Hauptursachen des Meeresspiegelanstiegs
Der Meeresspiegelanstieg von derzeit etwa 3,2 mm pro Jahr setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen. Die Wärmeausdehnung des Meerwassers (thermosterischer Effekt) trägt etwa 1,1 mm/Jahr bei. Dies geschieht, wenn sich das Wasser erwärmt und dadurch an Volumen zunimmt.
Der größte Beitrag kommt vom eustatischen Meeresspiegelanstieg mit 1,84 mm/Jahr. Dieser umfasst das Schmelzen von Gletschern weltweit (0,86 mm/Jahr), das Abschmelzen der grönländischen und antarktischen Eisschilde (0,6 mm/Jahr) sowie Veränderungen bei den Wasserspeicherungen auf dem Land (0,38 mm/Jahr).
Besonders besorgniserregend ist die Entwicklung in Grönland, wo das Eisschild immer schneller schmilzt. Prognosen zeigen, dass Grönland bis zum Jahr 3000 vollständig eisfrei sein könnte, was den Meeresspiegel weltweit deutlich ansteigen lassen würde.
Die Geschwindigkeit des Meeresspiegelanstiegs hat sich in den letzten Jahrzehnten fast verdoppelt: Während zwischen 1901 und 2010 der Anstieg noch 1,7 mm pro Jahr betrug, liegt er seit den 1990er Jahren bei etwa 3,2 mm pro Jahr.