz fordert den freiwilligen Verzicht auf das Recht auf alles, wenn andere dazu ebenfalls bereit sind. Dies führt zum Gesellschaftsvertrag durch Rechtsverzicht. Das dritte Gesetz verlangt, dass Verträge eingehalten werden müssen, wobei die Kontrolle durch den Staat erfolgt.
Highlight: Der Gesellschaftsvertrag funktioniert nur, wenn sich alle daran halten. Andernfalls droht der Rückfall in den Kriegszustand.
Diese natürlichen Gesetze führen jedoch auch zu Einschränkungen ethischer Werte. So können beispielsweise die Meinungsfreiheit und das Recht auf Leben eingeschränkt werden, wenn der Staat seine Macht missbraucht.
Der Leviathan, Hobbes' Konzept des allmächtigen Staates, entsteht durch die Übertragung der Macht und Stärke der Bürger auf einen Menschen oder eine Versammlung. Der Leviathan nutzt Strafe, um Gehorsam zu sichern, und bietet im Gegenzug Frieden und Schutz.
Definition: Der Leviathan verkörpert den Willen der Mehrheit, reduziert auf einen einzigen Willen. Er besitzt die höchste Macht und wird als Souverän bezeichnet.
Die Staatsbildung wird durch verschiedene Faktoren gestärkt oder geschwächt. Einerseits wird die Minderheit oft nicht beachtet, andererseits streben die Menschen nach innerem Frieden und äußerer Verteidigung.
Hobbes bindet Gerechtigkeit an einen Vertrag, der bestimmte Eigenschaften aufweisen muss. Alle Beteiligten müssen einwilligen und den Vertrag einhalten. Bei Vertragsbruch folgen Konsequenzen, die auf die Art des Bruchs abgestimmt sind.
Vocabulary: Ein Vertrag ist die von zwei oder mehr Rechtssubjekten erklärte Einigung über die Herbeiführung einer Rechtsfolge. Er basiert auf mindestens zwei zustimmenden Willenserklärungen.
Die Bindung der Gerechtigkeit an einen Vertrag hat Vor- und Nachteile. Einerseits werden einheitliche Regeln festgehalten, andererseits besteht die Gefahr der Machtausnutzung durch den Leviathan.