Absolute und komparative Kostenvorteile im internationalen Handel
Die Theorien der absoluten und komparativen Kostenvorteile bilden wichtige Grundlagen für den internationalen Handel. Diese Seite erläutert die Konzepte von Adam Smith und David Ricardo.
Definition: Absolute Kostenvorteile liegen vor, wenn ein Land ein Gut günstiger oder schneller herstellen kann als andere Länder.
Adam Smith entwickelte 1776 die Theorie der absoluten Kostenvorteile. Er argumentierte, dass sich Länder auf die Produktion von Gütern spezialisieren sollten, bei denen sie absolute Vorteile haben. Dies würde zu Handel und Wohlfahrtssteigerungen führen.
Highlight: Nach Smith sollte jedes Land das produzieren, was es kostengünstiger oder effizienter herstellen kann als ausländische Konkurrenten.
David Ricardo erweiterte dieses Konzept zwischen 1817 und 1821 mit seiner Theorie der komparativen Kostenvorteile.
Definition: Komparative Kostenvorteile ermöglichen Handelsgewinne auch dann, wenn ein Land bei allen Gütern absolute Kostennachteile hat.
Ricardo zeigte, dass internationaler Handel auch für Länder ohne absolute Vorteile vorteilhaft sein kann. Dies widerspricht der intuitiven Annahme, dass Arbeitsteilung nur Sinn macht, wenn ein Land zumindest bei einigen Gütern absolute Vorteile hat.
Beispiel: Ein Land mit absoluten Kostenvorteilen bei allen Produkten sollte sich auf das Gut mit dem größten relativen Vorteil spezialisieren. So können beide Handelspartner von der Arbeitsteilung profitieren.
Vocabulary: Opportunitätskosten spielen bei der Bestimmung komparativer Vorteile eine zentrale Rolle. Sie beschreiben die entgangenen Alternativen bei einer Produktionsentscheidung.
Die Theorien von Smith und Ricardo bilden zusammen das Ricardo-Modell, eine grundlegende Freihandelstheorie in der Volkswirtschaftslehre. Sie erklären, wie internationale Arbeitsteilung und Handel zu Effizienzgewinnen und Wohlfahrtssteigerungen führen können.