Identitätssuche und Aufbruch nach Algerien
Sélima will mit der Schule aufhören und arbeiten, weil sie in einem Identitätskonflikt steckt. Sie fühlt sich schrecklich schuldig und hofft, dieses Gefühl in Algerien loszuwerden und sich dort nicht mehr als Fremde zu fühlen.
Ihren Eltern sagt sie nur, dass sie die Ferien in Algerien verbringen will, nicht dass sie plant, dort zu bleiben. Ihr Vater ist besorgt, denn er möchte, dass sie ihr Abitur macht, um später ein besseres Leben führen zu können.
Sélimas Entwicklung nimmt neue Wendungen: Sie will im Gymnasium wieder Sélima genannt werden, nicht mehr Anne. Sie plant, ihr Abitur nicht mehr zu machen, sondern zu arbeiten. Für die Osterferien will sie nach Algerien reisen "um zu sehen" - mit dem Hintergedanken, später dort zu leben.
🔍 Das Visa la France ermöglicht zwar den Aufenthalt, aber nicht automatisch die Zugehörigkeit - ein Problem, das Sélima durch die Rückkehr nach Algerien zu lösen hofft.
Die Reaktionen ihres Umfelds sind unterschiedlich: Djawed ermutigt sie überraschenderweise, ihr Abitur zu machen. Ihr Bruder unterstützt sie und bezahlt ihr Flugticket. Die Mutter freut sich über Sélimas Algerien-Reise, versteht aber nicht, warum sie das Abitur aufgeben will. Der Vater legt großen Wert auf ihren Schulabschluss und ist enttäuscht, da er große Träume für seine Tochter hatte.
"Ich bin wieder Sélima geworden. Anne ist tot. Ich habe sie nicht getötet, sie hat sich von mir gelöst. Ich will Sélima in ihrer natürlichen Umgebung sehen. Ich bin sehr optimistisch."