John Stuart Mill und der qualitative Utilitarismus
John Stuart Mill erweiterte Benthams Theorie und entwickelte den qualitativen Utilitarismus. Er versuchte, die Kritikpunkte am ursprünglichen Ansatz auszuräumen und führte wichtige Differenzierungen ein.
Mills Hauptkritik an Bentham war:
- Der Hedonismus reduziere Menschen auf bloße Lustbefriedigung.
- Der Mensch sei ein höheres Wesen, dem mehr als nur Sinnlichkeit zuzuschreiben sei.
Mill definierte Glück als Lust plus Freisein von Unlust und betonte, dass Handlungen moralisch gut sind, wenn sie die Tendenz haben, das Glück aller Betroffenen zu befördern.
Quote: "Es ist besser, ein unzufriedener Mensch zu sein als ein zufrieden gestelltes Schwein; besser ein unzufriedener Sokrates als ein zufriedener Narr." - John Stuart Mill
Ein zentraler Aspekt in Mills Theorie ist die Unterscheidung zwischen höheren und niederen Lüsten:
- Geistige Lüste werden als höherwertig betrachtet als körperliche Lüste.
- Qualitativ hochwertige Lüste sollen immer bevorzugt werden und können nicht durch niedere Lüste ausgeglichen werden.
Example: Nach Mill wäre es besser, ein unzufriedener Sokrates zu sein, der höhere geistige Lüste empfinden kann, als ein zufriedenes Schwein, das nur niedere körperliche Lüste kennt.
Mill führte auch die Unterscheidung zwischen Handlungsutilitarismus und Regelutilitarismus ein:
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Handlungsutilitarismus:
- Teleologisch und situationsabhängig
- Beurteilt einzelne Handlungen nach ihren konkreten Folgen
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Regelutilitarismus:
- Deontologisch
- Definiert allgemeine Regeln für Handlungen, die das Glück vermehren oder Leid vermindern
- Einzelne Handlungen werden an diesen Regeln gemessen
Highlight: Mills qualitativer Utilitarismus und die Unterscheidung zwischen Handlungs- und Regelutilitarismus waren wichtige Weiterentwicklungen, die den Utilitarismus differenzierter und anwendbarer machten.